Der Weg zum Titel führt nur über Bamberg

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Der Münchner Brandon Thomas (r) versucht den Bamberger Casey Jacobsen zu blocken. Die meisten Bundesliga-Trainer erwarten einen Titel-Zweikampf zwischen den Brose Baskets und Bayern München Foto: David Ebener/dpa
Der Münchner Brandon Thomas (r) versucht den Bamberger Casey Jacobsen zu blocken. Die meisten Bundesliga-Trainer erwarten einen Titel-Zweikampf zwischen den Brose Baskets und Bayern München Foto: David Ebener/dpa

Die Beko BBL startet am Mittwoch in die neue Saison. Die meisten Trainer erwarten in der kommenden Basketball-Saison einen Zweikampf zwischen dem Meister Brose Baskets und dem FC Bayern. Würzburg und Bayreuth wollen im Schatten der Großen positiv überraschen.

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Alles Bayern, oder was? Vor der neuen Spielzeit in der Basketball-Bundesliga gehören die Schlagzeilen vor allem den Münchnern, die ihr Team weiter aufgerüstet haben und nun mit einem Premium-Kader im dritten Erstligajahr endlich den ersten Titel einfahren wollen. "Ich habe kein Problem damit zu sagen, dass das unser Ziel ist", sagte Bayern-Coach Svetislav Pesic vor dem Auftakt bei den Telekom Baskets Bonn am Donnerstag (15.45 Uhr/Sport1).

Die Ehre, die Saison zu eröffnen, gebührt aber dem deutschen Meister Brose Baskets Bamberg. Die Franken standen angesichts der Transferoffensive der Bayern in der Sommerpause etwas im Schatten, doch auch Baskets-Geschäftsführer Wolfgang Heyder hat seinem Team vor dem Start gegen den Mitteldeutschen BC an diesem Mittwoch (19.30 Uhr) neue Qualität zugeführt. 1#googleAds#100x100 "Wir sind selbstbewusst und wollen auf jeden Fall wieder um die Meisterschaft spielen", sagt der Manager.

Trainer erwarten Zweikampf
Zwar verlor Bamberg gerade im Champions Cup bei ALBA Berlin 78:79, der Weg zum Titel führt aber erneut nur über die Seriensieger aus Bamberg. "Unsere Ziele innerhalb Deutschlands sind schon vorgegeben, wenn man auf die letzten vier Jahre zurückschaut, da muss man nicht groß darüber sprechen", gibt sich Bamberg-Trainer Chris Fleming selbstbewusst. "International streben wir die Top 16 an, da müssen wir kein großes Ziel vorgeben."

Die Trainer der 18 Bundesligisten rechnen mit einem spannenden Zweikampf zwischen Bamberg und München. "Bamberg gegen Bayern wäre ein denkbares Finale", sagte Ingo Freyer, Trainer des letztjährigen Überraschungsteams Phoenix Hagen. Als größte Konkurrenten des bayerischen Duos nannten die Coaches der 18 Clubs in einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ALBA Berlin und die EWE Baskets Oldenburg.

Einen Rückschlag für Bamberg bedeutete der zweimonatige Ausfall von Novica Velickovic, dem im System von Trainer Chris Fleming eine Schlüsselrolle zugedacht ist. Velickovic soll kurzfristig durch den jüngsten Neuzugang Damir Markota ersetzt werden. "Wir werden am Anfang etwas Geduld haben müssen, bis sich die Mannschaft gefunden hat", meinte Fleming. Der Erfolgscoach hat das Gerüst des Teams um Anton Gavel und Casey Jacobsen zusammengehalten und in Rakim Sanders, Zackary Wright und Jamar Smith weitere Topleute hinzubekommen. "Wir wollen wieder Meister werden", machte Heyder unmissverständlich deutlich.



Bayerns Etat liegt bei elf Millionen
Die größte Gefahr dürfte dieses Mal aus München kommen. Schon in der Halbfinalserie der vergangenen Saison boten sich beide Clubs packende Duelle, nun wollen die Münchner den Süd-Rivalen endgültig vom Thron stoßen. Mit einem Gesamtetat von rund elf Millionen Euro, von denen knapp sechs Millionen Euro in das Bundesliga-Team fließen sollen, bläst der FCB zum Großangriff.

Bayern-Präsident Uli Hoeneß träumt bereits von der doppelten Meisterfeier von Fußballern und Basketballern auf dem Rathausbalkon des Marienplatzes. Ein Wunsch, der angesichts des exquisiten Aufgebots nicht illusorisch ist. Gleich neun neue Spieler lotste der emsige Geschäftsführer Marko Pesic an die Isar. Dass davon in Heiko Schaffartzik, Yassin Idbihi, Deon Thompson und Nihad Djedovic vier Profis zuletzt bei ALBA spielten, kam in Berlin gar nicht gut an.

Berlins Geschäftsführer Marco Baldi reagierte mit einer Radikalkur und krempelte die Mannschaft komplett um. Kurz vor Saisonbeginn haben die Berliner Stolz und Zuversicht nun wiedergefunden und das nicht nur wegen des Erfolges im Champions Cup. "Wir haben die Liga mitgestaltet und sind seit 23 Jahren ein Spitzenclub. Das wollen wir auch in den nächsten 23 Jahren sein", sagte Baldi.

Im Schatten der Großen
Im Schatten der Großen konnte sich die Clubs aus Bayreuth und Würzburg nahezu ungestört vorbereiten. Die Bayreuther haben sich nach einer sehr turbulenten letzten Saison mit Platz 15 Kontinuität zum Ziel gesetzt. "Wir wollen dieses Jahr eine bessere und stabilere Leistung zeigen und besser abschneiden als in der Vorsaison", kündigte Coach Predrag Krunic an.

Auch in Würzburg hoffen sie, beständiger und stabiler zu werden. "Sollte uns das gelingen, haben wir eine Chance, am Ende unter den Mannschaften zu sein, die hinter der Spitzengruppe um die verbleibenden Playoff-Plätze mitspielen", sagte Coach Marcel Schröder zu den Zielen des letztjährigen Tabellenneunten. Die Bamberger sind aber auch für den Würzburger Trainer die Mannschaft, die es zu schlagen gilt: "Sie haben ein hervorragendes Umfeld und auch in diesem Jahr ihren Kader wieder klug zusammengestellt." Manager Steffen Liebler hofft vor allem auf eines: "Wir wollen nach den Erfahrungen der letzten Saison möglichst verletzungsfrei bleiben."