Beim katholischsten aller Kirchenfeste zogen die Gläubigen mit der Prozession durch die Straßen der Stadt. Ihr Leitwort: "Seht, da ist der Mensch!"
Etwas nervös blickte Pfarrer Anton Heinz von der Innenstadtgemeinde St. Martin drei Minuten vor Beginn des Familiengottesdienstes auf dem Maxplatz um sich: "Sind die alle in der Tiefgarage?" versuchte er mit Humor die noch leeren Ränge zu erklären. Doch dann füllte sich in kürzester Zeit der Platz, und Hunderte versammelten sich vor dem blumengeschmückten Altar am Rathaus. Die Messe zum Fronleichnamsfest konnte beginnen. Parallel dazu feierte Erzbischof Ludwig Schick ebenfalls mit zahlreichen Gläubigen auf dem Domplatz den Gottesdienst.
Auf dem Maxplatz schickten Silvia Emmenlauer am elektrischen Piano, Frank Eichfelder an der Querflöte und Sopranistin Elisabeth Rumer ihre Melodien in den strahlend blauen Himmel.
Am Ende der Eucharistiefeier spendete Pfarrer Heinz entgegen üblicher Praxis nicht den Schlusssegen: "Das macht der Erzbischof!" erklärte er und wies darauf hin, dass die Feier noch nicht zu Ende sei: "Wir werden jetzt an die zentrale Fronleichnamsprozession geschaltet!" Und tatsächlich tönten durch die Lautsprecher Gebet und Gesang der Menschen, die sich vom Domplatz über die Markusbrücke zum Maxplatz bewegten.
Der Pilgerstrom floss langsam, gesäumt von Gläubigen wie Schaulustigen. Es bot sich ein farbenfrohes Bild aus Fahnen, Standarten, Figuren, Leuchtern, aus Landsmannschaftlichen Trachten und Mänteln der diversen Ordensritter. Und doch war nicht die Präsentation der so barock anmutenden Pracht Grund für die Prozession, sondern die Verehrung der Gegenwart Jesu - sichtbar gemacht durch die goldene Monstranz, die der Erzbischof unter dem Baldachin trug.
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Ökumene
Für Nichtchristen war es eine einfache Oblate in dem Schaugefäß. Für Katholiken ist diese Oblate - im Kirchensprech: Hostie - das "Allerheiligste" oder "heilige Eucharistie", nämlich der in einer geheimnisvollen Wandlung des Brotes gegenwärtige Leib Christi. Denn während der Messe spricht der Priester die sogenannten Konsekrationsworte, die als Jesu Worte beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern vor der Kreuzigung überliefert sind. So tragen katholische Christen am Fronleichnamsfest ihren Glauben an die Gegenwart des Herrn aus den Kirchen in die Welt des Alltags.
Und das geschah in Bamberg nicht etwa mit rein katholischen Scheuklappen. So hatten sich Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) und Stadtrat You Xie (CSU) als bekennende evangelische Christen in die Schar eingereiht und sangen kräftig mit.
Ausdrücklich bestürmten die Pilger zudem den Himmel, "den ökumenischen Zusammenhalt unter den Christen in dieser Stadt zu stärken" sowie "das friedliche Zusammenleben aller Religionen und Glaubensgemeinschaften in Bamberg zu fördern".
Unter dem Leitwort "Seht, da ist der Mensch!" - Motto des derzeitigen Katholikentages in Leipzig - hatte auch Erzbischof Schick in seiner Predigt auf vielfältige Bedrohungen der Menschenwürde hingewiesen. Er legte das Leitwort weiter aus. Es bedeute, "dass nicht die Mächtigen und Grausamen die wahren Menschen sind, sondern die, die wie Jesus barmherzig und gütig sind, ehrlich, treu und wahrhaftig, die sich für Recht und Gerechtigkeit einsetzen".
Vier Stationen umfasste der Prozessionsweg. An jedem Altar verharrten die Pilger im Gebet um Frieden, um den Erhalt der Schöpfung und für die menschliche Arbeit, für die Ortskirche, für die Stadt Bamberg und ihre Bewohner.
Die mitwandernden Domchöre mit Domkapellmeister Werner Pees sorgten für gesangliche Festlichkeit.
"Die bringen Segen ins Haus"
"Wir kommen jedes Jahr zur Prozession, die ist etwas Besonderes und bedeutet uns viel", erklärte die Hallstadterin Sigrid Dürr mit ihrer Tochter Sabine. Die beiden Frauen waren wie Tausende andere mit Andacht bei der Sache. Und diese wirkt nach.
Denn nachdem der Erzbischof mit seinem Tross vom Maxplatz weitergezogen war zurück zum Domplatz, zückten etliche die mitgebrachten Gartenscheren. Damit schnitten sie Zweige von den Birkenbäumchen hinter dem Altar. "Die bringen Segen ins Haus!" begründete eine alte Dame ihr Tun und packte sich das Körbchen an ihrem Rollator voll mit dem Grün.
