Brose Bamberg gewinnt das letzte Spiel in der Champions League gegen Iberostar Teneriffa mit 98:96 nach Verlängerung.
Mit einer starken Leistung, aber einem wertlosen Heimsieg haben sich die Basketballer von Brose Bamberg aus der Champions League verabschiedet. Am Dienstagabend gewannen sie das letzte Spiel der Gruppenphase gegen Iberostar Teneriffa mit 98:96 (38:34, 87:87) nach Verlängerung. Das Ausscheiden des Bundesliga-Achten aus dem drittklassigen europäischen Wettbewerb war aber schon eine Woche zuvor besiegelt worden. Während die Bamberger die Vorrundengruppe C als Tabellenfünfter mit einer ausgeglichenen Bilanz von sieben Siegen und sieben Niederlagen beendeten, verpasste Teneriffa den Gruppensieg und geht als Zweiter hinter Nymburk ins Play-off-Achtelfinale.
Champions League
Brose Bamberg - Iberostar Teneriffa 98:96 n.V.
(16:22, 22:12, 24:25, 25:28, 11:9) Das bedeutungslose, aber ungemein spannende Spiel fand vor einer Saison-Minuskulisse von 4435 Zuschauern statt. Auch die auf der Südtribüne beheimatete "Rote Wand" der Fanclubs wies große Lücken auf. Die Brose-Anhänger, die auf den Weg in die Brose-Arena verzichteten, hatten aber die falsche Entscheidung getroffen. Obwohl Coach Roel Moors sein Personal von Beginn an munter durchwechselte und er dem am vergangenen Sonntag gegen die Frankfurter überragenden Elias Harris aufgrund von Knieproblemen eine Pause gönnte, bot sein Team den favorisierten Spaniern Paroli.
Ende des ersten Viertels bis Mitte des zweiten Abschnitts hatten die Hausherren eine starke Phase, in denen ihnen 21 Punkte gelangen. Retin Obasohan und Kameron Taylor trugen die Bamberger Offensive, während den Gästen im gleichen Zeitraum nur ein Dreier von Alex Suarez gelang. Bis zur Pause verkürzte die starke erste Fünf Teneriffas um die ehemaligen Euroleague-Spieler Marcelinho Huertas, Giorgi Shermadini und Aaron White den Rückstand von Iberostar aber von neun auf vier Punkte (34:38). Mit 22:12 ging das zweite Viertel aber klar an die Bamberger.
Zu Beginn des dritten Abschnitts zogen die Gäste die Zügel an. Fünfmal wechselte in diesem Abschnitt in der nun immer hitziger werdenden Partie die Führung. Obasohan mit einem Dreier und Kameron Taylor mit drei Freiwürfen sorgten dafür, dass die Oberfranken mit einer 62:59-Führung in den Schlussdurchgang gingen.
Auch hier begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe. Als Assem Marei beim Dunking gefoult wurde und den Bonus-Freiwurf zum 74:70 verwandelte (36.), war der Jubel bei den Bamberger Anhängern groß. Doch schon oft in dieser Saison hatten die Brose-Basketballer eine Führung in den Schlussminuten noch verspielt. So war es auch diesmal.
Yusta erzwingt Verlängerung
20 Sekunden vor der Schlusssirene betrug der Vorsprung der Hausherren nach zwei Freiwurfzählern von Kameron Taylor immer noch vier Punkte (85:81). Glück hatten die Bamberger, dass Sasu Salin den Bonusfreiwurf nach seinem Dreier, bei dem er von Marei gefoult wurde, danebensetzte. Taylor traf dann zwei Freiwürfe zum 87:84, doch im letzten Angriff ließen die Bamberger einen Dreier von Santi Yusta zu, anstatt taktisch zu foulen. Der Spanier traf zum vierten Mal aus der Distanz - es ging in die Verlängerung.
"Mit einer starken Leistung, aber einem wertlosen Heimsieg haben sich die Basketballer von Brose Bamberg aus der Champions League verabschiedet." - Das ist natürlich nicht richtig. Dieser Heimsieg war vielleicht sportlich bedeutungslos aber nicht wertlos. Immerhin für Teneriffa ging es noch um den Gruppensieg, der Vorteile für die kommenden Runden verspricht und für unsere Jungs war es ein Charaktertest. Der wurde mit Glanz und Gloria bestanden, eine Eins mit Sternchen. Der Einsatz hat gepasst (wie eigentlich immer, wenn ein Ball über den Boden kullerte - was aufgrund der Schwächen im Ballhandling leider öfter passierte - flog eigentlich immer mindestens ein Bamberger hinterher) und diesmal auch das Ergebnis. Man kann mit dem Vierten in der starken ACB mithalten. Ich hoffe die Mannschaft nimmt das Positive aus dieser Leistung mit in die zukünftigen Aufgaben, vielleicht schon am Wochenende in Vechta. Besonders erfreulich die aufsteigende Form bei Kam Taylor und Tre McLean, Obasohan hat diesmal seine Korbleger getroffen und Sennfelder einfach unfassbar cool in der Overtime. Herr Atkins wirkt allerdings immer noch ein bisschen abwesend (ich wünsche mir Micheal Carrera zurück). Trotzdem. Weiter so!
Auch ein blindes ausgeschiedenes Huhn findet einmal ein Korn ... und bedankt Euch vor allem
bei Christian Sengfelder, der den Sieg durch seine Dreier ermöglicht hat !