Das Spix-Museum ist nach seiner Restrukturierung wieder eröffnet worden.
                           
          
           
   
          Als Reminiszenz an Alexander von Humboldt wird er auch "der bayrische Humboldt" oder - was seiner Heimatregion wohl besser schmecken dürfte - "der fränkische Humboldt" genannt. Fakt ist, dass man in der Landeshauptstadt auf Johann Baptist Ritter von Spix genauso stolz ist wie in seiner fränkischen Geburtsstadt Höchstadt. 15 Jahre nach seiner Eröffnung wurde das Spix-Museum im Geburtshaus des Wissenschaftlers in der Badgasse 7 in Höchstadt mit professioneller Unterstützung grundlegend überarbeitet und neu strukturiert. Bei der Neueröffnung, deren offizieller Festakt im Schlossgewölbe statt fand, war der Geist des berühmtesten Sohnes der Stadt fast greifbar.
       
Gäste aus Wissenschaft und Forschung sowie naturwissenschaftlich Interessierte hatten sich an diesem historischen Ort zusammengefunden, um nach dem offiziellen Teil die wenigen Schritte zum Geburtshaus zu gehen und das gelungene Werk in Augenschein zu nehmen. Dekan Kilian Kemmer und Pfarrer Fritz Schäfer segneten den Ort, an dem alles seinen Anfang genommen hatte.
Hausherr Gerald Brehm und Herbert Fiederling, Vorsitzender des Ritter von Spix-Fördervereins, zeigten sich glücklich, die vielen Spix-Freunde begrüßen zu können. Glücklich ist man auch über die Finanzierung des neuen Museumskonzepts: Die Kosten in Höhe von 25 000 Euro wurden gedeckt durch 12 000 Euro von der Landesstelle für nichtstaatliche Museen, 8000 Euro von der Stadt Höchstadt und 5000 Euro, die die Sparkasse dazu spendete.
"Es ist die Zeit der Jubiläen", ließ Vorsitzender Herbert Fiederling wissen. Der Verein sei vor 25 Jahren ins Leben gerufen worden. Die Brasilien-Expedition, die Ritter-von-Spix von 1817 bis 1820 durchführte, jähre sich zum 200. Mal.
Die Brasilienreise sei zwar wichtig, sein Lebenswerk habe Spix jedoch in München vollbracht. Dort habe er geforscht, Bücher geschrieben und die Zoologische Staatssammlung gegründet. Ein überaus facettenreicher Wissenschaftler, so Fiederling. Die Bandbreite seiner Arbeit habe man bei der Neustrukturierung des Museums deutlich machen wollen.
Isabel Reindl von der Landesstelle für nichtstaatliche Museen habe Höchstadt dabei begleitet und unterstützt. Sie hielt bei der Veranstaltung den Festvortrag.
Natürlich war auch die Ritter-von-Spix-Schule mit einem Vocalensemble vertreten. Mit einem geheimnisvollen Koffer war Dekan Kemmer gekommen. Er machte es spannend: "Dieser Koffer steht in engem Bezug zu Ritter von Spix." Es sei anzunehmen, dass der kleine Johann Baptist von seinen Eltern in Höchstadt eine gute religiöse Erziehung bekommen habe. Sein späteres Studium könne als klassisches "Studium generale" bezeichnet werden. In seiner Lehre habe Spix die scheinbare Gegensätzlichkeit von Religion und Natur vereinen können.