Die Stadt Bamberg und die Stadtwerke wollen jetzt die Elektromobilität ausbauen. Dazu gehört unter anderem die Schaffung von Ladesäulen.
Freilich sind im Moment im Stadtgebiet gerade mal 46 Fahrzeuge mit E-Motor zugelassen. Die Zeit ist dennoch reif, die Elektromobilität in der Stadt auszubauen, findet OB Andreas Starke. Belege sieht er in besseren Rahmenbedingungen, wie niedrigeren Preisen einerseits, steigender Nachfrage andererseits.
Zu der E-Mobilitäts-Strategie der Stadt und ihrer Tochter-Unternehmen gehört nun unter anderem die Ausstattung der Parkanlagen mit Ladeinfrastruktur, der sukzessive Ausbau der Fuhrparks und zugleich auch die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. E-Carsharing wird ebenfalls ein Thema sein.
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Gemeint sind wohl 46 Kraftwagen mit E-Motor.
Rechnerisch müßten inzwischen, auf Bamberg umgelegt, mindestens um die 3000 Pedelecs, elektrisch unterstützte Fahrräder, unterwegs sein. Bundesweit werden Jahr für Jahr mehrere hunderttausend verkauft - ohne jegliche Förderung. Denn für sie wird nichts getan, obgleich (weil?) sie großes Potential hätten, Autoverkehr auf Strecken bis rund 10 km Länge zu ersetzen. Viel größer ist die Stadt nicht, und 90 % aller Autofahrten sind nicht länger.
Die vor allem an Kreuzungen, Einmündungen und Grundstückszufahrten unfallträchtigen und meist auch zu schmalen Radwege, Radfahr- und "Schutz"streifen hindern schon das "normale" Fahrrad an zügigem und sicherem Vorankommen. Um wieviel mehr wirkt sich diese mangelhafte, nur auf schnellen Autoverkehr ausgerichtete Infrastruktur erst auf die Pedelecs aus? (Die vom Bamberger Radentscheid geforderte Kreuzungsgestaltung mit in die Einmündungen verschwenkten Fahrradführungen erhöht Behinderung und Risiko weiter. Diese Variante war über Jahrzehnte von den Radverkehrsverbänden bekämpft worden.)
Ladestationen für Pedelecs? Fehlanzeige.
A propos Förderung: Der Landkreis will zwar schnelle E-Bikes, also elektrisch betriebene Krafträder fördern, nicht jedoch die als Fahrräder geltenden Pedelecs. Doch die E-Bikes entwickeln sich allmählich zum Schrecken der Radfahrer (und Fußgänger). Denn obwohl sie dort nichts zu suchen haben, brettern sie - vor allem Kuriere der Schnellimbißlieferdienste - mit Affenzahn rücksichtslos (nicht nur) über straßenunabhängig geführte Rad- bzw. gemeinsame Fuß- und Radwege (u.a. Leinritt).
Wann erkennen die Verantwortlichen endlich, daß allein der Wechsel der Antriebsenergie nicht die längst überfällige Verkehrswende ersetzen kann. Stau, Flächenverbrauch, Unfallrisiko und andere Negativfolgen des heutigen Systems erfordern, daß das "individuelle" Kraftfahrzeug nicht das Rückgrat der Massenmobilität bleiben darf.
Wie soll der ganze für die E-Mobilität zusätzlich benötigte Strom eigentlich erzeugt werden?
Bereits heute unterbrechen die Stadtwerke Bamberg im Heizstromtarif z.B. für Wärmepumpenanlagen die Stromzufuhr für drei Stunden am Tag, zur Laststeuerung. Bekommt man bei allgemein noch größerem Strombedarf dann die Wahl, ob man mit seiner staatlich subventionierten Heizung heizen oder doch lieber sein staatlich subventioniertes E-Mobil aufladen möchte?
OB Andreas Starke: bessere Rahmenbedingungen(!), niedrigere Preise(!), steigende Nachfrage(!)
Bitte Aussage wiederholen - im nüchternen Zustand...
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