...aus ob.Bericht:
"Für Nichtchristen war es eine einfache Oblate in dem Schaugefäß."
Der Papst nimmt seit Jahren nicht mehr an der Fronleichsnamprozession teil und sagte in einer Predigt:
"Eucharistie bedeute, in der Gemeinschaft mit Christus zu bleiben und sich nicht zum Götzendiener herabwürdigen zu lassen."
s.Katholisch.de "Papst verzichtet auf Fronleichsnamsprozession".
Das Papsttum selbst aber ist reinster Götzendienst. Denn die Päpste bezeichnen sich als "Stellvertreter Christi auf Erden".
Warum lesen die Namenschristen nicht die Bibel und glauben alles blind was ihnen von den hochstudierten, hochbezahlten Schriftgelehrten in langen Gewändern so vorgesetzt wird. Bei den Wallfahrten und Prozessionen geht es nicht um die Verehrung Christi, sondern es geht um die Bindung an die katholische Kirche. Seinen Glauben muss man nicht vor anderen Menschen zeigen.
Bibelworte aus Matthäus 6, 1-14:
"Habt Acht auf eure Frömmigkeit,
dass ihr die nicht übt vor den Leuten, um von ihnen gesehen zu werden;
ihr habt sonst keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel."
"Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler,
die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten,
damit sie von den Leuten gesehen werden."
Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt.
"Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu
und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist;
und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten."
"Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden;
denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen.
Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen.
Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet."
Erzbischof Schick hat in seiner Predigt auf die vielfältige Bedrohungen der Menschenwürde hingewiesen.
Lies:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2014-02/vereinte-nationen-vatikan-kindesmissbrauch
Jesus Worte aus Matthäus Kap. 23 sind auch heute noch wahr.
Prompt schlägt der Anti-Christ wieder zu. Diesmal macht er den amtierenden Papst zum Zeugen gegen den Sinn der Fronleichnamsprozession und tischt eine Halbwahrheit auf. Ja, Papst Franziskus ist zum zweiten Mal in seiner dreijährigen Amtszeit nach dem Einführungsgottesdienst auf anderem Weg zum Schlusssegen gefahren. Dem 78-jährigen mit unübersehbaren Gehschwierigkeiten sei die Abkürzung gegönnt. Dem Heiligen Vater geht es aber noch um etwas anderes. Die KNA berichtet dazu: "Die kräfteschonende Benutzung eines umgebauten offenen Lieferwagens, wie ihn seine Vorgänger Johannes Paul II. und Benedikt XVI. benutzt hatten, lehnte Franziskus ab. Die Aufmerksamkeit der Gläubigen solle sich nach dem Wunsch des Papstes auf die Monstranz mit der geweihten Hostie konzentrieren, erläuterte Sprecher Federico Lombardi damals. 2013 hatte Franziskus den Weg zu Fuß zurückgelegt."
Der Papst will bei dieser Gelegenheit nicht bejubelt werden, sondern er macht sich schlank, damit sich die Gläubigen auf den Erlöser in Brotsgestalt konzentrieren können. Gottes Sohn also "mitten unter ihnen" - da will der Pontifex (Brückenbauer) nicht ablenken.
Im Übrigen, "Christ", haben Sie schon mal gehört, dass sich ein Papst als Stellvertreter Christi bezeichnet? Der amtierende und die meisten seiner Vorgänger nennen sich Bischof von Rom und sehen sich in der Nachfolger von Petrus. Sie wissen schon: Petrus ist der, auf den Christus seine Kirche baut, dem er die Schlüssel zum Himmel anvertraut und den er bestimmte, die Schafe zu hüten. Weil Petrus nicht mehr lebt, brachtet das katholische Kirchenvolk den mit dem Beistand des Heiligen Geistes gewählten Nachfolger ein bisschen burschikos als "Stellvertreter Christi auf Erden". Und man kann sagen: Gott sei Dank hat die ganze Christenheit im Bischof von Rom einen Sprecher, einen Repräsentanten, dem die Mächtigen dieser Welt gegelegentlich gestatten, sich ins Gewissen reden zu lassen. Ein selbsternannter "Christ" kann derweil im stillen Kämmerlein beten.
... sind die gleichen Bilder zum Artikel vom 26. Mai, "Fronleichnam in Bamberg - Prozession im Sonnenschein"
Hatte der FT nur die Innenstadt photographiert? - Ich glaube kaum, dass tausende Besucher in der Innenstadt waren!
Es ist schon eine Schmach, wenn keine Bilder von Bambergs Stadtteilen wie Gartenstadt, Gaustadt, Wildensorg, Wunderburg hier im Forum gezeigt werden!
In so fern darf sich der FT nicht wundern, wenn seine Kunden immer geringer werden.