Brose Bamberg kassiert in Litauen mit dem 72:86 die erste deutliche Niederlage dieser Euroleague-Saison und fällt in der Tabelle weiter zurück.
Die Zalgirio Arena in Kaunas bleibt für den deutschen Meister aus
Bamberg eine uneinnehmbare Festung. Im sechsten Anlauf mussten sich die Brose-Basketballer in der litauischen Basketball-Hauptstadt sogar deutlich geschlagen geben. Nach der 72:86 (39:47)-Niederlage am Donnerstagabend warten die Bamberger in der Euroleague weiter auf einen Auswärtssieg und sind mit einer Bilanz von 2:7 Erfolgen derzeit meilenweit von ihrem Saisonziel - einem Play-off-Platz - entfernt. Ohne die verletzten Center Vladimir Veremeenko und Elias Harris waren die Gäste vor allem im Rebound (16/34) nicht konkurrenzfähig.
Der deutsche Meister hat nach dem Marathon der letzten Wochen vier Tage Zeit zum Verschnaufen. Erst am nächsten Dienstag (20.30 Uhr) geht's mit dem Bundesliga-Heimspiel gegen Aufsteiger Rasta Vechta weiter. Bereits am Donnerstag (gegen ZSKA Moskau) und am Sonntag (gegen Jena) sind die Bamberger dann aber wieder im "normalen" Rhythmus vor heimischer Kulisse gefordert.
In den ersten fünf Minuten war die Partie von starker Verteidigung auf beiden Seiten geprägt. Die Bamberger kamen im Anschluss vor allem durch das Ziehen von Fabien Causeur zum Korb zu Punkten. Auf der anderen Seite hatten die Gäste Probleme mit Paulius Jankunas, der sich immer wieder gut in Szene setzte. So allmählich fand der deutsche Meister dann seinen Rhythmus in der Offensive und setzte sich nach Dreiern von Causeur und Patrick Heckmann erstmals etwas ab (12:8).
Zu Beginn des zweiten Viertels enteilte Maodo Lo immer wieder seinem Gegenspieler und sorgte zusammen mit Nikos Zisis für den 28:22-Vorsprung. Nach einer Auszeit legte Zalgiris dann aber los. Vor allem Kevin Pangos spielte sich in einen Rausch, versenkte innerhalb kurzer Zeit vier Dreier und sorgte für eine Zehn-Punkte-Führung (44:34) der Litauer. Janis Strelnieks war dafür verantwortlich, dass die Bamberger nur mit einem 39:47-Rückstand in die Kabine gingen.
Jankunas und Pangos ließen es gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit Dreier regnen, so dass Trainer Andrea Trinchieri beim 39:52 zu einer schnellen Auszeit gezwungen war. Doch die zeigte auch keine Wirkung: Zalgiris sicherte sich einen Offensiv-Rebound nach dem anderen und nutzte die zweiten Chancen zum 57:41. Zwar setzten die Gäste jetzt einige Male Daniel Theis in Szene, doch gegen das Offensiv-Feuerwerk von Zalgiris fanden die Bamberger kein Mittel und gingen mit einem 55:71-Rückstand ins Schlussviertel.
Die Bamberger verteidigten jetzt zwar besser, leisteten sich aber einige dumme Fouls, so dass Kaunas vom 73:63 wieder auf 79:63 enteilte. Was die Bamberger auch versuchten, Zalgiris verlor nie die Kontrolle über das Spiel und steuerte einem ungefährdeten Sieg entgegen.
Die Statistik
Zalgiris Kaunas - Brose Bamberg 86:72(18:22, 29:17, 24:16, 15:17)
Kaunas Jankunas (23 Punkte/1 Dreier), Pangos (19/6), Westermann (10/2), Motum (8), Lima (7), Ulanovas (7/1), Lekavicius (6), Milaknis (4/1), Kavaliauskas (2), Seibutis
Bamberg Theis (15/1), Strelnieks (14/1), Causeur (12/1), Zisis (10), Miller (7/1), Lo (6), Melli (3), Heckmann (3/1), Radosevic (2)
SR Hierrezuelo (Spanien),
Belosevic (Serbien), Mitrovski (Mazedonien)
Zuschauer 8726
Gesamtwurfquote Kaunas 44 Prozent (29 Treffer/66 Versuche), Bamberg 52 (25/48)
Dreierquote Kaunas 46 Prozent (11/24), Bamberg 31 (5/16)
Freiwurfquote Kaunas 94 Prozent (17/18), Bamberg 81 /17/21)
Rebounds Kaunas 34 (20 defensiv/14 offensiv), Bamberg 16 (15/1)
Ballgewinne/-verluste Kaunas 4/10, Bamberg 4/9
Assists Kaunas 17 / Bamberg 15
Fouls Kaunas 23 / Bamberg 21
@Companion stimme in allen Punkten überein. Radosevic ist wirklich eine Zumutung. Zu dem Nichteinsatz von Lucca Staiger fehlt mir das Verständnis. Inzwischen ist er wahrscheinlich so verunsichert dass er mit seiner Treffsicherheit auch Probleme hat. Das was einige Herren auf dem Feld da abliefern bringt er allemal.
Es hakt in der gesamten Mannschaft, denn dieser Leistungsabfall europäisch kann man nicht nur mit dem
Abgang Wanamakers in Verbindung bringen - man sieht es ja nach dem Spiel an den Statistiken: zu wenig Rebounds, schlechte Freiwurfquote, Dreierquote auch nicht mehr so berauschend, da Shooter wie Strelnieks auf PG gebunden werden, die oft dummen Fouls und dadurch schon relativ bald hohe Foulbelastung mancher Spieler (hier: Theis und Melli), dann - was der Frontcourt abliefert ist teilweise zum Schaudern: gestern Radosevic drei Pünktchen und null (!) Rebounds, Theis in der ersten Hälfte auch nicht viel besser - und er sollte mal schleunigst vermehrt Freiwurftraining machen, was der in den letzen beiden Spielen da liegengelassen hat... Radosevic muß man eine EL-Tauglichkeit absprechen, es reicht gerade so in der BBL was er bringt, springen zum Rebound, ausblocken/boxen? - Fehlanzeige, er läßt sich rumschieben wie ein Bauer auf dem Schachbrett.. da bringt ein (schmerzlich vermißter Elias Harris als Vierer) mehr in Offense und Zonendefense als Radosevic - und zu sagen er ist noch nicht ganz fit - hallo, jeder Arbeitnehmer nach dem Krankenstand wieder aktiv, muß volle Leistung bringen - da würde sonst der Arbeitgeber ein paar ernste Wörtchen flüstern..
Die Verantwortung die sonst Wanamaker übernahm muß jetzt auf a l l e Spieler übergehen, niemand (Brad ist weg) nimmt sie mehr ab, das war letzte Saison einfach sie Brad zu überlassen, aber jetzt sind alle gefordert, man kann sie nicht auf einen einzelnen (Miller - der da manchmal zu bedauern war) abschieben..