Tausende drücken 15-jährigem Marc die Daumen

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Mit einem Kunstherz liegt der 15-jährige Marc (l) neben seinem Vater Andre in der Kinderkardiologie am Uniklinikum Erlangen an der Dialyse. Der Jugendliche hat eine Kardiomyopathie, eine angeborene Herzmuskelschwäche und lebt nur noch dank eines Kunstherzens. Seit es nach einem Eingriff schwere Komplikationen gab, funktionieren auch seine Nieren nicht mehr richtig. Dreimal in der Woche muss er fünf Stunden lang ins Krankenhaus zur Dialyse. Foto: Daniel Karmann/dpa
Mit einem Kunstherz liegt der 15-jährige Marc (l) neben seinem Vater Andre in der Kinderkardiologie am Uniklinikum Erlangen an der Dialyse. Der Jugendliche hat eine Kardiomyopathie, eine angeborene Herzmuskelschwäche und lebt nur noch dank eines Kunstherzens. Seit es nach einem Eingriff schwere Komplikationen gab, funktionieren auch seine Nieren nicht mehr richtig. Dreimal in der Woche muss er fünf Stunden lang ins Krankenhaus zur Dialyse. Foto: Daniel Karmann/dpa

Daumendrücken für Marc: Das Schicksal des 15-Jährigen, der im Klinikum in Erlangen auf ein Spenderherz wartet, berührt unsere Leser.

In zahlreichen Zuschriften über unser Portal sowie auf unserer Facebook-Seite machen die Menschen dem tapferen Patienten Mut.

Am Montag wurde weltweit der "Tag des herzkranken Kindes begangen", mit dem die Bundesvereinigung "Herzkrankes Kind" darauf aufmerksam machen will, dass es viele Schicksale wie Marc gibt: "Jedes 100. Kind kommt in Deutschland mit einem Herzfehler zu Welt", sagt Hermine Nock, die Geschäftsführerin des Verbandes. Alleine in Bayern müssen jedes Jahr rund 2800 Kinder wegen Herzfehlern operiert werden - vielfach erfolgreich dank der in den letzten Jahren immer weiter verbesserten Behandlungsmethoden, wie Verbandssprecher Josef Kahl sagt.

Leben hängt an Maschinen

Das Leben von Marc aus Amberg hängt seit einem Jahr an Maschinen: Ein künstliches Herz und Dialyse (Blutwäsche) in Erlangen müssen die Organe ersetzen, die bei dem Buben nicht mehr funktionieren. Zu seinem angeborenen Herzfehler kam ein schweres Nierenleiden hinzu. Trotzdem ist der kleine Patient in Erlangen zuversichtlich. Er wartet auf ein Spenderherz und büffelt bereits für seinen Schulabschluss, den er ohne Maschinen feiern will. Im Internet bekommt er viel Zuspruch. So schreibt Michael, dass auch er in Erlangen mehr als ein Jahr auf die Herztransplantation warten musste. "Jetzt geht es mir super. Also Kopf hoch, alles wird gut, du schaffst das. Halte durch!"

Unter dem Internet-Namen "Besserwisserin" nutzt eine Leserin das Schicksal von Marc, um auf die nach ihrer Meinung in Deutschland nach wie vor zu geringe Bereitschaft für eine Organgspende aufmerksam zu machen: "Hätten doch nur alle Menschen in Deutschland einen Organspendeausweis! Ich habe einen, wenn ich tot bin, brauche ich meine Organe nicht mehr. Wenn dann jemand wie Marc gerettet werden kann, hat mein Tod wenigstens einen Sinn."
Sonja schreibt von ihrer Operation 1977 in Erlangen und ermutigt Marc: "Kämpfe weiter!"

Mehr Bewegung!

Die Vereinigung "Herzkrankes Kind" legt einen Schwerpunkt neben Information auf Prävention. Von angeborenen Herzfehlern sei zwar nur ein Prozent der Kinder betroffenen; viele Kinder, die kranken wie die gesunden, litten aber unter Bewegungsmangel, falscher Ernährung und dem damit verbundenen Risiko, schon in jungen Jahren übergewichtig zu werden und so Herz und Kreislauf zu belasten. "Sport und Bewegung müssen von früh auf fester Bestandteil im Alltag aller Kinder werden", sagt Kahl. Er beklagt, dass auch in den Schulen etwa bei der Ganztagesbetreuung zu viel "Sitzen" praktiziert wird.