Steppach: das Restaurant im Bahnhof

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Melanie Löhr hat für ihre Gäste eine kleine Ausstellung über die Geschichte des Bahnhofs zusammengestellt. Foto: Evi Seeger
Melanie Löhr hat für ihre Gäste eine kleine Ausstellung über die Geschichte des Bahnhofs zusammengestellt. Foto: Evi Seeger
In dem Waggon befindet sich ein originelles Speiselokal. Die alte Lok macht das Bahnhofs-Feeling komplett Foto: Evi Seeger
In dem Waggon befindet sich ein originelles Speiselokal. Die alte Lok macht das Bahnhofs-Feeling komplett Foto: Evi Seeger
 
Die Eigentümerin des Bahnhofs, Melanie Löhr mit den Original-Plänen des Bahnhofsbaus Foto: Evi Seeger
Die Eigentümerin des Bahnhofs, Melanie Löhr mit den Original-Plänen des Bahnhofsbaus Foto: Evi Seeger
 

Vor 115 Jahren fuhr zum ersten Mal ein Personenzug von Strullendorf durch Steppach. Heute ist der Bahnhof ein Restaurant und ein kleines Museum.

Im September 1900 fuhr erstmals ein Personenzug die Lokalbahnstrecke von Strullendorf nach Steppach/Pommersfelden. Die bis Steppach gut 16 Kilometer lange Strecke wurde ein Jahr später bis nach Schlüsselfeld ausgebaut. Heute ist der Bahnhof ein Restaurant.
Die Eigentümerin Melanie Löhr nimmt das kleine Jubiläum von 115 Jahren zum Anlass für ein Festwochenende in ihrem Lokal "Alter Bahnhof".


Letzte Postkutsche am 29. September 1900

Mit Beginn des öffentlichen Personenverkehrs auf der Schiene am 29. September 1900 fuhr auch zum letzten Mal eine Postkutsche in den Reichen Ebrachgrund. Das Bahnhofsgebäude in Steppach wurde 1902/03 errichtet.
Die Originalpläne kann Melanie Löhr ihren Gästen noch zeigen. Personenzüge gab es auf der Strecke bis 1977, dann wurde der Personenverkehr eingestellt. Dadurch wurde auch das Bahnhofsgebäude nicht mehr gebraucht.
1984 ging der Bahnhof in Privatbesitz über und wurde zu einem Restaurant ausgebaut. Seit August 1997 kann die einstige Eisenbahnstation eine weitere Attraktion vorweisen: Einen Original Mitropa Speisewagen, der als originelles Speiselokal dem Restaurant angegliedert wurde. Im Januar 2013 kam außerdem eine Diesellok aus dem Jahr 1936 dazu.


Nur noch Güterverkehr

Heute gibt es auf der Strecke nach Schlüsselfeld nur noch Güterverkehr. Stahldraht aus ganz Europa wird nach Schlüsselfeld verfrachtet. Im Gegenzug wird Holz aus dem Steigerwald über die Strecke transportiert.
2011 haben Melanie und Heinrich Löhr den Alten Bahnhof als Eigentümer übernommen. Die gelernte Hotelfachfrau hat in einem renommierten Schlüsselfelder Betrieb ihre Ausbildung absolviert, um dann in verschiedenen gastronomischen Betrieben in Deutschland, der Schweiz und in England Erfahrungen zu sammeln.
Klar, dass sie sich für die Geschichte ihres Bahnhofs interessiert. Sie sammelt Bilder aus allen Jahrzehnten, alte Postkarten, Fahr- und Gleispläne. Aber auch Geschichten, die ihr Ortsansässige immer wieder erzählen. So die Begebenheit als 1945 die Amerikaner von Pommersfelden kommend einen im Bahnhof stehenden Zug beschossen. Der beherzte Lokführer habe den Zug aus dem Bahnhof heraus auf die freie Strecke gefahren. Der Zug brannte aus, der Bahnhof blieb unversehrt.

"Wir sitzen hier im Schalterraum", erklärt die Gastwirtin den unteren Teil des Lokals. Auch der eine Ebene höher gelegene ehemalige Güterlagerraum in dem geschichtsträchtigen Gebäude ist heute ein Gästeraum. Neu hinzu kam ein Wintergarten, der den Blick über den Wiesengrund schweifen lässt.
Vom Freitag, 25., bis Sonntag, 27. September, bietet sie ihren Gästen ein Musik- und Kulturprogramm samt Ausstellung und Chronik zur Geschichte des Bahnhofs, eine "kulinarische Zugreise", sowie Kurzweil für die kleinen Gäste.




Programm Bahnhofsfest:

Freitag, 25. September ab 17.30 Uhr
Eröffnung mit Ausstellung und Chronik
19 Uhr und 20.30 Uhr Steigerwälder Plattlerbuam aus Wachenroth
Ab 19.30 Uhr Musik und Tanz mit "Manfred" aus Steppach

Samstag, 26. September ab 15 Uhr
Kaffee und Kuchen, Kindereisenbahn und Hüpfburg
Ab 19 Uhr Gitarren- und Mundartkonzert der Kunstschmiede Pettstadt

Sonntag, 27. September ab 10 Uhr
Weißwurstfrühstück am Bahnsteig
Ab 12 Uhr Mittagstisch
10 Uhr bis 14 Uhr Fränkische Gaudimusik mit "Di scho widdä"