Unwetter sucht Landkreis Bamberg heim

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Die Bamberger Straße in Walsdorf unter Wasser: Michael König hat sie von seinem Wohnzimmer aus fotografiert, nachdem er gerade noch sein Auto in Sicherheit hatte bringen können. Foto: Michael König
Die Bamberger Straße in Walsdorf unter Wasser: Michael König hat sie von seinem Wohnzimmer aus fotografiert, nachdem er gerade noch sein Auto in Sicherheit hatte bringen können.  Foto: Michael König
Große Pfütze vor dem Schloss in Burgwindheim Fotos: Simon KLug
Große Pfütze vor dem Schloss in Burgwindheim Fotos: Simon KLug
 
Ausgebremst: Die Bundesstraße musste wieder gesperrt werden.
Ausgebremst: Die Bundesstraße musste wieder gesperrt werden.
 

In Walsdorf musste am Donnerstag die Bamberger Straße gesperrt werden. In Burgwindheim ist die Bundesstraße erneut von Schlamm und Geröll befreit worden.

Es sind zwar nicht die ganz großen Wetter-Katastrophen, die derzeit über den Landkreis Bamberg hereinbrechen. Zu tun gibt es trotzdem genug, vor allem für Bauhof-Mitarbeiter und Feuerwehrleute, die nach Starkregen für Straßensperrungen sorgen und Keller leer pumpen müssen.

Am Donnerstag hat es besonders Walsdorf und - zum wiederholten Male - Burgwindheim getroffen. Ab 15.15 Uhr setzte ein heftiger Regenguss die Bamberger Straße in Walsdorf unter Wasser. Der Verkehr musste umgeleitet werden. "Das kann kein Kanal schaffen", sagt Albert Tornau, Bauhofleiter in Walsdorf und Kreisbrandmeister. Innerhalb von nur 30 Minuten rauschten etwa 25 Liter Regen pro Quadratmeter auf Walsdorf nieder. Die Bamberger Straße stand blitzschnell unter Wasser. Die Bäckerei und die Metzgerei waren nicht mehr zu erreichen - jedenfalls nicht trockenen Fußes.



Wenige Kilometer weiter hat Bürgermeister Heinrich Faatz in seinem Wohnort Erlau gar nichts mitbekommen. Wie es bei der derzeitigen Wetterlage typisch ist, fiel der Niederschlag punktuell, aber umso heftiger. In Walsdorf hatte der Spuk gegen 15.15 Uhr eingesetzt und war nach etwa einer halben Stunde wieder vorbei. "In Erlau hat es nicht viel geregnet", konstatierte Faatz und verwies für nähere Auskünfte auf Albert Tornau.

Nach Mitteilung des Bauhofleiters stand das Wasser bis zu 40 Zentimeter hoch auf der Staatsstraße, und es musste damit gerechnet werden, dass das aus dem übervollen Kanal schießende Wasser die Gullys hochdrücken und die Autofahrer in Gefahr bringen würde. Deshalb wurden die Bamberger Straße ab den Ortseingängen auf ihrer ganzen Länge von etwa 500 Metern gesperrt und der Verkehr umgeleitet.

Nachdem der Regen aufgehört hatte, beruhigte sich die Lage schnell. Für 13 Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Walsdorf gab es nach Auskunft ihres Kommandanten Thomas Feulner noch etwa zwei Stunden Arbeit bis etwa 18 Uhr. Sie mussten in zwei Gebäuden die Keller mit Wassersaugern und Pumpen trockenlegen. Größerer Sachschaden ist nach Feulners Kenntnissen nicht entstanden.

Außer in Walsdorf hieß es auch weiter westlich in Burgwindheim wieder "Land unter". Nach den beiden Starkregen am Sonntag und am Montag war es das dritte Mal, und das ausgerechnet am traditionellen Blutsfest, das damit vorzeitig beendet wurde.

Der erste Alarm ging um 16.55 Uhr ein, berichtet der Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Burgwindheim, Simon Klug. 40 Liter Regen pro Quadratmeter in nur einer Stunde ließen fünf Keller voll laufen und sorgten dafür, dass die Bundesstraße erneut überflutet und wegen Schlamm und Geröll unpassierbar wurde. In der Aschbacher Straße stand das Wasser 60 Zentimeter hoch.

Bis alles Wasser abgeflossen, die Straßen gereinigt und die Keller einigermaßen trocken waren, hatten 18 Feuerwehrleute bis 23 Uhr zu tun.

Auch wenn die Burgwindheimer Feuerwehr gewissermaßen "in Übung" ist und die von Bürgermeister Heinrich Thaler beschriebenen Ursachen - die geänderte Wasserführung nach der Flurbereinigung und volle Sandfänge - nicht so schnell beseitigt werden können: In Burgwindheim hofft man sehnlichst, dass sich die Wetterlage endlich ändern möge.

Laut WetterOnline gibt es aber vorerst noch keine Entwarnung: "In den kommenden Tagen drohen weiterhin starke Gewitter, die binnen kürzester Zeit zu Überschwemmungen führen können."