Die Bayreuther wehren sich nach Kräften gegen das Brose-Team, müssen sich aber nach Verlängerung mit 88:92 geschlagen geben.
Das 72. Oberfrankenderby zwischen den Basketballern aus Bayreuth und
Bamberg geht sicherlich als eines der spannendsten in die Geschichte ein. Die Überraschungsmannschaft dieser Bundesliga-Saison hatte den Serienmeister am Rande der Niederlage, doch mit der Erfahrung aus vielen knappen Euroleague-Partien behielten die Bamberger am Montagnachmittag nach Verlängerung mit 92:88 (40:41, 83:83) die Oberhand, beendeten damit die Vorrunde in Deutschlands Elite-Liga mit nur einer Niederlage und festigten den zweiten Platz hinter den nach wie vor ungeschlagenen Ulmern. Die Schwaben setzten sich am Montagabend bei Bayern München mit 87:79 durch und blieben damit auch im 15. Saisonspiel ungeschlagen. Weiter geht's für das Brose-Team am Freitag (18 Uhr) in der Euroleague bei Galatasaray Istanbul.
Bayreuther zweistellig vorn
Wer nach den ersten zwei Minuten geglaubt hatte, dass die Bamberger (6:2-Führung) alles im Griff haben würden, wurde schnell eines Besseren belehrt. Plötzlich drehten die "Heroes of tomorrow" (wie sich die Bayreuther nennen) auf und unterstrichen eindrucksvoll, warum sie in dieser Saison so erfolgreich sind. Mit drei Dreiern in Folge und klugen Anspielen auf Center Andi Seiferth schoss der Gastgeber einen 22:10-Vorsprung heraus - die "Oberfranken-Hölle" tobte.
Angetrieben von einem abermals starken Fabien Causeur starteten die Brose-Jungs ihre Aufholjagd. Nach einer schwachen Trefferquote (1 von 8) aus der Distanz in den ersten zehn Minuten fielen jetzt die Dreier (5 von 8). Und Lucca Staiger sorgte von jenseits der 6,75-Meter-Linie erstmals wieder für eine Bamberger Führung (29:28). Die Hausherren hielten aber dagegen und gingen mit einem 41:40-Vorsprung in die Kabine.
In den Anfangsminuten der zweiten Hälfte wurde schnell klar, dass die ausgeruhten Bayreuther nach zwölf Niederlagen seit dem Wiederaufstieg 1998 gegen den großen Rivalen endlich wieder einmal einen Sieg verbuchen wollten. Die Partie war jetzt fast ausschließlich vom Kampf geprägt. So ging der Gastgeber mit einer 59:58-Führung ins Schlussviertel.
Strelnieks rettet den Meister
Mit einer aggressiven Verteidigung gelang es dem deutschen Meister jetzt, die Offensive von Medi zu stoppen. Darius Miller und Daniel Theis sorgten für eine 68:62-Führung der Gäste, doch dreieinhalb Minuten vor dem Ende lag wieder der Hausherr mit 69:68 in Front. 45 Sekunden vor dem Ende stand die Bayreuther Halle Kopf, denn Trey Lewis und Kyan Anderson hatten die Hausherren mit 79:75 nach vorn gebracht. Die Korner-Truppe sah wie der sichere Sieger aus, doch Janis Strelnieks sorgte mit einem irren Dreier 0,7 Sekunden vor dem Ende für das 83:82 aus Bamberger Sicht. Beim letzten Einwurf der Bayreuther entschieden die Unparteiischen erst nach einem Blick auf das Video auf unsportliches Foul gegen Nikos Zisis. Das entspricht nicht den Regeln, weshalb die Bamberger auch sofort Protest gegen die Entscheidung einlegten. Bastian Doreth verwandelte den ersten Freiwurf zum Ausgleich und vergab den zweiten - Verlängerung.
Fünf Miller-Punkte und ein Monsterblock von Theis brachten die Bamberger dann auf Siegkurs (88:84), von dem sich der Meister auch in den verbleibenden zweieinhalb Minuten nicht mehr abbringen ließ.
"Wir hatten drei Spiele in den letzten zehn Tagen, die Bayreuther waren ausgeruht. Da war klar, dass sie mit mehr Energie rauskommen würden. Unser Ziel war, das Spiel bis ins letzte Viertel offen zu halten. In der Verlängerung haben wir dank guter Verteidigung einige Stopps bekommen und so das Spiel für uns entschieden", analysierte Daniel Theis die Partie.
