Brose Baskets-Geschäftsführer Beyer: "München ist der Favorit"

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Sportdirektor Daniele Baiesi (links) und Geschäftsführer Rolf Beyer ist es gelungen, eine Mannschaft mit toller Perspektive auf die Beine zu stellen. Foto: sportpress
Sportdirektor Daniele Baiesi (links) und Geschäftsführer Rolf Beyer ist es gelungen, eine Mannschaft mit toller Perspektive auf die Beine zu stellen. Foto: sportpress

Brose-Baskets-Geschäftsführer Rolf Beyer sieht die Münchner nach dem Wettrüsten der Bundesliga-Topklubs leicht im Vorteil. Doch Bamberg hat sich vor allem Erfahrung gesichert.

Die Brose Baskets waren Ende der letzten Saison die Nummer 1 - und sie sind es vor dem Start in die neue Serie wieder: Als erstes Team hatte der deutsche Meister aus Bamberg seinen Kader komplett. Die Trinchieri-Truppe hat sich weiter verstärkt und im Wettrüsten mit Bayern München eine auf dem Papier ebenbürtige Truppe zusammengestellt.

Herr Beyer, haben Sie alle Wunschspieler verpflichten und die Leistungsträger halten können?
Rolf Beyer: Wir haben schon im Januar angefangen, uns Gedanken zu machen, wie es weitergehen kann. Es gab viele Überlegungen, wie ergänzt man das Team, was macht der Markt mit uns? Wir können sehr froh sein, dass Brad Wanamaker und Janis Strelnieks hier bleiben.
Das war leider nicht bei jedem so - zum Beispiel Trevor Mbakwe.

Die Besetzung der Center-Position dauerte ziemlich lange.
Auf der Position 5 haben wir länger diskutiert. Man muss klar sagen, dass Andrea Trinchieri eine ziemlich Guard-orientierte Struktur vorgibt. Deshalb war für uns sehr wichtig, dass die Verpflichtung von Nikos Zisis geklappt hat. Mit Janis, Brad und Nikos haben wir jetzt alle möglichen Optionen. Auf der Center-Position hatten wir verschiedene Optionen. Mit Gabriel Olaseni haben wir jetzt ein Projekt, von dem viele sagen, das ist ein Experiment. Ich bin überzeugt, dass es funktionieren wird. Das ist ein Rohdiamant, den man schleifen muss. Aber die Zeit nehmen wir uns.

Zisis und Melli waren sicher nicht billig. Aber auch die Vertragsverlängerungen von Wanamaker, Strelnieks und Miller waren mit Gehaltserhöhungen verbunden. Wie viel kostet die neue Mannschaft mehr als die bisherige?
Wenn wir jetzt die ganzen Bewegungen anschauen, die wir letzte Saison drin hatten - ich nehme jetzt mal das Beispiel Carlon Brown -, dann hat uns das viel Geld gekostet, Ersatz zu beschaffen. Es gibt keine Versicherung der Welt, zumindest keine bezahlbare, die solche Ausfälle kompensiert. Insofern haben wir jetzt einen Etat, der ziemlich auf einem ähnlichen Niveau ist wie letztes Jahr.
Außerdem konnten wir mit verschiedenen Parametern punkten - vor allem auch bei Zisis. Erstens, weil er Trinchieri aus Kasan kennt. Zweitens, weil er von unserem Konzept überzeugt ist. Er würde sicher in anderen Klubs mehr Geld verdienen als bei uns - was nicht heißt, dass er ein Schnäppchen war. Aber ich denke, im Verhältnis zu den europäischen Spitzenteams sind wir vom Budget her noch weit hinten dran. Und wir sind auch hinter unseren, nennen wir es einmal Marktbegleitern, einen Schritt zurück - vor allem dem aus dem Süden.

Nihad Djedovic tönte, das Münchner Team sei besser als Bamberg. Wo stehen die Baskets?
Bei Bayern ist es so, dass sie einen Großteil ihrer Spieler halten konnten, und sie haben das Team mit Thompson und Ren-froe sehr konsistent ergänzt. Da fühle ich mich jetzt nicht unwohl, wenn ich hinter den Bayern stehe. In der Rolle stelle ich mich gern in den Schatten und lass' mich dann eines Besseren belehren. Ich lasse Djedovic jetzt mal in der Überzeugung, dass sie besser sind. Die Bayern sind das Team, das man schlagen muss. Ich sehe sie schon leicht in der Favoritenrolle.


Wie lauten die Ziele der Brose Baskets für die neue Saison?
Natürlich haben wir Ambitionen, wenigstens unter die Top 4, wenn nicht einen Schritt weiterzukommen. Die Bayern haben das Ziel Meisterschaft formuliert. Wir hängen uns da mal hinten an und gucken, wie weit wir kommen. Europäisch ist das eine knifflige Situation. Da haben wir eine Hammer-Gruppe. Da werden wir sehen, dass wir Platz vier erreichen. Das wird sehr schwer, aber nichtsdestotrotz gucken wir schon darauf, dass wir diesen Schritt machen.

Die Fragen stellte Klaus Groh