Die bisherigen Reaktionen seien sehr positiv gewesen, auch der Club selbst hat die Fan-Aktion auf seinen sozialen Medien geteilt. "Basketball in Bamberg liegt seit Generationen im Blut. Eine Dauerkarte ist meiner Meinung nach eine Herzensangelegenheit, nicht vergleichbar mit einem Abo im Fitnessstudio beispielsweise", sagt Winkler, der beruflich Personalmitarbeiter ist - aktuell im Homeoffice in Frensdorf. So sehr der 23-Jährige auch hinter Brose Bamberg steht, muss er als eine Art Bindeglied zwischen der Fanszene und dem Verein auch einmal Dinge kritisch hinterfragen. Dazu gehört auch die am Mittwoch erschienene Mitteilung über den Gehaltsverzicht (siehe auch unseren Artikel auf Seite 25).
"Unglücklich kommuniziert"
"Die Sache an sich, der Gehaltsverzicht der Mannschaft, ist ja einerseits eine sehr gute Sache. Das Statement zu Elias Harris ist seitens des Vereins aber etwas unglücklich kommuniziert worden, so etwas haben wir in der Vergangenheit leider bereits öfter erlebt", meint Winkler.
Mit Brose-Kapitän Harris, der laut der Vereinsmitteilung der einzige Bamberger Spieler war, der aufgrund der Corona-Krise nicht auf 50 Prozent seines Gehalts verzichtet, pflege der Vorsitzende von "Sektion Südblock" ein freundschaftliches Verhältnis. "Solange ich noch nicht mit ihm persönlich gesprochen habe, möchte ich mir kein Urteil bilden", so Winkler. "Allgemein genießt Elias bei uns Fans einen sehr guten Ruf und gibt sich stets fannah."
Videositzungen mit Arne Dirks
Um Fannähe seien auch die Brose-Verantwortlichen bemüht. Bei regelmäßigen Treffen tauscht sich Geschäftsführer Arne Dirks mit Vertretern von "Sektion Südblock" und den zwei anderen Fanclubs, "Faszination Basketball" und "Freak City Frankenpower", über aktuelle Themen aus. Nach Ostern soll es die nächste Zusammenkunft geben - coronakonform über Video. Dann wünscht sich Winkler auch Antworten zur Causa "Harris". Bis er diese hat, wird ihm trotz der basketballlosen Zeit garantiert nicht langweilig - an der großen Jubiläums-Choreografie kann immer gefeilt werden.
Auch die anderen Fanclubs solidarisch
Mornar Bar, Gaziantep oder Nischni Nowgorod: einige Reiseziele von Brose Bamberg in der abgelaufenen Champions-League-Saison ließen zumindest auf dem ersten Blick Attraktivität vermissen. Das Gleiche galt dann auch für viele Auftritte des neunfachen deutschen Meisters auf dem Parkett. Ronni Arendt gehörte trotzdem zu dem handverlesenen harten Kern, der sich keines dieser Auswärtsspiele entgehen ließ.
Obwohl die Vorsitzende des Fanclubs "Faszination Basketball" seit vielen Jahren nahezu ihre komplette Freizeit opfert und viel Geld ausgibt, um das Brose-Team in ganz Europa zu begleiten, halten sich die Entzugserscheinungen bei ihr ob der basketballlosen Zeit in Grenzen. "Ehrlich gesagt, hätte ich es mir schlimmer vorgestellt. Ich bin seit vielen Jahren im Vorstand aktiv und es gab Saisons, da wäre ich bei so einer langen Pause fast durchgedreht. Aber in diesem Jahr habe ich keinen wirklichen Draht zur Mannschaft gefunden", erklärt sie.
Unterstützen möchte sie ihren Verein in der schwierigen Corona-Zeit natürlich trotzdem, wenn die Saison vorzeitig beendet wird. "Ich persönlich werde auf die Rückerstattung der Dauerkarte verzichten, wie viele andere Enthusiasten bei uns auch. Aber wir haben rund 900 Mitglieder, ich kann nicht für alle sprechen", erklärt Arendt.
Knapp 700 Euro für Dauerkarte
Genauso wie beim Fanclub "Freak City Frankenpower" sind auch die Mitglieder des größten deutschen Basketball-Fanclubs über die ganze Brose-Arena verteilt und zahlen in der besten Kategorie bis zu knapp 700 Euro für ihr Saisonticket. "Bei noch sechs ausstehenden Heimspielen wären das rund 200 Euro. Das muss man sich natürlich in Zeiten von Kurzarbeit und wenn man eine Familie hat schon gut überlegen. Mitglieder unter Druck setzen werden wir nicht", so Arendt. Ähnlich sieht es Tina Berge, Vorsitzende des knapp über 100 Mitglieder zählenden Fanclubs Freak City Frankenpower: "Die Signale bei uns sind positiv. Die meisten Mitglieder werden auf eine Rückerstattung ihrer Dauerkarten verzichten. Einige wenige können es nicht, da sie aktuell auf dem Zahnfleisch gehen."
