Ein Sieg in Vechta ist Pflicht für Brose Bamberg

2 Min
Der Bamberger Center Elias Harris (rechts) verteidigt gegen Vechtas T.J.Bray, der bei der Wahl zum besten Bundesligaspieler der Saison auf Platz 2 landete. Foto: Daniel Löb
Der Bamberger Center Elias Harris (rechts) verteidigt gegen Vechtas T.J.Bray, der bei der Wahl zum besten Bundesligaspieler der Saison auf Platz 2 landete. Foto: Daniel Löb

Wollen die Bamberger das Halbfinale um die deutsche Meisterschaft erreichen, müssen sie mindestens ein Spiel beim Aufsteiger gewinnen. Am Sonntag startet die Viertelfinalserie.

In der Saison 2009/10 hatten die Bamberger Brose-Basketballer nach der Bundesliga-Hauptrunde schon einmal 22 Siege und zwölf Niederlagen zu Buche stehen. Damals wie heute starteten sie als Tabellenfünfter und damit ohne Heimvorteil in die Play-offs. Vor neun Jahren holten sie dennoch die Meisterschaft. Wenig spricht dafür, dass sich die Geschichte wiederholt, denn seinerzeit scheiterten die vier besten Teams der Hauptrunde allesamt in der ersten Play-off-Runde - der Weg für Bamberg zum Titel war frei.

Für das so wechselhaft auftretende Brose-Team 2018/19 wäre es schon ein Erfolg, das Halbfinale zu erreichen. Dazu müsste es mindestens ein Auswärtsspiel der "best-of-five"-Viertelfinalserie gewinnen, die am Sonntag (18.30 Uhr/Sport1 live) in Vechta beginnt. "Vechta ist ein schwerer Gegner, aber die Aufgabe ist machbar. Daher gehen wir sehr zuversichtlich in die Serie rein", sagt Flügelspieler Patrick Heckmann. Den Bambergern spielt in die Karten, dass der Aufsteiger ausgerechnet in der heißen Saisonphase auf drei seiner wichtigsten Spieler verzichten muss. Mit Center Clint Chapman und den Power Forwards Seth Hinrichs und Josh Young fehlen dem Hauptrunden-Vierten verletzungsbedingt drei Leistungsträger und damit fast die komplette lange Garde.

Herzstück ist der Backcourt

Dennoch unterschätzt niemand bei den Bambergern das Überraschungsteam der Liga. "Vechta wird aggressiv spielen und ist trotz der drei Verletzten nicht zu unterschätzen. Wir rechnen mit allem, das ist eine gallige Truppe", sagt Maurice Stuckey. Das Herzstück von Rasta ist der Backcourt, und der ist komplett. T. J. Bray ist mit 7,9 Assists im Schnitt der beste Vorlagengeber der Bundesliga, mit 14,8 Punkten aber auch selbst korbgefährlich, besonders aus der Distanz (Dreierquote 41 Prozent). Austin Hollins, mit 16,1 Punkten bester Korbschütze der Niedersachsen, trägt mit seinen Distanzwürfen ebenso dazu bei, dass Vechta das Team mit den meisten Dreierversuchen der Liga ist (im Schnitt knapp 30 pro Spiel).

"Wir müssen wachsam sein"

Bei der knappen 94:98-Niederlage in Ulm zum Hauptrundenende feuerten Bray, Hollins & Co. 41 Dreier ab - das waren zehn Würfe mehr als aus dem Zweierbereich. "Bray und Hollins können ein Spiel an sich reißen. Von daher müssen wir wachsam sein und gut verteidigen. Wenn wir diese beiden aus dem Spiel nehmen, stehen unsere Chancen ganz gut", sagt Heckmann. Brose-Trainer Federico Perego ergänzt: "Unberechenbar macht sie, dass nahezu jeder Spieler kreieren und punkten kann. Zudem ist es dort immer extrem schwer zu spielen."

Im Rasta-Dome, der mit 3140 Zuschauern wieder einmal ausverkauft ist, haben die Bamberger aber in dieser Saison schon gewonnen. Mit 101:95 setzten sie sich im März durch, nachdem sie Tyrese Rice mit einem Zirkuswurf in die Verlängerung gerettete hatte. Damit revanchierte sich der Pokalsieger für die Schmach im Hinspiel, das mit 67:85 klar verloren ging und die Trennung von Trainer Ainars Bagatskis zur Folge hatte. Beide Teams haben in dieser Saison also schon zwei denkwürdige Schlachten gegeneinander geschlagen. Bis zu fünf weitere können nun hinzukommen.