In Breitengüßbach wurde die erste hauptamtliche Bürgermeisterin des Landkreises Bamberg gewählt. Sie setzte sich knapp mit 1212 : 1084 Stimmen gegen Alois Ludwig (CSU) durch. Am 2. April wird sie die Amtsgeschäfte von Reiner Hoffmann (UBB) übernehmen.
Mit einer Überraschung endete die Bürgermeisterwahl in Breitengüßbach. Im "Stechen" eroberte Sigrid Reinfelder vom Unabhängigen Bürgerblock (UBB) den Chefsessel im Rathaus, den sie am 2. April von ihrem Parteifreund Reiner Hoffmann übernehmen wird.
Bei der Stichwahl entfielen 1212 der abgegebenen gültigen Stimmen - das sind 52,79 Prozent - auf die 39-jährige Diplom-Pflegewirtin, die bisher bei der Arbeiterwohlfahrt tätig ist. Ihr Gegenkandidat Alois Ludwig erhielt 1084 Stimmen (47,21 Prozent). Wahlberechtigt waren 3684 Breitengüßbacher. Abgegeben wurden 2305 Stimmzettel, von denen 2296 gültig waren (62,57 Prozent).
Es war kurz nach 18.30 Uhr, als Bürgermeister und Wahlleiter Reiner Hoffmann auf der Rathaustreppe das Ergebnis bekannt gab.
Doch da war es eigentlich schon keine Überraschung mehr, denn ab 18.07 Uhr - da traf das erste Teilergebnis aus Hohengüßbach ein - hatten schon die Resultate der Wahllokale auf den Ausgang hingewiesen. 125:77 in Zückshut, 155:134 in Unteroberndorf kurz darauf um 18.14 Uhr, und zwei Minuten später die Briefwahl, die sogar mit 180:143 an Reinfelder ging. Da steigerte sich der Optimismus schon zu kaum mehr zu bändigendem Jubel im Reinfelder-Lager.
Chance war gering
Und Alois Ludwig war lange genug im "Geschäft", um seine Chancen zu kennen: "Die Bürgerinnen und Bürger, die beim ersten Wahlgang SPD und Schumm gewählt haben, sind traditionell keine CSU-Wähler. Von daher rechne ich mir nicht viel aus", meinte er nach dem Zückshuter Ergebnis. In Hohengüßbach hatte er mit 59:54 Stimmen knapp die Nase vorne gehabt. Doch das ist der kleinste Wahlbezirk der Gemeinde. Und in Breitengüßbach-Schule war der denkbar knappe Vorsprung von 316:315 für ihn dann einfach zu wenig, um noch eine Wende herbei zu führen. Denn in Breitengüßbach-Turnhalle dominierte seine Gegnerin mit 383:355.
Damit war am Zusammenfluss von Main und Itz die erste hauptamtliche Bürgermeisterin des Landkreises Bamberg gewählt, der Bürgermeister Reiner Hoffmann eine glückliche Hand und viel Erfolg wünschte. Glückwünsche zur Wahl kamen auch von ihrem Gegenkandidaten. Danach stand Sigrid Reinfelder auf der Rathaustreppe und genoss sichtlich den "guten Abend", den sie der versammelten Bürgerschaft gewünscht hatte. Die Breitengüßbacher Blasmusik spielte dazu auf und viele ihrer Anhänger/innen gratulierten mit einer herzlichen Umarmung.
Als sich die erste Begeisterung gelegt hatte, dankte Reinfelder für das "überwältigende Vertrauen", für "Offenheit und Wertschätzung" und ihrem Mitbewerber für den fairen Umgang im Wahlkampf. "Ich bin jetzt bereit für dieses Amt", betonte sie, "und voller Zuversicht". In ihrem Wahlkampf hatte sie vor allem für "Veränderungen" geworben.
Spannende Wahl
Bürgermeister Reiner Hoffmann sprach danach von einer "spannenden Wahl", die ein knappes und überraschendes Ergebnis gebracht habe. "Vor einem Jahr hat kaum jemand Sigrid Reinfelder gekannt", meinte das Gemeindeoberhaupt, doch "die Frau hat was bewegt". Von einer fünfjährigen Unterbrechung abgesehen, stellt der Bürgerblock schon seit 28 Jahren den Rathauschef in Breitengüßbach.
Glückwunsch Frau Reinfelder,
hoffentlich kann sie den Bürgerbus realisieren, deswegen habe ich sie gewählt, damit die älteren Bürger ohne KFZ aus den Ortsteilen nach Breitengüßbach zu den Einkaufmärkten oder zum Bahnhof kommen!
Schaun mer mal
Herzlichen Glückwunsch an Frau Reinfelder
Auch wenn neue Besen bekanntlich besser kehren, so bleibt das Grundübel der Gemeinde erhalten:
die lahme und teilweise unfähige Verwaltung!
Ob die neue Chefin da endlich mal ausmistet und die Schlaftabletten in die Schranken weisen kann? Es ist die einzige Chance, dass etwas voran geht! Lasst Ihr das gelingen und es geht aufwärts.