Die Bamberger liegen gegen Alba Berlin lange vorne, müssen sich aber mit 74:78 geschlagen geben.
Die Basketballer von Brose Bamberg haben die erste Niederlage in dieser Bundesligasaison hinnehmen müssen. Im Duell der einstigen Serienmeister unterlagen sie Alba Berlin knapp mit 74:78 (43:34). Von einer verpatzten Heimpremiere kann man aber nicht sprechen. Denn das neu formierte Team von Trainer Roel Moors hatte den deutschen Euroleague-Vertreter, der zwei Tage zuvor Zenit St. Petersburg mit 85:65 abgefertigt hatte, am Rand einer Niederlage. Daher wurde es am Sonntagabend von den 5463 Zuschauern in der nicht ausverkauften Brose-Arena auch mit Applaus verabschiedet. Letztlich gab die größere Routine des eingespielten Teams aus der Hauptstadt den Ausschlag.
Moors schickte zu Beginn Paris Lee, Kameron Taylor, Tré McLean, Christian Sengfelder und Assem Marei aufs Feld. Die mit fünf Neuzugängen bestückte Startformation zeigte keinerlei Respekt vor dem Euroleague-Team und war von Beginn an darauf aus, das Publikum mit engagiertem Spiel an beiden Ende des Feldes hinter sich zu bringen. Dies gelang dem Brose-Team auch auf Anhieb. Agierten beide Mannschaften im ersten Viertel noch auf Augenhöhe (18:17), so gingen die Gastgeber im zweiten Abschnitt entschlossener zu Werke. Auch in diesem gestatteten sie der in den vorangegangenen Partien noch so gut funktionierenden Alba-Offensive nur 17 Zähler. Mit einem 12:2-Lauf kurz vor der Halbzeit erarbeiteten sich die Gastgeber einen Neun-Punkte-Vorsprung, der auch zur Pause Bestand hatte (43:34).
Auffallend war, dass es nie zu einem Bruch im Spiel der neu formierten Bamberger Mannschaft kam, wenn das Personal gewechselt wurde. Nelson Weidemann, der Ersatz von Aufbauspieler Paris Lee, zog zweimal beherzt und erfolgreich zum Berliner Korb, Tre McLean klaute den "Albatrossen" zweimal den Ball. Zur Pause hatten die stark verteidigenden Bamberger schon fünf Ballgewinne zu Buche stehen. Lediglich Center Landry Nnoko bereitete ihnen Probleme, Assem Marei hatte gegen den Kameruner einen schweren Stand.
Ohne Marei, der sich den Nacken verdreht hatte, mussten die Hausherren in der zweiten Halbzeit auskommen. Die nun etwas übermotiviert wirkenden Oberfranken leisteten sich einige Ballverluste - nach nur drei in der ersten Halbzeit waren es alleine im dritten Abschnitt sechs -, die die Berliner eiskalt bestraften und dadurch den Rückstand verkürzten. Die Bamberger fingen sich zwar wieder, doch der Gegner witterte nun seine Chance. Kurz nach Beginn des Schlussdurchgangs war Alba nach einem Vierpunktespiel von Jonas Mattiseck auf 61:64 dran und lag in der 34. Minute nach zwei Dreiern des immer stärker werdenden Martin Hermannsson erstmals seit dem ersten Viertel wieder vorne (67:66).
Die Partie stand bis zum Schluss auf des Messers Schneide. Zweimal hatten die Bamberger in der letzten Minute noch die Chance, aufzuschließen, doch zunächst vergab Lee einen Korbleger und wenig später Christian Sengfelder einen Dreier aus der Ecke. Im Gegenzug tütete Hermannsson mit einem Halbdistanzwurf fünf Sekunden vor der Schlusssirene zum 74:78 den Sieg für Alba ein.
Spieler des Spiels
Kameron Taylor Der Neuzugang war mit 17 Punkten bester Werfer der Bamberger. Seine beiden Dreier fanden ihr Ziel, aus dem Zweier-Bereich war er viermal bei acht Versuchen erfolgreich. Der US-Amerikaner spielte mit viel Energie und peitschte das Publikum an. Spektakulär war sein Block, mit dem er Kenneth Ogbe am Dunking hinderte.
Die Statistik
Brose Bamberg - Alba Berlin 74:78
Wenn die Jungs so weiter machen wird die Halle auch wieder voll! Das war doch viel besser als befürchtet. Wer Berlin gegen St.Petersburg gesehen hat (Respekt nochmal in die Hauptstadt!), musste sich ein bisschen Sorgen machen. Aber es wurde gekämpft und es gab sogar eine Siegchance. Einzelne Spieler zu kritisieren halte ich zum jetzigen Zeitpunkt für verfrüht, zumal Stuckey z.B. meines Erachtens gar nicht auf dem Parkett war. Carrera bringt jedenfalls immer viel Energie auf Feld, musste aber nach dem Ausscheiden von Marei Nnoko verteidigen (eine undankbare Aufgabe an diesem Abend!). Ich persönlich bin mit dem Auftritt sehr zufrieden. Weiter so!
na ja mal abseits des spiels, die vielen leeren plätze bei so einem spitzenspiel sorgen schon für etwas nachdenken.............
@BasketCase spricht mir imBezug auf Carrera aus dem Herzen. Das ist für mich ein Störfaktor in der Mannschaft. Als der in der zweiten Halbzeit mehr Spielzeit bekam kippte das Spiel. Warum er 23 Minuten auf dem Feld stand ist das Geheimnis des Trainers. Ansonsten muss man auch lernen, wenn man einen Ball in den Händen hat diesen auch festzuhalten und cleverer zu spielen.
Leidenschaft und Kampf von BROSE haben leider nicht gereicht um ALBA zu bewingen ... dennoch ist das Team insgesamt
wieder vorzeigbar im Gegensatz zur letzten Saison. Es fehlen aber ein oder zwei sichere Dreierschützen ...
und die Wurfausbeute von Paris Lee ist verbesserungwürdig. Stuckey ist absolut ausser Form, Bryce Taylor auf Sparflamme und Carrera ist eher Stierkämpfer als Basketballer. Der Rest hat sich ein Lob verdient.
Übrigens war das Spiel Frankfurt gegen Bayern genau so : Frankfurt mit Leidenschaft und Kampf ...
der Sieger aber BAYERN ...