"Es war eine Niederlage, die einem das Herz bricht. Beide Teams haben sich auf Augenhöhe bekämpft", betonte Bayreuths Coach Raoul Korner, der stolz auf seine Burschen war. "Wir haben kein großes Spiel gemacht. Wir mussten nach kurzer Regeneration kämpfen, um unsere Physis zu entwickeln", resümierte sein Gegenüber Andrea Trinchieri und ergänzte: "Es war ein sehr hart erspielter Sieg mit einem Big Shot am Ende und einer erfolgreichen Verlängerung."
Die Statistik
Medi Bayreuth - Brose Bamberg n. V. 88:92 (22:13, 19:27, 18:18, 24:25, 5:9)
Bayreuth Lewis (23 Punkte/6 Dreier), Linhart (13/2), Seiferth (13), Brooks (12), Marei (11), Anderson (9), Amaize (4), Wachalski (2), Doreth (1)
Bamberg Melli (21/2), Causeur (16/2), Miller (15/3), Strelnieks (15/1), Theis (11), Zisis (8/2), Staiger (3/1), Radosevic (2), Heckmann (1), Kratzer, Lo
SR Rodriguez, Panther, Krause
Zuschauer 3300 (ausverk.)
Gesamtwurfquote Bayreuth 43 Prozent (26 Treffer/61 Versuche), Bamberg 44 (31/70)
Dreierquote Bayreuth 35 Prozent (8/23), Bamberg 34 (11/32)
Freiwurfquote Bayreuth 80 Prozent (28/35), Bamberg 76 (19/25)
Rebounds Bayreuth 38 (28 defensiv/10 offensiv), Bamberg 38 (26/12)
Ballgewinne/-verluste Bayreuth 7/13, Bamberg 8/12
Assists Bayreuth 16/ Bamberg 20
Fouls Bayreuth 25/ Bamberg 26
Ich kann @Companion wieder in allen seinen Ausführungen recht geben. Bei Heckmann frage ich mich schon was da im Kopf passiert ist. Ängstlichkeit ist da zu spüren, war bei einem freien Dreierwurf zu sehen den er abbrach. Lo ist mir zu lässig in seiner Spielweise. Bei den Abspielen einiger Akteure kann man schon am Bildschirm erkennen dass diese schiefgehen. Das man Radosevic länger verpflichtet hat verstehe ich nicht. Zu den Einsatzzeiten von Lucca Staiger kann man nur den Kopf schütteln. Der Dreier von Stelnieks am Ende war der Hammer des ganzens Spiels.
Dieses Spiel war wahrlich nichts für schwache Nerven... gerade zum Schluß brauchte man Herztropfen in Griffnähe
Aber das, was Schiedsrichter Rodriguez in den letzen Sekunden gepfiffen (nach betrachten des IR) hat, das war das übelste überhaupt - und spricht nicht gerade für Qualität, Souveränität und vor allem:Regelkunde dieses Herrn! - und dann war der auch noch Hauptschiedsrichter und ließ sich auch nicht nach Intervention seiner Kollegin Panther davon abbringen - so einen Schiedsrichter sollte die BBL/DBV schleunigst aus dem Verkehr ziehen und ihm die harte Schulbank der Regelkunde verordnen..
So eine Leistung bei einem unglaublich spannenden Derby und Spitzenspiel ist einfach unter aller S.... und wenn durch so einen Grottenpfiff ein Spiel entschieden wird, dann braucht man eigentlich keine sportlichen Leistungen/Wettkämpfe in denen die Spieler die Akteure sind und ein Spiel entscheiden..
Soviel zu dieser Schiri-Leistung..
Eine wenig gute Leistung hatte auch Radosevic, zum einen zu schnelle Foulbelastung, zum anderen einen! mageren Rebound in über zwanzig Minuten Einsatzzeit spricht mal wieder Bände über seine schwankende Leistung, dabei wäre gerade auf den großen Positionen Konstanz ungeheuer wichtig - gerade wenn die Dreier nicht fallen wollen.. Auch Heckmann immer noch ein Schatten seiner selbst im Vergleich zur vergangenen Saison - es kann doch nicht sein, dass er alles, was ihn da ausgezeichnet hat total vergessen haben kann.. hoffentlich kommen beide bald wieder in die Spur - die nächsten schweren und wichtigen Spiele warten schon..