Die Brose Baskets drehen nach einem 15-Punkte-Rückstand am Ende des dritten Viertels auf, gehen in Moskau sogar in Führung, müssen sich aber am Ende mit 77:83 dem hohen Favoriten ZSKA beugen.
Erwartungsgemäß feierte mit ZSKA Moskau eines der finanzstärksten Teams der Basketball-Euroleague, das den Titel in der Königsklasse im Visier hat, im dritten Vorrundenspiel der Gruppe D den dritten Sieg. Anders als die bisherigen Kontrahenten aus Tel Aviv und Sassari, die vom Armee-Sportclub mit jeweils einem Hunderter und 30 Punkten Differenz abgeschossen worden sind, zogen sich die Brose Baskets aber durchaus respektabel aus der Affäre. Nach einem 15-Punkte-Rückstand zwölf Minuten vor dem Ende zeigte der deutsche Meister seine Klasse, ging fünf Minuten vor Schluss sogar mit 69:68 in Front. Zum Sieg reichte es aber nicht ganz, weil Superstar Milos Teodosic und seine starken Mitstreiter nicht in Panik gerieten und die Bamberger mit einer 77:83-Niederlage auf die Heimreise schickten. Am Sonntag (17 Uhr) geht es für die Bamberger mit dem Bundesliga-Gastspiel in Ulm weiter, bevor am nächsten Donnerstag (19 Uhr) Maccabi Tel Aviv in der Brose Arena zu Gast ist.
Hier können Sie die Spieler der Brose Baskets bewerten!
Beim 0:7-Rückstand nach zwei Minuten musste man das Schlimmste befürchten, doch Brad Wanamaker brachte die Brose Baskets mit seinem Dreier ins Spiel. Der Kapitän und Nikos Zisis sorgten dafür, dass die Bamberger nach sechs Minuten ausgleichen konnten (9:9). Die gute Verteidigung und die Reboundarbeit waren die Gründe dafür, dass der deutsche Meister nur mit einem 15:16-Rückstand ins zweite Viertel ging.
Jetzt drehte auf Seiten von ZSKA aber der NBA-erfahrene Franzose Nando De Colo, der 16 seiner 22 Punkte in Halbzeit 1 erzielte, auf. Aber auch der Ex-Bamberger Kyle Hines setzte sich immer wieder in Szene, sodass der hohe Favorit bis auf 29:18 (17.) davon zog. Die einzigen drei Punkte bei diesem 13:3-Lauf von ZSKA erzielte auf Bamberger Seite Patrick Heckmann. Der Gast kämpfte sich zwar durch Nicolo Melli auf 28:32 heran, doch De Colo schraubte die Führung bis zum Seitenwechsel wieder auf 37:28.
Nach der Pause, in der Bambergs Trainer Andrea Trinchieri vor allem bemängelt hatte, dass seine Jungs mit zu viel Respekt und zu wenig Selbstvertrauen zu Werke gingen, zeigte Teodosic seine Extraklasse: Unter seiner Regie erspielte sich ZSKA einen 15-Punkte-Vorsprung (54:39). Doch jetzt legten die Bamberger plötzlich jeden Respekt vor den großen Namen ab, erzwangen in der Verteidigung Stopps und Ballverluste der Russen. Zisis, Wanamaker, aber auch Janis Strelnieks und Daniel Theis brachten den Gast Punkt um Punkt heran. Brad Wanamaker war es, der für die erste und einzige Führung (69:68) sorgte.
Teodosic kontert postwendend
Der abgezockte Teodosic konterte aber mit einem Dreier. Und in der Folgezeit nutzten auch Nikita Kurbanov und Alexej Vorontsevich die Bamberger Ballverluste eiskalt und führten ZSKA zurück auf die Siegerstraße. Die Bamberger landeten wie schon in Malaga auf fremdem Parkett einen Achtungserfolg, für den sie sich aber nichts kaufen können. Das Team von Andrea Trinchieri muss lernen, in solchen großen Spielen von Anfang an mit großer Energie dagegenzuhalten. Zwölf Minuten guter Basketball reichen auf diesem Niveau nicht, um abgezockte Teams, wie es ZSKA Moskau nun einmal ist, zu überraschen.
