Der Streit zwischen Radaktivisten und Rathaus geht weiter: Die Verwaltung bremse nur, sagen die Kritiker. Die Stadt kontert: Noch nie war so viel Geld für den Ausbau eingeplant wie heute.
Die einen wollen schnell ans Ziel und mahnen ungeduldig zur Eile, die anderen brauchen lange und legen ständig Pausen ein. Es kommt zum Streit - und aus ist es mit der gemeinsamen Radtour. Plötzlich spricht man nicht mehr miteinander - sondern übereinander. Miese Stimmung allenthalben. Und dabei hatte man sich doch auf ein so schönes Ziel geeinigt.
So läuft das zwischen Radaktivisten und der Stadt Bamberg, oder besser: Es läuft eben nicht. Deutlich wurde der Streit unlängst wieder einmal im Umweltsenat des Bamberger Stadtrates.
Provokation im Umweltsenat
Die Sitzung begann mit einer Provokation. Genau als der städtische Referent Thomas Beese mit Fahrradhelm in den Großen Sitzungssaal kam und seine Akten auspackte, trudelte bei den Medienvertretern per E-Mail eine Pressemitteilung der Radinitiative ein. Der Inhalt in Beeses Akten: Die Stadt tut sehr viel für die Umsetzung der hoch gesteckten Rad-Ziele. Der Inhalt in der Pressemitteilung: Die Stadt bremst, wo sie nur kann.
"Stadt, Stadtrat und Oberbürgermeister wollen viel, machen aber zu wenig", kritisieren Radentscheid-Initiator Christian Hader und Co-Initiator Andreas Irmisch, schreiben von "Sonntagsreden" und "Schönfärberei". "Man merkt zwar, dass sich die Stadt unter dem Druck des Radentscheids nun langsam bewegt, aber wir messen die Stadt an dem, was auf der Straße für den Radverkehr ankommt - und das ist viel zu wenig" so Hader. "Mit dieser Geschwindigkeit ist Bamberg in 100 Jahren noch keine Fahrradstadt", mahnt Irmisch.
Die Stadt widerspricht. "Die Kritik ist verständlich, aber einfach nicht richtig", erklärt Pressesprecherin Ulrike Siebenhaar. Im Haushalt 2019 seien 400 000 Euro für den Radverkehr eingestellt - "so viel wie noch nie in der Geschichte der Stadt Bamberg". Da könne also ganz viel passieren, sagt Siebenhaar und gibt noch ein bisschen Honig dazu: "Das ist auch ein Verdienst des Radentscheids, dass es so vorangeht."
Kritik und Rückendeckung
Worum geht es konkret? Laut dem städtischen Referenten wurden im vergangenen Jahr 144 Fahrradstellplätze realisiert. 1000 hätten es laut Zielvereinbarung sein sollen, kritisieren die Radaktivisten. Außerdem würden kaum Parkplätze dafür angekratzt. Von zwölf eingerichteten Fahrradstraßen wurden nur zwei verwirklicht. Die zehn für 2019 geplanten seien nur Nachholen von Versäumnissen.
Rückendeckung bekam die Stadt im Umweltsenat dagegen unter anderem von Martin Pöhner (FDP): "Es ist wahnsinnig viel, was hier passiert", sagte er und nannte den Regensburger Ring und die Magazinstraße als "millionenschwere Maßnahmen". "Wir müssen wegkommen von den Zahlen, so und so viele Radwege müssen geschaffen werden. Es geht nicht darum, innerhalb kurzer Zeit möglichst viele Dinge zu realisieren, sondern Schritt für Schritt Projekte zielgerichtet zu verwirklichen." Gerhard Seitz (CSU) erklärte, man sei von dem Konzept überzeugt, Sebastian Niedermaier (SPD) sagte: "Wir freuen uns, dass es weitergeht."
Verallgemeinerungen sind wie immer schief.
Die Radfahrer im Allgemeinen gibt es nicht.
Da gibt es die, die für Ihren Individualverkehr komplett auf das Rad setzen und auch mal etwas weiter fahren aber trotzdem recht stadtnah wohnen.
