Brose Bamberg feiert beim abstiegsbedrohten Mitteldeutschen BC einen glanzlosen 96;89-Erfolg
Zwei Gesichter zeigten die Basketballer von Brose Bamberg am Freitagabend. Beim 96:89 (50:37)-Erfolg im Bundesligaspiel beim abstiegsbedrohten Mitteldeutschen BC waren sie drei Viertel lang das dominierende Team, brachen aber im letzten Abschnitt ein, so dass sich der Aufwärtstrend der letzten Wochen nur im Ergebnis niederschlug. Dank des Erfolges kletterten die Bamberger vorübergehend auf Rang 4, während der MC auf den letzten Platz abrutschte.
Die Gastgeber mussten verletzungsbedingt auf ihre beiden besten Korbschützen, Trevor Releford und Lee Moore, verzichten und fanden offensiv nur schwer ins Spiel. Mit sieben Ballverlusten, die ihr Gegner mit einfachen Punkten durch Schnellangriffe bestrafte, machten sie sich im ersten Viertel zudem das Leben selbst schwer. Die Bamberger fanden daher schnell ihren Rhythmus. Angeführt von Augustine Rubit, der seinen Größenvorteil gegen Sergio Kerusch konsequent ausnutzte und in den ersten zehn Minuten bei seinen vier Versuchen ohne Fehlwurf blieb, setzten sich die Gäste ab und gingen mit einer 25:17-Führung in den zweiten Abschnitt.
Hier verpassten es die Bamberger zunächst, weiter davonzuziehen, weil sie im Angriff zu statisch agierten. Erst, als sie den Ball besser bewegten, kamen sie wieder zu freien Würfen, die sie auch trafen. Angeführt von Tyrese Rice, der entweder selbst abschloss oder Center Cliff Alexander bediente, setzte sich das Brose-Team auf 16 Punkte ab (46:30). Mit einem 7:0-Lauf kamen die Mitteldeutschen wieder heran, aber nach einer Auszeit von Trainer Federico Perego rissen sich die Gäste wieder am Riemen und lagen zur Pause klar vorne.
Mit zwei Dreiern von Nikos Zisis und fünf Punkten von Elias Harris binnen zweieinhalb Minuten schraubten die Bamberger zu Beginn des dritten Viertels gegen harmlose "Wölfe" ihren Vorsprung auf 20 Punkte in die Höhe (61:41). Harris bekamen die Weißenfelser auch in der Folge nicht in den Griff. Der Nationalspieler erhielt von seinen Mitspielern offensiv aber nicht genügend Unterstützung, so dass der MBC den dritten Abschnitt einigermaßen ausgeglichen gestalten konnte.
Vorsprung schmilzt
Weil sich bei den Brose-Basketballern Ballverluste und schlechte Entscheidungen in der Offensive häuften, schmolz der Vorsprung von Minute zu Minute. Das Spiel der Bamberger wurde immer schlampiger, und kapp zwei Minuten vor Spielende war der MBC wieder auf sieben Punkte dran (85:92). Der Vorsprung der Gäste aus den ersten drei Viertel erwies sich aber als groß genug. "Der Sieg hat einen faden Beigeschmack. Das war ein Schritt zurück", meinte der Bamberger Topscorer Harris.
Spieler des Spiels
Elias Harris stellte mit 27 Punkten eine persönliche Bestleistung in der Bundesliga auf. 23 Zähler erzielte er in den Vierteln 3 und 4, in denen er die Hauptlast in der Bamberger Offensive trug. Mit fünf Rebounds und zwei Ballgewinnen war Harris einer der wenigen Brose-Spieler, die auch defensiv überzeugten.
Die Statistik
Mitteldeutscher BC - Brose Bamberg 89:96
Was Hickmann wieder zusammen gespielt hat war grausam. Lässig, unkonzentriert und überheblich bezeichne ich die Ballverluste. Stucky und Taylor keine Verstärkungen so lange sie in Bamberg sind. Olinde und Schmidt noch stark verbesserungsfähig.
@Durchblicker, volle Zustimmung zu deiner Analyse. Da muss von der GF eine Änderung herbei geführt werden, wenn Bamberg wieder Spitze werden will.
Ohne Rice wäre Brose Bamberg sogar gefährdet, diese Saison die Playoffs zu erreichen; bei allem Respekt und dem Hinweis, dass ich absoluter Bamberger Basketballfan bin seit Mitte der 70er.
Gebetsmühlenartig weise ich darauf hin, dass mit dem vielen Geld sorgsamer umgegangen werden muss als zuletzt, besonders seit der letzten Meisterschaft im Juni 2017 wurde da schwer geschludert.
Und ich traue es dem Sportdirektor Rutkauskas einfach nicht zu, dass er uns zu Spielern verhilft, die in unser Gefüge passen. Bevor diese Stelle in der sportlichen Leitung nicht mit einem Mann besetzt ist, der die nötigen Drähte besitzt wie ehedem Daniele Baiesi, wird sich da keine großartige Verbesserung ergeben, außer dem aktuellen Mittelmaß und solche Sequenzen wie das letzte Viertel gestern Abend in Weißenfels.
Michael Stoschek und Arne Dirks: Erhören Sie mich und viele weitere Fans - bitte.
@martin3
Das war aber auch ein Glücksfall mit diesem Trinchieri-Team von 2014 - 2017. Und auch das von 2010 bis 2013 unter Chris Fleming. Dafür waren halt noch Fachleute wie Heyder und wie erwähnt am Schluss auch Baiesi zuständig, diese Spieler nach Bamberg zu bugsieren. Da half aber auch vor allem der hohe Etat durch die Sponsoren, vorne dran Brose.
Glaube irgendwie nicht, dass wir solche Zeiten noch einmal erleben dürfen hier in Bamberg, zumal Bayern München mittlerweile das Zepter übernommen hat.
wie gehabt, ein Chaosviertel ist immer dabei.......
Mensch waren das noch Zeiten als die Brösels jeder Mannschaft das fürchten lehrten und auch bei 40 Körben Differenz nicht hochmütig herum gespielt wurde. Eine solche Einstellung sagt etwas über eine Mannschaft aus. Wenn man sich aber von einem Abstiegskanditaten 89 Punkte erlaubt, dann ist dies nicht mit dem Wort Leistung gleich zu setzen. Mit einer solchen Abwehrleistung bekommt man am Sonntag gegen Berlin 120 eingeschenkt.