Trinchieri wettert gegen Schiris

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Trainer Andrea Trinchieri, Fabien Causeur und Vladimir Veremeenko (v. l.) verstehen die Welt nicht mehr, warum die Unparteiischen beispielsweise beim krachenden Dunking von Daniel Theis nicht auf Foul des Madrider Abwehrspielers entschieden. Foto: Daniel Löb
Trainer Andrea Trinchieri, Fabien Causeur und Vladimir Veremeenko (v. l.) verstehen die Welt nicht mehr, warum die Unparteiischen beispielsweise beim krachenden Dunking von Daniel Theis nicht auf Foul des Madrider Abwehrspielers entschieden. Foto: Daniel Löb

Bambergs Coach ärgert sich nach der knappen 89:91-Niederlage gegen Real Madrid über die Unparteiischen. Am Freitag wartet in Piräus der nächste Brocken.

Nach einer großartigen Vorstellung gingen die Bamberger Brose-Basketballer statt mit erhobenem Haupt enttäuscht und mit gesenkten Köpfen vom Feld. Sie waren am Mittwochabend beim Gastspiel in Nürnberg vor 8000 begeisterten Zuschauern wieder einmal nah dran, das Starensemble von Real Madrid zu bezwingen. Doch der geniale Sergio Llull (26 Punkte), der in der entscheidenden Phase übernahm, rettete dem neuen Euroleague-Spitzenreiter den 91:89-Sieg. Den Bambergern fehlte aber auch das Glück: Janis Strelnieks drückte mit der Schlusssirene von der eigenen Dreierlinie ab und verfehlte nur ganz knapp das Ziel.

Jetzt gilt es, diese Niederlage schnell aus den Köpfen zu bekommen, denn am Freitag (20 Uhr) wartet in Piräus bereits die nächste Herkules-Aufgabe auf den deutschen Meister.

"Wir haben gegen eines der besten Teams in Europa eine großartige Leistung gezeigt, besaßen in diesem physischen Kampf eine Siegchance. Der Hauptgrund für die Niederlage ist, dass wir 16 Offensiv-Rebounds abgegeben haben. Das ist gegen eine Mannschaft, die der Defensive so viele Probleme bereitet, weil du fünf Stars verteidigen musst, hart. Du hast sie gestoppt und musst noch einmal Abwehr spielen", konstatierte Trainer Andrea Trinchieri.


"Es ist einfach zu viel"

Und nach einer kurzen Pause legte er los und ging zu einem Problem über, das sich wie ein roter Faden durch diese Saison zieht: " Ich bin nicht Obradovic, nicht Laso, nicht Itoudis, das sind große Coaches. Ich gebe mein Bestes, muss aber vor allem versuchen, meine Spieler zu schützen. Sie verdienen Respekt, sie trainieren jeden Tag hart, gehen über ihre Grenzen. Es ist einfach zu viel. Dass ich keinen Respekt bekomme, das ist nicht so wichtig, weil ich nicht auf dem Feld stehe. Da ist ein Foul beim Dunking, ein unsportliches Foul 15 Sekunden vor Schluss wie gegen ZSKA, das alles wird nicht gepfiffen, obwohl es die Spieler verdient hätten", wetterte der Italiener gegen die Unparteiischen, die am Ende bei den harten Aktionen der Real-Stars wegschauten.

"Ich habe es in 15 Jahren noch nicht erlebt, dass in so einer entscheidenden Phase des Spiels auf Doppelfoul entschieden wird. Das ist einfach zu viel", kommentierte der 48-Jährige die Szene, als Nicolo Melli beim Offensiv-Rebound von Trey Thompkins zu Boden geschickt wurde, die Schiedsrichter gegen beide Akteure ein Foul verhängten und der Ball an die "Königlichen" ging. "Es ist sehr hart, wenn du alles gibst, aber nicht die gleichen Möglichkeiten hast. Wenn es ein Foul ist, ist es ein Foul - das gilt für ZSKA, für Real, für jeden. Es gibt das Fernsehen, das Replay", betonte Trinchieri und beendete seine Wutrede mit der Feststellung: "Wir haben das Spiel im Rebound verloren, nicht deswegen, aber ich muss mich vor meine Spieler stellen."

Am Donnerstagnachmittag stand in Strullendorf schon wieder Training auf dem Programm, danach flog das Brose-Team nach Athen, wo am Freitagabend in Piräus sicher die Hölle los sein wird, denn Olympiakos kassierte am Mittwoch beim Schlusslicht in Mailand eine peinliche 83:99-Schlappe und will sich mit einem Heimsieg rehabilitieren und den Platz in der Spitzengruppe hinter Real und ZSKA untermauern.


Zuletzt drei Siege gegen Piräus

"Das ist natürlich anstrengend, so eine enge Partie zu spielen - vor allem auch für den Kopf. Aber wir müssen uns jetzt auf Olympiakos konzentrieren. Piräus hat mit Spanoulis einen sehr guten Spielmacher, die Fans dort werden ordentlich Stimmung machen. Es wird auf jeden Fall nicht so einfach, wie beim Sieg zuhause", prophezeit Patrick Heckmann. Die letzten drei Partien entschieden die Bamberger gegen die Griechen für sich. Darunter war in der letzten Saison auch ein Sieg in Piräus - das lässt hoffen.