Wer in Viereths Geschäfte oder Gaststätte will, gilt als Anlieger und kann dorthin fahren. Das wissen viele nicht.
Hubert Schlereth hatte schon einen Plan für den Betrieb während der Bauzeit ausgetüftelt, doch dann kam es für den Firmenchef in der Vierether Filiale mit Baubeginn diese Woche doch anders: "Die Firmen halten sich nicht an die Vorgaben," klagt der Unternehmenschef der Knetzgauer Bäckerkette. Denn man kann derzeit nicht von der Hauptstraße, die erneuert werden soll, direkt vor seinen Laden fahren. In der ersten Bauwoche beklagt Schlereth 60 bis 70 Prozent Umsatzeinbußen. Auch die anderen Gewerbetreibenden fuhren empfindliche Verluste ein.
Das trage Schlereths Unternehmen auf die Dauer, also bis Bauende Anfang Dezember, nicht. Schlereth hat schon die Nachmittags-Öffnungszeit gestrichen und überlegt ernsthaft, ob er diese Filiale bis Dezember schließt.
Das ist für Familie Bayer von der Gastwirtschaft Mainlust keine Option. Das Familienunternehmen in nunmehr sechster Generation beschäftigt 30 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit. Man bietet sechs Tage die Woche durchgehend warme Küche an, und möchte tunlichst fortbestehen. Doch das kann man wohl kaum, sollten die Gäste weiter so ausbleiben, wie in der zurückliegenden Woche. "Vor allem die Älteren haben sich nicht her getraut", hat Juniorchefin Kerstin Bayer erfahren müssen.
Zu den Umsatzeinbußen von 50 Prozent trugen Auswärtige wie Einheimische gleichermaßen bei, wobei beide Segmente je die Hälfte der Gäste bilden. Viele hatten wohl Angst, zu weit laufen zu müssen, mutmaßt Bayer.Dabei können die Parkplätze der Traditions-Wirtschaft wie gewohnt genutzt werden. Man kann sogar vor die Tür fahren, allerdings gestaltet sich das ein bisschen schwieriger. Als Orientierung hängt neben der Speisekarte auch eine Anfahrtskizze im Fenster.
Originelle Plakate
Plakativ geht auch die Metzgerei Eichhorn - mit Standorten in Seeäckstraße und Hauptstraße das aktuelle Kundenproblem an: "Kunden frei" signalisiert das originelle Plakat an den Schaufenstern. Chefin Hedwig Eichhorn hat sich schlau gemacht und bei der Polizei erfahren, dass Kunden und Lieferanten als Anlieger gelten. Das heißt, sie können die Absperrbaken samt Sackgassen- und Anliegerschildern umfahren, also an ihnen vorbei und zu Läden, Geschäften und Gastwirtschaft fahren.
Die Nachfrage unserer Redaktion bei der Polizeiinspektion Bamberg-Land bestätigt dies.
Allerdings haben wir vor Ort auch erlebt, dass viele und gerade auswärtige Autofahrer einfach weiter durch Viereth hindurch fahren, besser gesagt rasen. Wie es auch Bürgermeisterin Regina Wohlpart (BG) immer wieder beobachten muss. Sie hat sich schon die eine oder andere Nummer notiert, was dann Konsequenzen mit sich bringen wird.
Die Informationen was diese Baustelle betrifft ist unter aller Sau. Selbst als Einwohner von Viereth wurde man nicht wirklich informiert. Wenn man an den zwei Infoabenden nicht teilnehmen konnte, weiß man eben nichts. Die Infos im Gemeindeblatt sind für den A.
Warum wundert es mich nicht, dass ein schlereth die Filiale schließen können werden müssen. Was ist mit der Tankstelle? Wer fährt den da jetzt derzeit groß hin. Weil die Bundesstraße komplett abgeriegelt ist. Habe ich anderswo so noch nie gesehen. Kein Wunder dass es läuft wie es läuft. Ich bin gespannt ob wir Ende des Jahres überhaupt noch ein Geschäft oder Gaststätte hier haben. Unglaublich.
Auch in Viereth selbst wurden mittlerweile so viele Sperrschilder aufgestellt, obwohl man diese Straßen und Wege passieren kann, auch weil dort gar keine Baustelle ist.
Und diese Sperrschilder weit draußen, sind doch recht weit draußen. So denken Unwissende klar, Viereth ist komplett dicht.
echt komisch, ansonsten wird doch auch jedes schlid ignoriert, gar mancher feuerwehrmann über den haufen gefahren
Der Kaufland stell da Schilder beim Kreisel Richtung Mainbrücke auf, dass man auf die A70 soll. So ein unnötiger Umweg braucht es doch nicht. Man fährt in Viereth einfach oben rum und kommt bei der Tankstelle raus und biegt ab und so geht es auch wieder Retour.
"Oben rum" können natürlich PKW durchaus die Sperrung umfahren. Wenn man weiß, wo oben rum ist. Nur kann das nun mal nicht als offizielle Umleitungsregelung gelten, denn es ist schließlich ein Wohngebiet da "oben rum". Und diese Nebenstraße sind halt auch eng und für große LKW nicht geeignet.
Gespannt bin ich, wenns auf der Autobahn zwischen Bamberg-Hafen und Viereth das erste mal gerummst hat .............