Nicolo Melli beim Bamberger Sieg in Tel Aviv überragend

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Wenn Nicolo Melli nicht selbst abschließen kann, hat er immer ein Auge für den freien Mitspieler. Foto: dpa
Wenn Nicolo Melli nicht selbst abschließen kann, hat er immer ein Auge für den freien Mitspieler. Foto: dpa

Bambergs Trainer Andrea Trinchieri freut sich nach dem 85:70-Sieg in Tel Aviv über seine "großartige Mannschaft".

22 Grad Außentemperatur - in Tel Aviv herrschte bei den Brose-Basketballer aber nicht nur wegen des herrlichen Wetters eitel Sonnenschein. In der Menora Mivtachim Arena feierten die Bamberger nach zuvor fünf bitteren Niederlagen am Stück endlich wieder einen Euroleague-Erfolg. Mit 85:70 setzte sich der deutsche Meister beim Kultklub Israels, der bereits 51 nationale Meisterschaften feiern durfte, durch. Und mit dem ersten Auswärtssieg in dieser Königsklassen-Serie sollte die Mannschaft von Trainer Andrea Trinchieri am elften Spieltag auch die Rote Laterne los sein. Feuer unterm Dach war bei Maccabi: Goudelock (20 Punkte), Weems (16) & Co. wurden von den über 11.000 Zuschauern mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedet.

Viereinhalb Minuten vor dem Ende kamen die Gastgeber noch einmal auf neun Punkte heran - würden die Bamberger am Ende wieder mit leeren Händen dastehen? Doch diesmal ließen sich die Oberfranken nicht wieder die Butter vom Brot nehmen. 17 Sekunden vor dem Ende holte der überragende Nicolo Melli seinen 14. Rebound und streckte danach die Fäuste in die Höhe. Kurz zuvor hatte der Italiener mit seinen Dreiern Nummer 5 und 6 höchstpersönlich dafür gesorgt, dass der Erfolg unter Dach und Fach war.


Effektivitätswert von 40

Am Ende standen 27 Punkte für den 2,05-Meter-Mann in der Statistik. Der Effektivitätswert von 40 belegt seine herausragende Leistung. Der Titel des wertvollsten Akteurs des elften Spieltags sollte ihm sicher sein, nachdem er zuletzt gegen ZSKA Moskau schon mit 26 Punkten, sieben Rebounds und einer Effektivität von 37 geglänzt hatte, aber den Titel nicht erhalten konnte, weil seine Mannschaft hauchdünn mit 88:90 unterlag.

Nach den vielen Nackenschlägen in den letzten Wochen für das Brose-Team in der Euroleague war dem wertvollsten Akteur des Spiels kurz nach der Schlusssirene die Erleichterung anzumerken: "Wir haben diesen Sieg mehr als verdient. Wir haben heute großen Charakter gezeigt. Die gesamte Mannschaft wollte diese Partie gewinnen. Wir haben in einer der am schwersten zu spielenden Arena gegen eine hochtalentierte Mannschaft einen tollen Job gemacht. Das gibt uns Selbstvertrauen. Ich kann es nur nochmal sagen: Wir haben uns das heute alle zusammen verdient - nicht nur die Mannschaft, auch das Management und die jungen Spieler daheim, die täglich mit uns trainieren."

Auch Coach Trinchieri war voll des Lobes: "Wir haben alle zusammen sehr klug gespielt und waren sehr effizient. Wir kamen mit fünf schmerzlichen Niederlagen hierher. Jeder war wichtig, auch wenn er nur eine Minute auf dem Feld stand. So war es für Nicolo leicht, in diesem Gefüge eine beeindruckende Partie abzuliefern. Wir sind als Mannschaft gekommen, und wir fahren mit einem Sieg der Mannschaft nach Hause."

Und Trinchieri freute sich, dass sich seine Jungs endlich einmal für ihre guten Leistungen belohnen konnten: "Das Resultat hat uns bisher oft gefehlt. Wenn das ein-, zwei-, drei-, vier-, fünfmal passiert, ist das nur schwer zu verkraften. Wir kommen mit einem historischen Sieg nach Bamberg zurück. Ich bin einfach nur extrem glücklich für meine Spieler, dass sie sich bei einer so renommierten Mannschaft durchgesetzt haben. Sie waren einfach großartig."


Tolle Woche in Ulm krönen

Jetzt fehlt nur noch ein Erfolg im Bundesliga-Schlagerspiel am Sonntag (18 Uhr im Liveticker auf inFranken.de) in Ulm, um die grandiose Woche zu krönen. Dann herrscht in Freak City - unabhängig von der Wetterlage - eitel Sonnenschein.