Freiwurf-Drama besiegelt das Bamberger Aus in der Champions League

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Assem Marei war zwar im Post von den Griechen meist nicht zu stoppen, präsentierte sich aber von der Freiwurflinie mit nur einem getroffenen Wurf bei acht Versuchen schwach. Foto: championsleague.basketball
Assem Marei war zwar im Post von den Griechen meist nicht zu stoppen, präsentierte sich aber von der Freiwurflinie mit nur einem getroffenen Wurf bei acht Versuchen schwach.  Foto: championsleague.basketball

Eine unterirdische Quote von der Freiwurflinie im letzten Viertel und unnötige Ballverluste kosten Brose Bamberg den Auswärtssieg bei Peristeri BC. Nach der 75:78-Niederlage steht das Ausscheiden in der Champions League fest.

Der Schock bei Brose Bamberg saß am Dienstagabend um kurz vor 20 Uhr tief: Trotz einer über weite Strecken ordentlichen Leistung verlor das Team von Trainer Roel Moors mit 75:78 (40:41) bei Peristeri BC und besitzt nun auch keine rechnerische Chance mehr, in die Play-offs der Champions League einzuziehen. Der Spielverlauf spiegelte die bisherige Saison wieder: Bamberg hatte den Sieg bei einer knappen Führung in der Schlussphase vor Augen, gab diesen aber aufgrund schlechter Entscheidungsfindungen noch aus der Hand. "Wir haben mit der richtigen Intensität und Energie gespielt, aber haben zu viele Fehler gemacht, die wir uns nicht erlauben dürfen", sagte ein sichtlich bedienter Moors bei der Pressekonferenz.

Zu diesen Fehlern gehörten einerseits 15 Ballverluste, wovon gut die Hälfte aus Nachlässigkeiten und Missverständnissen resultierten, und andererseits eine indiskutable Freiwurfquote von 57 Prozent (13/23). Zu dieser trug besonders Center Assem Marei bei, der nur einen seiner acht Versuche verwandelte und seiner Mannschaft vor allem im letzten Viertel einen Bärendienst erwies.

Drei Minuten vor Spielende sah es noch so aus, als könnten die Bamberger sich ein Entscheidungsspiel am letzten Spieltag gegen Teneriffa (Dienstag, 18.30 Uhr) erkämpfen. Paris Lee, der sich nach einer schwachen ersten Halbzeit steigerte, traf einen schwierigen Dreier und brachte sein Team mit 74:71 in Führung. Das Brose-Team verteidigte in der Folge wie über fast das gesamte Spiel gut, verpasste es aber davonzuziehen. Marei traf nur einen von vier Freiwürfen, Lee und Retin Obasohan scheiterten aus der Mitteldistanz.

Während Bamberg auch im Januar noch auf der Suche nach seinem "Go-to-Guy" ist, der das Spiel in der entscheidenden Phase an sich reißt, zeigte auf der Gegenseite Steven Gray seine Führungsqualitäten. Der US-amerikanische Flügelspieler erzwang mit einem erfolgreichen Korbleger, bei dem er noch gefoult wurde, den 75:75-Ausgleich.

Nach einer Moors-Auszeit eine Minute vor Schluss bekam wieder Lee das Vertrauen - doch sein Dreierversuch berührte nicht einmal den Ring. Auf der anderen Seite narrte Gray die Brose-Verteidigung und besorgte mit einem hoch abgelegten Korbleger die Zwei-Punkte-Führung für die Griechen. Nach einer weiteren Bamberger Auszeit verpuffte in den letzten 15 Sekunden die Möglichkeit auf die Verlängerung oder den Gästesieg. Mareis Hakenwurf verfehlte das Ziel, Sengfelder schnappte sich zwar den Ball, wurde aber geblockt - die bittere Niederlage und das Bamberger Ausscheiden waren besiegelt.

"Das ist eine bittere Pille, die wir schlucken müssen.Wir haben alles gegeben, aber ein, zwei Kleinigkeiten haben nicht funktioniert, deshalb hat es nicht ganz gereicht", sagte Kameron Taylor. Der Shooting Guard lieferte vor den Toren Athens mit 19 Punkten und acht Rebounds sein bestes Spiel nach seiner einmonatigen Verletzungspause ab. Gemeinsam mit Elias Harris (13 Punkte, 6 Rebounds) brachte Taylor viel Energie von der Bank und trug dazu bei, dass die Bamberger nach einem missglückten Start (9:0) schnell wieder auf Tuchfühlung waren (16:13). Bamberg dominierte am Brett (39:30 Rebounds), leistete sich aber im ersten Durchgang einfach zu viele Ballverluste.

Nach einem knappen Pausenrückstand (40:41) hatte das Brose-Team Mitte des dritten Viertels seine stärkste Phase. Zwei Dreier von Lee und einer von Christian Sengfelder sorgten für eine 56:50-Führung. Ein Momentum, das die Gäste aber nicht richtig zu nutzen wussten. Die Partie wog bis in die Schlussphase hin- und her - mal wieder mit dem schlechteren Ende für Brose Bamberg.

Die Basketball-Statistik

Peristeri BC - Brose Bamberg 78:75

(23:18, 18:22, 18:18, 19:17)

Peristeri

Gray (22 Punkte/3 Dreier), Moreira (20), Moses (14), Hatcher (10/2), Blake (4), Cousins (2), Karampelas (2), Saloustros (2), Skordilis (2), Agravanis Bamberg K. Taylor (19/1), Harris (13), Marei (13), Lee (11/3), Obasohan (7/1), Sengfelder (6/2), McLean (5/1), Atkins (1), B. Taylor, Olinde SR Lucis (Lettland), Proc (Polen), Davydov (Russland)

Gesamtwurfquote Peristeri 50 Prozent (28 Treffer/56 Versuche), Bamberg 45 (27/60)

Dreierquote Peristeri 29 Prozent (5/17), Bamberg 35 (8/23) Freiwurfquote Peristeri 74 Prozent (17/23), Bamberg 57 (13/23) Rebounds Peristeri 30 (23 defensiv/7 offensiv), Bamberg 39 (25/14) Ballgewinne/-verluste Peristeri 4/10, Bamberg 5/15 Assists Peristeri BC 9 / Bamberg 9 Fouls Peristeri 23 / Bamberg 25