Auf eine überaus erfolgreiches Jahr blicken Rallye-Ass Wolfgang Wittmann und sein Co-Pilot Robert Nikol zurück.
Mit drei Titeln in einer Saison erreichten die beiden Routiniers im Jahr 2014 das bislang beste Ergebnis ihrer gemeinsamen Teampartnerschaft im nationalen Rallyesport. Am Ende lagen sie bei der Fränkischen und der Osthessen-Meisterschaft sowie beim Baden-Württemberg-Rallyepokal auf dem ersten Platz.
Das Auto ist Baujahr 1972 Zusammen sind sie 151 Jahre alt - die beiden Piloten und das Auto. Aber immer noch sind sie für Siege gut und zählen noch lange nicht zum alten Eisen. Auch wenn der "jüngste" des Trios, das Einsatzfahrzeug, mittlerweile auch schon 42 Jahre im Einsatz ist und als Rarität im Rallyesport gilt. Vielen jüngeren Fans sind dabei der Fahrzeugtyp und das Modell schon gar nicht mehr bekannt: Ford Escort Typ 1 (Spitzname "Hundeknochen" - wegen der charakteristischen Form des Kühlergrills), Baujahr 1972. Mit 1,6 Liter-Lotus-Rennmotor (ca.
180 PS) und reinrassiger Rallyetechnik ausgestattet, kann er sich immer noch mit vielen neueren automobilen Konkurrenten messen.
Vor allem, wenn er so perfekt und schnell bewegt wird, wie von seinem Besitzer: Wolfgang Wittmann, 57 Jahre alt und Maschinist aus Buttenheim. Wittmann hat das Fahrzeug in jahrelanger Arbeit von Grund auf selbst aufgebaut und kennt seinen "Escorti" in- und auswendig.
Seit acht Jahren zusammen Vervollständigt wird das Trio vom Co-Piloten, Navigator und "Gebetbuchvorleser" Robert Nikol (52) - nebenbei erster Vorsitzender des 1. MSC Scheßlitz und im Zivilberuf Autobahnpolizist aus Bamberg.
Seit nunmehr acht Jahren bildet das Mixed-Duo der beiden großen fränkischen Motorsportclubs MSC Fränkische Schweiz und MSC Scheßlitz ein Team.
14 Läufe - 14 Podestplätze Routiniert und eingespielt absolvierten Wittmann und Nikol die vergangene Saison, die sie in 14 Läufen von Nordhessen bis in den Schwarzwald und von Franken bis in den Odenwald führte. Dabei gab es weder Ausfall noch Unfall - und am Ende der Saison standen genauso viele Podestplätze wie Starts auf der Erfolgsliste. Lediglich die nach einem schweren Unfall abgesagte Grabfeld-Rallye kam nicht in die Wertung. Insgesamt erzielte man sechs Gruppensiege, fünf zweite und zwei dritte Plätze.
Der Lohn der gemeinsamen Teamarbeit war der Gewinn der Fränkischen Rallyemeisterschaft sowie der Osthessenmeisterschaft.
Außerdem wurde nach mehreren zweiten Plätzen in der Vergangenheit in diesem Jahr auch der Sieg im Baden-Württemberg-Franken-Rallyepokal eine Beute der beiden Franken.
Und ein Ende der Erfolgsgeschichte scheint noch nicht in Sicht. Ans Aufhören denken weder Fahrer noch Beifahrer. Und auch das Einsatzgerät bekam gerade erst eine Frischzellenkur in Form einer Motorüberholung spendiert. Damit auch im neuen Jahr wieder möglichst viele Siege eingefahren werden können.