Verdi verzichtet auf Protestzug in Bamberg - wegen München-Anschlag
Autor: Isabel Schaffner
Bamberg, Montag, 24. Februar 2025
Verdi Oberfranken-West veranstaltet am Dienstag (25. Februar 2025) einen Warnstreik in Bamberg. Vor dem Hintergrund des Anschlags auf eine Demonstration in München allerdings ohne Zug. Zwei Gründe führten dazu.
Bayernweit veranstaltet Verdi Warnstreiks in dieser Woche, da die zweite Verhandlungsrunde in Potsdam am 17. und 18. Februar 2025 enttäuschend verlaufen sei. Wie der Verdi-Bezirk Oberfranken-West mitteilt, findet am Dienstag (25. Februar 2025) in Bamberg ein Warnstreiktag statt, an dem sich Beschäftigte der Sozialstiftung Bamberg, der Stadtwerke, der Stadt, der Lebenshilfe, des Müllheizkraftwerks und von Bamberg Service beteiligen.
Allerdings wird die Veranstaltung von dem schockierenden Vorfall in München am 13. Februar 2025 überschattet, bei dem ein Auto in eine Verdi-Demonstration fuhr. Neben fast 40 Verletzten starben eine 37-jährige Mutter und ihre zweijährige Tochter. In der Ankündigung des Bamberger Protests heißt es: "Aufgrund des Anschlags in München wird dieses Mal auf einen Demonstrationszug verzichtet." Gegenüber inFranken.de erklärt der stellvertretende Geschäftsführer von Verdi Oberfranken-West, ob das Ereignis einen langfristigen Einfluss auf Demonstrationen haben wird.
Kein Protestzug in Bamberg: Verdi will "Sicherheitsgefühl" der Teilnehmer gerecht werden
Deutschlandweit wurden einige Faschingsumzüge wegen Sicherheitsbedenken abgesagt. So findet in Ansbach der Kinderfasching ohne Umzug statt. Wird Verdi in Zukunft auch anders demonstrieren? Anstelle eines Demonstrationszuges werden sich die Streikenden um 9.30 Uhr am Gabelmann zu einer Streikkundgebung zusammenfinden. "Es ist unser erster Warnstreik nach den Ereignissen von München", so Schneider. Mit Polizei und Ordnungsamt sei die Aktion eng abgesprochen, was auch zukünftig eine große Rolle spiele.
Zum einen wolle Verdi dem "Sicherheitsgefühl" der Teilnehmenden entsprechen, auch wenn es "keine Anzeichen" auf eine Gefahr gebe. Zum anderen soll die Aktion vor dem Hintergrund der Tat "ein bisschen stiller" werden, fügt Schneider hinzu. Verdi wolle auf Lautstärke verzichten und halte eine stationäre Streikkundgebung für angemessener.
Der Streik sei als "würdiger" Übergang zu den gewohnten Protesten zu verstehen, erklärt er. "Wir werden in den nächsten Wochen wieder ganz normal Demozüge veranstalten. Da werden wir uns nicht einschränken lassen." Das Grundrecht auf Streik und Demonstrationszüge wolle Verdi weiter selbstbewusst wahrnehmen. Dirk Schneider macht deutlich: "Wir haben keine Angst." Weitere Nachrichten aus Bamberg und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.