Die Hoffnung auf die Fortführung der Spielzeit hat Berge indes aufgegeben. "Das wäre auch kein fairer Wettkampf mehr. Mit Ausnahme der Bayern und Alba haben alle Mannschaften schon viele Spieler verloren. Man sollte sich jetzt einfach auf die nächste Saison konzentrieren." Das sieht auch Arendt so: "Keine Chance, mehr als ein 4-gegen-4 würde man auch nicht mehr zusammenbekommen."
"Das Team hat Potenzial"
Während der Vorsitzenden von "Faszination Basketball" beim aktuellen Bamberger Team von Coach Roel Moors das Herzblut und die Leidenschaft fehlt, fällt das Urteil ihrer Kollegin Berge etwas gnädiger aus. "So schlecht, wie einige die Mannschaft sehen, finde ich sie nicht. Das Team hat immer wieder sein Potenzial gezeigt, es dann aber oft in einer Schublade gelassen."
Sie sei guten Mutes, dass die abgelaufene Spielzeit ein Findungsjahr war und Paris Lee, Kameron Taylor & Co. nächste Saison zu mehr Konstanz finden. Einig sind sich beide Fanclub-Vorsitzenden darüber, dass der langjährige Kapitän Elias Harris, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, wohl nicht mehr zurückkehren wird. "Das ist natürlich schade, weil wir Elias als sehr netten und offenen Menschen kennengelernt haben. Wenn er wirklich auf kein Gehalt verzichten wollte, finde ich das schon enttäuschend", sagt Berge und fügt bezugnehmend auf die Brose-Mitteilung an: "Ihn aber deswegen öffentlich so anzugehen, geht gar nicht und hinterlässt einen faden Beigeschmack."
Das ansinnen des guten Lukas ist sicher löblich und wenn sein kontakt zum kapitan so gut ist, kann er ihn vlt umstimmen, ansonsten darf der gute Lukas natürlich nicht vergessen, dass er für seine über den fanclub verbilligte stehplatz dauerkarte gerade mal soviel zahlt, wie manch anderer zuschauer zurück bekommen würde, will heissen sein und seiner freunde ihr beitrag ist nicht mal messbar.
Grundsätzlich stimmt es natürlich, dass Stehplatz Dauerkarten günstiger sind als beispielsweise die der Kategorie 1 oder 2. Mit dieser Aussage jedoch, verliert sich meiner Meinung nach auch schon der ganze Sinn der Aktion.
In der jetzigen Situation sollte jeder individuell entscheiden, ob er von einer etwaigen Rückerstattung Gebrauch macht oder nicht. Individuell deshalb, weil jede Person von der aktuellen Lage unterschiedlich betroffen ist und betroffen sein wird.
Bamberger Dauerkartenbesitzer sind vom Schüler, über den Arbeiter und bis hin zum Manager bunt gemischt. Deshalb sind auch 20€ für den Einen mehr und für den Anderen weniger „wert.“
Fakt ist wohl auch, dass der "gute Lukas und seine Freunde" ehrenamtlich und unentgeltlich wöchentlich viel Zeit in Fanclubarbeit investieren, die verglichen mit dem gelegentlichen Besuch in der Arena wohl nicht einmal ansatzweise aufzumessen ist.
Durch die beschriebene Aktion wird ein Zeichen gesetzt und weitere Dauerkartenbesitzer werden sich anschließen, da bin ich mir sicher. Denn auch für einen Verein wie Brose Bamberg zählt jetzt - messbar - jeder einzelne Euro.
An dieser Stelle krampfhaft zu versuchen, schlechte Stimmung für eine lobenswerte Kampagne zu machen, halte ich persönlich für sehr unangebracht.
ne ne hier wird nicht krampfhaft versucht gegen ne lobenswerte kampagne stimmung zu machen, mitnichten. es geht nur darum mal die verhältnisse gerade zu rücken oder umgangssprachlich gesagt, die kirche im dorf zu lassen. dh lukas winkler und seine jünger von denen zahlt halt keiner 700 € für die karte, das ist im block c + d der fall, reihe 1-15 dort würde sich der erstattungsbetrag auf vlt ca,. 200 € belaufen, nur von denen macht wegen verzicht auf rückerstattung keiner aufhebens. im sektion südblock werden zwischen 200-300 € für die karte gezahlt, erstattuung rechnerisch zwischen 20-35 €, bei ca 60 jüngern ein betrag von ca 2000 €, das reicht net mal für die toilettenfrauen, so sieht die welt aus, es geht nur darum, dass sich einige net zu wichtig nehmen, wie gesagt, deren beitrag ist nicht mal messbar.