"Sehe mich in einer Führungs- und Vorbildfunktion"

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Victoria Waldner Foto: sportpress
Victoria Waldner Foto: sportpress

Die US-Centerin in Diensten des Zweitligisten DJK Brose Bamberg spricht über ihre erste Zeit in der Domstadt.

Victoria Waldner fällt auf. Die US-Centerin in Diensten der DJK Brose Bamberg ragt nicht nur aufgrund ihrer Körpergröße von 1,96m heraus, sie hat sich auch auf und neben dem Feld als Glücksgriff für die Zweitliga-Basketballerinnen erwiesen. Wie die 23-Jährige selbst die ersten Wochen und Monate in der Domstadt beschreibt, wie sie sich und ihre Rolle sieht und was sie über das bevorstehende Gipfeltreffen am 26. November (15.30 Uhr, Graf-Stauffenberg-Halle) zwischen ihrem Team und Tabellenführer Heidelberg denkt, verriet sie in einem kurzen Gespräch.

Wie ist Dein Eindruck nach zweieinhalb Monaten in Bamberg?

Victoria Waldner:
"Es gefällt mir wirklich sehr gut hier. Die Stadt ist nicht zu groß und nicht zu klein. Es macht Spaß, sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erkunden und zu sehen, was sie zu bieten hat. Der Ort in Dänemark, wo ich zuletzt gespielt habe, hatte nur 7000 Einwohner. Insofern gefällt mir Bamberg schon deshalb, weil es größer, vielfältiger und lebendiger ist."

Was gefällt Dir besonders?

"Der historische Aspekt zum Beispiel, den ich aus den USA so nicht kenne. Die alten Gebäude und ihre Architektur laden wirklich dazu ein, durch die Stadt zu bummeln und dort Zeit zu verbringen. Abgesehen davon ist Bamberg natürlich die Basketballstadt, von der mir in den Gesprächen im Sommer berichtet wurde. Neben unseren Einsätzen gibt es jede Menge Basketballspiele und -hallen, die man besuchen kann, sei es für Euroleague, Regionalliga oder im Jugendbereich. Und, was kein Geheimnis ist, jede in meinem Team weiß, dass ich die Bäckereien liebe."

Haben sich Deine Erwartungen an den Sport und das Umfeld erfüllt?

"Ich wollte für eine Organisation spielen, in der einerseits Spielerinnen und Mannschaft die Möglichkeit haben, sich weiterzuentwickeln, und die sich andererseits auch abseits des Feldes um seine Athletinnen kümmert. Beides ist hier der Fall, von daher bin ich sehr zufrieden."

Wie siehst du Dich und Deine Rolle im Programm?

"Aufgrund meiner Erfahrung vom College in den USA und der Tatsache, dass ich trotz meiner erst 23 Jahre zu den älteren Spielerinnen im Team zähle, sehe ich mich schon in einer Führungs- und Vorbildfunktion. Meine Aufgabe ist es, das, was ich kann, in den Dienst der Mannschaft zu stellen und damit als Beispiel für die jüngeren Spielerinnen voranzugehen."

Nach einem schweren Saisonauftakt hat die Mannschaft zuletzt fünf Siege in Serie eingefahren. Was lässt sich über ihre Entwicklung vom Tag Deiner Ankunft bis heute sagen?

"Die Anfangsphase war nicht ganz einfach, nachdem wir im Grunde erst zum ersten Saisonspiel komplett waren und dann nach fünf Minuten mit Sandra Schrüfer verletzungsbedingt eine wichtige Spielerin gleich wieder verloren haben. In den letzten Wochen sind wir zusammengewachsen. Wir haben eine sehr produktive Trainingsatmosphäre und eine gute Teamchemie entwickelt. Coach Schabacker hat uns in der Vorbereitung in Form gebracht und die Grundlagen gelegt, bevor Mitte Oktober Jessie Miller dazugestoßen ist. Die beiden ergänzen sich in ihrer Arbeit sehr gut."

Nach dem spielfreien Wochenende geht es gegen den ungeschlagenen Spitzenreiter aus Heidelberg. Ist die Mannschaft schon so weit, dem offenbar stärksten Konkurrenten Paroli bieten zu können?

"Ich glaube, diese zusätzliche Woche zur Vorbereitung auf das Spitzenspiel tut uns ganz gut. Heidelberg tritt bislang ohne jeden Zweifel sehr dominant auf, aber auch wir waren zuletzt in der Lage, trotz Leistungsschwankungen in unserem Spiel eine Serie zu starten. An den Fehlern, die wir gemacht haben, können wir arbeiten oder sie gar abstellen. Das wird uns dabei helfen, künftig souveräner mit Führungen umzugehen oder uns zurückzukämpfen, wenn wir in Rückstand geraten."

Ein Drittel der Hauptrunde ist bereits gespielt: Was ist möglich für die Mannschaft in dieser Saison?

"Wir arbeiten hart, wir machen Fortschritte und wir wollen in jede Partie mit der Überzeugung gehen, dass wir sie gewinnen können und dafür alles geben werden. Im Vordergrund steht aber die Förderung des Nachwuchses sowie die Weiterentwicklung der Mannschaft und der einzelnen Spielerinnen. Das ist erkennbar das primäre Ziel. Darüber hinaus schauen wir von Spiel zu Spiel."