Aus dieser Gruppe rekrutieren sich auch die Forderer. Sorry, aber ihr seid eine kleine Minderheit wenn auch mit einer recht guten Lobby. Verkehrsregeln werden hier meist recht brauchbar wahrgenommen. Auch wenn die Ausflugsgruppen des A... für mich eher als Formaton Wilder Haufen statt einer geführten Zweierreihe aussehen.
Der Grossteil der Radler die in Bamberg unterwegs sind fahren oft irgendwelche Schrottkisten, die die Radstellplätze verstopfen, und pfeifen auf die Verkehrsregeln. Diese Gruppe kommt häufig aus dem studentischen Umfeld. Links, Gehweg, Rotlicht, ohne Licht, ... alles easy. Wie mittlerweile in allen Städten europaweit. Das ist schon ganz normal, da braucht man sich gar nicht aufregen.
Die restlichen Kleingruppen, die Sportfahrer, die Radtouristen, die Ebikeausflügler, die Senioren usw. sind da eh nur Randgruppen.
Kurz und gut. Vergesst es. Kommt nichts dabei rum. Schade um das Geld.
Übrigens: Bin heute über 90 km Rad gefahren. Alles gut.
Die Stadt sollte endlich mal ein Gesamtverkehrskonzept erarbeiten und nicht immer nur Flickschusterei betreiben. Es hilft nicht, immer nur einseitig zu Lasten der anderen zu handeln.
Und die Worte Rücksicht und vorausschauendes Fahren und Handeln kennt fast keiner in Bamberg.
Die Radfahrer und ihre Lobbygruppen ADFC, VCD, CM usw. wollen viel, aber zeigen tagtäglich, dass sie sich nicht an die Verkehrsregeln halten, wenn selbst von denen die Aussage zu den neuen Schildern mit dm grünen Pfeil für Radfahrer kommt, es wird legalisiert, was schon immer Praxis war. Und ich möchte den Radfahrer sehen, der wirklich erst anhält und dann rechts abbiegt. Tagtäglich rasen Radfahrer durch die Fußgängerzone ohne Rücksicht auf Fußgänger, die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Und ja auch andere Verkehrsteilnehmer verhalten sich manchmal nicht regelgerecht, aber im gesamten gesehen, gehen die meisten Verstöße von den Zweirädern und den Fußgängern aus, für die selten eine Rote Ampel oder eine Straßenverkehrsordnung zählt.
Im Forderungen stellen sind unsere Rad fahrenden Mitbürger groß, sie möchten, dass Straßen zu Fahrradstraßen werden, Einbahnstraßen für sie freigegeben werden und grüne Pfeile installiert werden. Parkplätze für Rad Abstellplätze gestrichen werden. Alles recht und schön, nur sind die Radler halt nicht allein unterwegs! Wenn ich z.B. in der Fußgängerzone, wohlgemerkt vor 18 Uhr laufe und schon genug damit zu tun habe irgendwelchen Reisegruppen auszuweichen kommt bestimmt ein Radler, der sich durch die Menge schlängelt. Am besten noch mit super breiten Fahrradanhänger mit Kleinkind hinten dran! Das ist nicht nur in der Fußgängerzone so, sondern auch in der Langen Straße und am Schillerplatz so! Ich hör immer die bösen Autofahrer nehmen keine Rücksicht auf Fahrradfahrer, nun die Fahrradfahrer kennen dieses Wort ebenfalls nur als Forderung. Wie ließe sich sonst erklären, dass Radler ihre Räder als Stolperfallen parken? Sich über die Rollator schiebende Frau auf der richtigen Seite des Gehwegs beschweren und klingelnd die unsicher laufenden ,weil schlecht sehenden Mitbürger mit Tempo überholen?
Autos raus?Die Radler vergessen,dass die Autos über Kfz-und Minaralölsteuer zum Straßen- u. Radwegbau beitragen.Es wäre
gut auch eine Fahrradsteuer einzuführen.Davon könnte man dann ihre Wünsche finanzieren.
Beitragen. Genau. Einen kleinen Bruchteil der durch den motorisierten Verkehr verursachten Kosten trägt dieser selber.