Ein Ex-Callboy in Rom spricht über seine Kunden - zahlreiche hohe katholische Geistliche sind darunter. Auch ein Bamberger soll darunter sein.
Es ist ein brisantes Papier, das Francesco Mangiacapra, Ex-Callboy in Rom, nicht nur der Kirche, sondern auch der Presse übergab. Dutzende Geistliche sollen Kunde bei ihm sein, darunter auch ein kirchlicher Würdenträger aus Bamberg: Er soll bei seinen Rom-Aufenthalten Sex mit einem Callboy gehabt haben - so berichtet es Mangiacapra in der jüngsten Ausgabe des "Stern".
Dort wird der Callboy mit den Worten zitiert: "Ich hatte auch einen geistlichen Kunden aus Bamberg, der mich buchte, wenn er nach Rom kam."
Sex-Skandal in Kirche: Doppelmoral und Heuchelei
Mangiacapra hatte dem Bischof von Neapel ein 1223 Seiten starkes Dosier übergeben, in dem er die Beweise für seine Treffen lieferte. Etwa 40 katholische Priester werden in dem Schriftstück geoutet, die in den vergangenen Jahren die Dienste des Prostituierten in Anspruch genommen haben sollten. Der Bischof soll die Authentizität der Unterlagen bereits bestätigt haben.
Zur Begründung für sein Tun wies der Ex-Callboy auf die Doppelmoral dieser Priester hin. Sie würden ein Weltbild predigen, gegen das sie selbst verstoßen, heißt es in dem "Stern"-Bericht. "Dass passiert alles mit einer Selbstverständlichkeit, die fassungslos macht." Als Beleg lieferte Mangiacapra dem Bischof in dem Dosier auch Fotos und Screenshots von Profilen von Priestern auf schwulen Datingseiten und eindeutigen Chatverläufen. Auf einem der Bilder ist ein im Hintergrund eine Madonnenfigur zu sehen, während sich der Mann im Vordergrund vor seinem Computer selbstbefriedigt.
Escorts werden über eine Art Netzwerk unter den Priestern weitergereicht
In dem Interview mit dem "Stern" spricht der Callboy von einer Art Netzwerk, über das sich die Geistlichen in Chatgroups über beliebte Escorts austauschen. Mangiacapra vermutet, dass es zahllose Escorts in Italien gibt, die Priester zu ihren Kunden zählen. "Ich bin nur derjenige, der sich traut, darüber zu sprechen.", so der Italiener.
Bistumssprecher Harry Luck erklärte auf Nachfrage, man kommentiere den Bericht im "Stern" nicht.
Das ist wieder typisch für das Bistum Bamberg, dass das Bistum (Bistumssprecher Harry Luck) auf Nachfrage erklärt, man kommentiere den Bericht im "Stern" nicht. Wo bleibt da die Transparenz der Diözese Bamberg? - Es kommt der Verdacht auf, dass wieder alles vertuscht wird. Das kann man ja der Bevölkerung nicht antun. Wie arrogant! - Eins wird nach dem Missbrauchsfällen in der Kirche nochmal deutlich: Es gibt den Zustand der Kirche wieder. - Ein Armutszeugnis mittlerweile. Eine Schande für die Kirche - Und eine Lösung hat die Diözese auch nicht parat. Er wird ins Kloster geschickt, dass er dann in diesem Männerpuff seelenruhig weiter machen kann. - Die Frage ist, warum hat keiner was von dem Doppelleben des Pfarrers gemerkt?
Siehe auch infranken.de vom 11.04.2018: https://www.infranken.de/regional/bamberg/bamberger-pfarrer-wegen-verstosses-gegen-das-zoelibat-suspendiert;art212,3311088
Erst als das bekannt geworden ist, und der Druck zu groß geworden ist, hat er die Verfehlungen eingeräumt. Wie schön von ihm! (das ist zynisch gemeint) - Das sind die selben Erfahrungen die auch Missbrauchsopfer gemacht haben. Diese Doppelmoral der vieler kirchlichen Würdenträger! Eine Schande! Pfui, kann man dazu nur noch sagen!
Faszinierend, dass nun gerade diejenigen, die sonst die Homosexuellen geißeln ohne Ende daherkommen und immer neue Entschuldigungen für den/die Priester finden. Jetzt kommen mit dem letzten Kommentar auch noch windige Verschwörungstheorien ins Spiel. Oje...
Da hat sich der Stern auf billigstes Bild-Zeitungs-Niveau begeben und der FT geht auch gleich mit. Pfui!
Jeder hat das Recht auf seine Privatsphäre. Ob Priester oder Kardinal, schwul oder auch nicht. Einfach egal. Und wer sich jetzt noch darüber ereifert, sollte sich was schämen. Auch der windige Callboy ...
Und der FT sollte sich auch nicht mit jedem Mist abgeben und die niederen Instinkte den anderen überlassen.
Eine windige Sache
Da schreibt der FT einen Artikel „Callboy outet katholische Priester: darunter auch Bamberger Geistlicher“, dessen Quelle die jüngste Ausgabe der STERN ist, der sich auf ein „brisantes Papier, das Francesco Mangiacapra, Ex-Callboy in Rom, nicht nur der Kirche, sondern auch der Presse übergab“ bezieht. Dutzende Geistliche sollen Kunde bei ihm [gewesen] sein, darunter auch ein kirchlicher Würdenträger aus Bamberg. Dann folgt der Satz: Er (der Bamberger Geistliche) soll bei seinen Rom-Aufenthalten Sex mit einem Callboy gehabt haben. Die beiden Sätze passen nicht zusammen. Das könnte heißen, dass Mangiacapra als abgetakelter Callboy einen Callboy-Ring betreibt und evtl. über einen von ihm vermittelten Callboy redet. Mag es sein, wie es will: FT, o je! Mit diesem Artikel kann man alles anfangen und auch nichts; er entspricht nicht den Gepflogenheiten eines soliden Journalismus. Der Ex-Callboy als Mittäter ist der berufene Mann, über „Doppelmoral“ zu reden. Dass ich nicht lache!
Die Kirche soll ihre Zugangsbeschränkungen zum Priesterberuf der realen Wirklichkeit anpassen, dann wird sie sich mit diesem Problem vielleicht etwas leichter tun. Die jetzige Praxis ist obsolet.
Der FT-Artikel ist der krampfhafte Versuch, der Kirche – aus welchen Gründen auch immer – ans Bein zu pinkeln. Irgendeinen Sinn hat er nicht (mehr).
Läuft bei denen die Beichte so ab:
"Ich habe gesündigt, es war wunderschön und ich werde es wieder tun!"