Brose Bamberg gewinnt gegen Anadolu Efes Istanbul vor einer begeisterten Kulisse mit 91:83. Fabien Causeur führt den Meister mit 28 Punkten zum Sieg.
Nach der bitteren 86:90-Niederlage vor zehn Monaten in Nürnberg gegen Real Madrid gingen die Bamberger Brose-Basketballer am Donnerstag mit einem triumphalen 91:83 (48:41)-Sieg über Anadolu Efes Istanbul vom Parkett der Multifunktions-Arena. Die Mannschaft von Erfolgstrainer Andrea Trinchieri hat sich damit erstmals in dieser Euroleague-Saison zwei Siege in Folge gesichert und wieder Anschluss ans Mittelfeld der 16er-Liga gefunden. Vor Weihnachten kann der deutsche Meister in den Partien bei Real Madrid (Dienstag) und vor heimischer Kulisse in Bamberg gegen Olympiakos Piräus (Donnerstag) weiteren Boden gutmachen. Zuvor ist der Bundesliga-Spitzenreiter am Samstag (20.30 Uhr) noch gegen die Telekom Baskets Bonn gefordert.
In den ersten zwei Minuten sah es nicht gut aus, denn Jayson Granger versenkte zwei wilde Dreier im Bamberger Korb, der Gast führte schnell mit 8:2. Doch dann bliesen Fabien Causeur sowie Janis Strelnieks zur Attacke und wendeten das Blatt (15:12). Die Fans sahen ein rassiges Spiel mit ungeheurem Tempo - das war in der Tat Werbung für den Basketball. Die Bamberger zogen immer wieder zum Korb und ließen die Verteidigung von Efes schlecht aussehen. Taylor Honeycutts fulminantes Dunking war allein das Eintrittsgeld wert.
Starker Zug zum Korb
Die Bamberger ließen sich auch vom viertelübergreifenden 8:0-Lauf der Türken nicht beeindrucken, mit dem sich Anadolu die Führung zurückholte (24:23). Immer wieder Causeur (18 Punkte in Halbzeit 1), dessen Drang zum Korb nicht zu stoppen war, Strelnieks (10), Darius Miller und Nikos Zisis (je 7) brachten die Gastgeber eine Minute vor der Pause mit 48:39 in Front - die Stimmung in der Eishalle kochte hoch. Entscheidend für den 48:41-Pausenvorsprung war auch, dass die Bamberger das Reboundduell mit 20:16 für sich entschieden hatten.
Istanbul setzte auch nach der Pause auf den schnellen Abschluss, während die Hausherren geduldiger spielten und dafür mit der ersten zweistelligen Führung (52:41) belohnt wurden. Zum Ende des Viertels brannten Granger, Brown und Heurtel ein regelrechtes Dreier-Feuerwerk ab, doch der überragende Causeur und Lucca Staiger retteten einen 71:64-Vorsprung ins Schlussviertel.
Würden die Bamberger diesmal den Vorsprung über die Ziellinie retten? Es sah zumindest bis zu diesem Zeitpunkt vielversprechend aus, weil die Trinchieri-Truppe tollen Team-Basketball zeigte, während sich Istanbul auf seine individuellen Qualitäten verließ.
Den ersten Ansturm von Anadolu überstand der deutsche Meister unbeschadet: Nach dreieinhalb Minuten betrug der Vorsprung dank engagierter Verteidigung und strukturiertem Offensivspiel neun Punkte (78:69). Dann ließ der Gastgeber allerdings einige Chancen ungenutzt. Zweieinhalb Minuten vor dem Ende war Efes auf 79:82 dran. Die Brose-Fans erstickten die Efes-Anfeuerung im Keim. Der Melli-Dreier nach Offensiv-Rebound beim Freiwurf wirkte wie eine Befreiung. Unter der Regie von Nikos Zisis spielten die Hausherren jetzt geschickt die Uhr herunter und retteten den Vorsprung clever über die Zeit. Der herausragende Causeur setzte mit einem Dreier mit der Schlusssirene den triumphalen Schlusspunkt. Die "Super Bamberg"-Sprechchöre waren nach einer tollen Leistung mehr als verdient.
Die Statistik
Brose Bamberg -
Anad. Efes Istanbul 91:83 (23:22, 25:19, 23:23, 20:19)
Bamberg Causeur (28 Punkte/ 3 Dreier), Miller (17/3), Strelnieks (12/1), Melli (11/1), Zisis (8/1), Radosevic (8), Staiger (3/1), Theis (2), Veremeenko (2), Heckmann, Lo
Istanbul Granger (23/3), Brown (18/1), Honeycutt (17/1), Heurtel (13/3), Thomas (5), Dunston (4), Osman (3/1), Omic, Balbay
SR Perez Pizarro (Spanien), Gkontas (Griechenland), Pastusiak (Polen)
Zuschauer 8000
Gesamtwurfquote Bamberg 53 Prozent (37 Treffer/69 Versuche), Istanbul 46 (31/67)
Dreierquote Bbg. 40 Prozent (10/25), Istanbul 36 (9/25)
Freiwurfquote Bamberg 78 Prozent (7/9), Istanbul 100 (12/12)
Rebounds Bamberg 36 (28 defensiv/8 offensiv), Istanbul 32 (24/8)
Ballgewinne/-verluste Bbg. 5/10, Istanbul 4/8
Assists Bbg. 19 / Istanbul 16
Fouls Bbg. 17 / Istanbul 14
Gratulation!!!! - und weiter so....
Das Spiel gewonnen durch eine gute Teamleistung mit einem hervorragenden Fabien Caseur, unterstützt von Miller, Strelnieks, Zisis und wichtig: gute Defenseleistung von Radosevic!
Es kann nur mit einem besonnenen, konzentrierten Setplay/Passspiel gehen, solche Gegner die überragende Spitzenspieler in ihren Reihen haben, zu bezwingen ! Ausschließlich Dreiergeballere dagegen, wie so manchmal, führen gerade in der Crunchtime dann zu Zugzwängen und keine guten Wurfpositionen, noch dazu, wenn wie zurzeit, die Dreier (auch die freien) bei Strelnieks und auch Heckmann und Zisis nicht so recht fallen wollen.. Deshalb ist es besser ein durchdachtes Passspiel aufzuziehen, den freien Mann finden oder in die Zone zu ziehen bzw. die "Langen" anzuspielen.
Hat gestern hervorragend geklappt - wenn man diese Linie so weiterverfolgt, die Turnovers gut im Griff hat, die Defense weiterhin so konsequent durchzieht, dann sieht das für künftige Begegnungen gar nicht so schlecht aus - - und: bitte nicht mehr den Kopf in der Umkleide lassen wie beim Ulm-Spiel, da waren die Gedanken sonstwo aber nicht auf dem Parkett....
at last - hoffentlich kommen Heckmann und Theis baldmöglichst aus ihrer Versenkung wieder raus in der sie gerade mit eineinhalb Beinen stehen...
Und: gute und baldige Besserung Elias - die Mannschaft und wir Fans brauchen dich, so ein Energizer tut immer gut - vor allem, weil Veremenko auch nicht gerade eine große Entlastung ist...
Auch diesmal schmalz der Vorsprung am Schluß bis auf drei Punkte zusammen, aber weil Istanbul einiges liegen ließ, die dummen Ballverluste diesesmal gering waren und ein überragender Causeur immer mutig anstürmte war der Sieg zwangsläufig die Folge. Angenehm überrascht hat mich diesesmal auch Radosevic. Veremeenko aber braucht man in dieser Mannschaft in Zukunft nicht.