Nach Problemen auf der Baustelle für die Lüftungstechnik geht es nun in den Ebenen 2 bis 5 endlich los: Die Erweiterung des Bamberger Klinikums ist teilweise in Betrieb. Im Spätsommer soll alles fertig sein. Patienten sollen profitieren.
Viel wurde geredet, geplant und umgeplant: Nun geht es endlich los im 50 Millionen Euro teuren Erweiterungsbau des Bamberger Klinikums. "Nachdem die Lüftungsprobleme im neuen Bettenturm behoben sind, konnten die ersten Stockwerke in Betrieb genommen werden", berichtet Brigitte Dippold, Pressesprecherin der Sozialstiftung als Trägerin. Konkret sind die Ebenen 2 bis 5 ihrer Bestimmung übergeben. "Stockwerk 6 folgt in dieser Woche", erklärt Dippold. Die restlichen sieben Bereiche sollen bis zum Spätsommer fertig sein.
Die Technik ist im gesamten Krankenhaus auf Ebene 1 installiert. "Die zweite Ebene bietet nun viel Platz für die Kinderpsychosomatik", erklärt die Pressesprecherin. Gleiches gelte für die erwachsenen Patienten der Psychosomatik ein Stockwerk höher. In der vierten Etage hat sich die neue Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde eingerichtet. Und im fünften Stock ist bereits die Schlaganfallstation, die "Stroke Unit" eingezogen. Dazu kommen die neurologische Frührehabilitation und die komplette Behandlungskette der neurologischen Reha. "Im nächsten Schritt wird im sechsten Stock die neue Pflegeeinheit für die Altersmedizin bezogen", berichtet Dippold - die Geriatrie wird dafür teilweise vom Michelsberg in Ebene 6 verlegt.
Lüftung endlich einsatzbereit
Je weiter es im Bettenturm nach oben geht, desto mehr Bautätigkeit prägt noch das Bild. Der Rohbau ist fertig. Derzeit erhält der Bettenturm seine typische blau-weiß-rote Fassade, passend zu seinen drei Schwestertürmen. Im Inneren wimmelt es noch von Handwerkern.
Hier lag laut Auskunft der Klinikleitung der Grund für die Verspätung - eigentlich wollte man die unteren Ebenen bereits am 24. September vergangenen Jahres in Betrieb nehmen. Doch dann wechselten die Generalplaner um Architekt Michael Ludes das Büro für den Technikbereich, weil zu wenige Baukontrolleure vor Ort nach dem Rechten gesehen hatten. Ein Mangel. Die Lüftungsanlage, zentral für die Energieeffizienz, wurde nicht rechtzeitig fertig.
"Wir mussten die Inbetriebnahme nicht wegen Personalmangels in den Abteilungen verschieben, sondern weil der Bau nicht fertig wurde", widerspricht der Finanzvorstand Johannes Goth etwaigen Gerüchten. "Das Personal ist soweit da, dass wir in Betrieb gehen können." Was die Personalakquise für die übrigen Abteilungen angehe, liege man im Plan: "Wir sind auf der Ziellinie."
"Derzeit ist es machbar, zu starten, noch sind nicht alle Abteilungen umgezogen", sagt Personalratsvorsitzender Felix Holland. "Es ist noch mal eine Anstrengung nötig, dass wir das Personal kriegen." Ansonsten berichtet Holland Positives: Bis auf die üblichen Anlaufschwierigkeiten habe bisher alles funktioniert, die Mitarbeiter täten dafür ihr bestes. Als nun die ersten Abteilungen starteten, warteten der Stiftungsratsvorsitzende, Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD), und der Vorstandsvorsitzende Xaver Frauenknecht mit großen Rosensträußen auf die Beschäftigten. Eine Mitarbeiterin berichtet von einem positiven ersten Eindruck von den neuen Arbeitsplätzen: "Es sieht sehr gut aus. Natürlich muss noch alles eingeräumt werden und die Organisation passen."
Der Standortverbesserung für bestehende Abteilungen des Hauses dienen die Stockwerke 7 bis 10. Es geht darum, mehr und kleinere Zimmer zu schaffen. Denn mit dem vierten Bettenturm gilt auch das Versprechen: "Kein Patient, der ins Klinikum eingewiesen wird, soll künftig mehr eine Nacht auf dem Flur liegen". Das gab Frauenknecht bei der Einweihung des vierten Bettenturms im September vergangenen Jahres.