Die Statistik
ZSKA Moskau - Brose Baskets 83:77 (16:15, 21:13, 21:21, 23:25)
Moskau De Colo (22 Punkte/1 Dreier), Teodosic (18/2), Jackson (13/3), Hines (9), Vorontsevich (8/2), Kurbanov (5/1), Nichols (4), Korobkov (2), Higgins (2), Frizdon, Khryapa
Bamberg Wanamaker (19/2), Zisis (12), Melli (11/1), Theis (10/1), Strelnieks (9/1), Miller (7/1), Heckmann (7), Olaseni (2), Harris, Staiger
SR Rocha (Portugal), Cortes (Spanien), Vojinovic (Serbien)
Zuschauer 4421
Gesamtwurfquote Moskau 50 Prozent (28 Treffer/56 Versuche), Bbg. 49 (30/61)
Dreierquote Moskau 39 Prozent (9/23), Bamberg 33 (6/18)
Freiwurfquote Moskau 85 Prozent (18/21), Bamberg 73 (11/15)
Rebounds Moskau 31 (24 defensiv/7 offensiv), Bamberg 33 (23/10)
Ballgewinne/-verluste Moskau 10/11, Bamberg 7/16
Assists Moskau 16/ Bamberg 10
Fouls Moskau 19/ Bamberg 25
..am Anfang doch ein wenig zu viel Respekt vor den großen Namen, am Ende zu wenig Abgezocktheit und Kaltschnäuzigkeit, dazu ein paar vermeidbare Turnover und zwei, drei Dreier die sonst - weil relativ frei - sicher fallen, zehn Prozent mehr bei der Freiwurfquote und eine Sensation wäre drin gewesen..
Aber man muß dem Team attestieren, dass sie aufopferungsvoll gekämpft haben bis auf die zwei, drei Dreier, die die Russen relativ frei dankend angenommen haben, da war man einfach zu weit weg..
Positiv überrascht -neben den bewährten Zisis und Wanamaker und auch Melli - war Patrick Heckmann, wenn der so weiter macht, sich den Mut zum ziehen bewahrt, Routine und Kaltschnäuzigkeit noch dazu packen kann, dann wird das auch mal einer, auf den die Basketballgemeinde aufmerksam werden wird.
Theis hat sich auch gut reingekämpft, Strelniek Motor hat ein wenig gestottert, Harris und Miller mit einem gebrauchten Tag (was wäre noch möglich gewesen, hätten die auch ihre "Standard"-Leistung abgerufen), Idbihi und Olaseni mal wieder nicht vorhanden bzw. war es haarsträubend zu sehen, welche Rebounds sich Olaseni einfach aus der Hand nehmen läßt oder mal eben nur mit einem Arm zu Rebound geht, na den so zu sichern wäre ein echtes Kunststück.. Staiger zu wenig gespielt um etwas sagen zu können, vielleicht hätte er mit ein paar Minuten mehr dafür Miller ein paar weniger doch mal einen Dreier mehr versenkt als seinen einen Versuch und danach nicht mehr am Feld..
Aber hätte, hätte, Abwehrkette.... trotz allem ein tolles Spiel der Brösel, viele haben ja mit einer Klatsche gerechnet wenn man sieht, wie die anderen Teams der Gruppe nach Hause geschickt wurden..
Mit dieser Leistung - und wenn alle bei hundert Prozent agieren, kommt man mit einiger Wahrscheinlichkeit in die Top sechzehn..
Nun aber wieder auf BBL-Alltag umschalten und am Sonntag ebenso konzentriert und kämpferisch spielen,Ulm ist ja nun wirklich keine Laufkundschaft.
Ulm ist letzte Saison stark gewesen, diese Saison nicht besonders. Aber jedes Spiel muss neu gespielt werden!
Sie haben bis zum Ende gekämpft. Das es am Ende doch nur zu einer knappen Niederlage geführt hat, schade!
Sie hätten sich im 2.Viertel mehr anstrengen müssen, dann hätten sie gute Chancen gehabt. Aber Respekt, gegen so eine Topmannschaft hätte man so etwas doch nicht erwartet! Man darf auch nicht vergessen, daß der deutsche Basketball international "zweitklassig" ist!
Am Wochenende in der Beko BBL wird schon ein Sieg rausspringen. Da bin ich sehr zuversichtlich!