Stadelhofen setzt sich für Erhalt der Telefonsäule in Steinfeld ein

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Festhalten will auch unser Fotograf die öffentliche Fernsprechstelle in Steinfeld. Foto: Ronald Rinklef
Festhalten will auch unser Fotograf die öffentliche Fernsprechstelle in Steinfeld. Foto: Ronald Rinklef

Die Gemeinde Stadelhofen will das öffentliche Telefon in Steinfeld erhalten. Weil die Einrichtung unrentabel ist, soll sie abgebaut werden.

Nicht akzeptieren will die Gemeinde Stadelhofen den Abbau der öffentlichen Telefonsprechstelle in Steinfeld. Einstimmig sprach sich derGemeinderat unter Leitung von Bürgermeister Ludwig Göhl (ÜWG) gegen das Vorhaben der Deutschen Telekom aus, die Telefonsäule - eine Zelle ist es nicht - zu demontieren. Damit, so Bürgermeister Göhl nach der Entscheidung, käme es zu einer auch mit Mobiltelefonen kaum zu schließenden Lücke im Fernsprechnetz.


Nur ein Netzbetreiber

Denn in Steinfeld hätten Durchfahrende kaum eine Möglichkeit, per Handy telefonischen Kontakt zu anderen Fernsprechteilnehmern aufzunehmen. Besonders schwierig könne dies in einem Notfall werden, denn nur ein einziger Netzbetreiber (E Plus. Die Red.) sei in und um Steinfeld erreichbar.
"Von Scheßlitz bis Hollfeld gibt es außerdem keine weitere öffentliche Fernsprechstelle". Und das sind immerhin 25 Kilometer Bundesstraße. Außerdem befindet sich das öffentliche Telefon an einer zentralen Stelle an der Auffahrt zur Steinfelder Kirche und in der Nähe der Wie- sent quelle. "Man kann hier problemlos anhalten, um zu telefonieren. Vielleicht wäre ein Hinweisschild auf den Fernsprecher geeignet, die Nutzung zu erhöhen", sagt Göhl.

Denn die Deutsche Telekom führt ins Feld, dass der Fernsprecher nur mäßig ausgelastet ist. Nähere Informationen dazu lagen der Gemeinde bisher nicht vor. Auf Anfrage ist aus der Medienzentrale des Konzerns speziell zur Situation in Steinfeld wenig zu erfahren. Allgemein, so heißt es, habe die Bedeutung der Telefonzelle mit dem "Siegeszug" des Handys abgenommen. Statistisch gesehen hat jeder Deutsche mindestens ein Handy. Die Notwendigkeit für öffentliche Telefonzellen nehme dementsprechend ab. Der Kunde entscheide über die Dichte des Telefonzellennetzes.

Bundesweit gebe es noch rund 40.000 Telefonzellen, die die Deutsche Telekom betreibt, darüber hinaus gibt es noch Alternativanbieter. Orte mit einer hohen Nutzung sind etwa Flughäfen oder Bahnhöfe. Werde eine Telefonzelle nicht mehr genutzt, spreche die Telekom mit der Gemeinde über einen Abbau. Wenn die Gemeinde an einem Standort festhalten möchte, "können wir über eine kostengünstige Alternative wie etwa ein Basistelefon sprechen".

"Wir wollen unser öffentliches Telefon nicht aufgeben", betont Bürgermeister Göhl. Die Telekom wird "gebeten", die Einrichtung in Steinfeld zu belassen.

Ohne einen Beschluss zu fassen informierte sich das Gremium auch über die geplante "Süd-Ost-Passage". Der Bau dieser Hochspannungsleitung ist eines der wichtigen Netzausbau-Vorhaben im Zuge der Energiewende. Die beiden Netzbetreiber "Amprion" und "50Hertz", die für den Leitungsbau zuständig sind, wollen damit nach der Abschaltung der Kernkraftwerke den verlustarmen Transport der im Norden und Osten Deutschlands erzeugten Energie in die Verbrauchszentren im Süden der Bundesrepublik sicherstellen. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2022 vorgesehen.

Die Gemeinde Stadelhofen ist nach Ansicht der Verwaltung nach bisherigem Stand der Dinge von dem Leitungsbau nicht betroffen. Geplant ist zunächst eine Trasse entlang der Autobahn A 9 oder am Fichtelgebirge.
Erst wenn diese Vorstellungen nicht zum Tragen kämen, so Bürgermeister Göhl, könnten die bereits bestehenden Leitungen im östlichen Landkreis Bamberg eine Alternative werden. "Sollte das zutreffen, würden wir uns gemeinsam mit den anderen Gemeinden mit dieser Frage zu befassen haben", so das Gemeindeoberhaupt.