Die Trinchieri-Truppe feiert überraschend den ersten Erfolg in der Königsklasse. Neuzugang Dorell Wright soll das Team verstärken.
Für eine faustdicke Überraschung sorgten die Bamberger Brose-Basketballer in Andalusien. Die Mannschaft von Andrea Trinchieri präsentierte sich gegenüber der
letzten Bundesliga-Pleite in Ludwigsburg wie verwandelt und feierte mit dem 80:76 (39:35) bei Unicaja Malaga in der dritten Partie den ersten Saisonsieg in der Euroleague. Der deutsche Meister hat nun am Freitag (20 Uhr) vor heimischem Publikum die Gelegenheit, mit einem Erfolg gegen Baskonia Vitoria eine kleine Erfolgsserie zu starten.
Neben Kapitän Elias Harris (Knieverletzung) und Nikos Zisis (Mandelentzündung) fehlte an der Costa del Sol auch weiterhin der formschwache Quincy Miller. Gerüchten zu Folge haben die Bamberger schon Ersatz für ihn gefunden. Mit Dorell Wright soll in Kürze ein 2,06 m großer US-Amerikaner beim Brose-Team unterschreiben. In der Adria-Liga verbuchte der NBA-erfahrene Scharfschütze zuletzt in vier Partien 26,7 Punkte im Schnitt für BC Igokea.
In den ersten fünf Minuten wurden die Bamberger vom Tempo-Basketball der Gastgeber nahezu überrollt. Doch Mitte des ersten Viertels kämpften sich Daniel Hackett & Co. in die Partie und legten mit einer starken Verteidigungsleistung den Grundstein für eine tolle Aufholjagd. Nach einem 13:21-Rückstand drehten Lucca Staiger und seine Mitstreiter die Partie und führten nach den ersten zehn Minuten mit 24:22. Und dieser Vorsprung hätte sogar noch höher ausfallen können, wären von der Dreierlinie (1 von 7) mehr Würfe gefallen.
Auch im zweiten Viertel diktierten die Brose-Jungs das Geschehen und kämpften in dieser sehr intensiv geführten Partie erfolgreich um jeden Ball. Als dann Ricky Hickman nach fünf Fahrkarten aus der Distanz sein Händchen gefunden hatte und mit acht Punkten in Folge glänzte, führten die Bamberger sehr zur Freude ihrer zahlreich in die Sonne Andalusiens mitgereisten Fans mit 32:27. Obwohl auf Seiten von Unicaja Malaga Nemanja Nedovic eine starke Vorstellung ablieferte, ging der deutsche Meister mit einem 39:35-Vorsprung in die Kabine. Das war die beste Halbzeit der zuletzt gescholtenen Brose-Truppe in dieser Saison.
Nedovic setzte seine Galavorstellung auch zu Beginn der zweiten Halbzeit fort und brachte die Gastgeber wieder in Front. Doch auf Bamberger Seite hielt Maodo Lo dagegen und sorgte für den 48:48-Ausgleich. Die Partie wurde jetzt auf beiden Seiten von Kampfgeist bestimmt, wobei die Bamberger einige fragwürdige Foulpfiffe hinnehmen mussten. Nach zwei Ballverlusten der Gäste ging Unicaja mit einem 58:54-Vorsprung ins Schlussviertel.
Rubit trifft sieben Freiwürfe
Doch Augustine Rubit und Ricky Hickman brachten die nicht aufsteckenden Gäste wieder mit 60:59 in Front. Die Partie wogte hin und her. Dann zeigte aber Rubit seine ganze Klasse und sorgte für einen 73:66-Vorsprung des deutschen Meisters. Malaga schlug aber zurück und glich 71 Sekunden vor dem Ende aus (76:76). Nach zwei verwandelten Rubit-Freiwürfen stand Unicaja unter Druck. Nedovic vergab zehn Sekunden vor Schluss - und Luka Staiger machte an der Freiwurflinie den Sack zu. Das Brose-Team hat somit den Charaktertest bestanden und kann nun zuversichtlicher in die Zukunft blicken.
Die StatistikUnicaja Malaga -Brose Bamberg 76:80 (22:24, 13:15, 23:15, 18:26)
Malaga Nedovic (26 Punkte/4 Dreier), Shermadini (10), Salin (7/1), McCallum (6), Brooks (6), Augustine (6), Diaz (5/1), Milosavljevic (5), Suarez (2), Diez (2) Musli (1)
Bamberg Hickmann (18/3), Rubit (15), Staiger (13/3), Lo (11/1), Hackett (9), Mitrovic (6), Radosevic (4), Taylor (2), Nikolic (2)
Endlich hat man Luca Staiger mal etwas mehr Spielzeit gegeben. Wenn er mehr Vertrauen bekommt, werden auch die Dreier wieder besser fallen und er lernt auch die Defensive besser kennen. Zu Radosevic sage ich nichts.