Unfall in Bamberg: Seat kracht in voll besetzten Linienbus

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Die Kreuzung Luisenstraße/ Franz-Ludwig-Straße in Bamberg war durch den Unfall blockiert - ein Linienbus und ein Seat stießen zusammen. Foto: Anette Schreiber
Die Kreuzung Luisenstraße/ Franz-Ludwig-Straße in Bamberg war durch den Unfall blockiert - ein Linienbus und ein Seat stießen zusammen. Foto: Anette Schreiber
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Acht Menschen wurden bei dem Unfall am Freitagnachmittag verletzt, bei dem ein Seat und ein Linienbus der Stadtwerke in Bamberg kollidierten.

Ein Alptraum: Ein vollbesetzter Linienbus kollidiert mit einem Auto. Passiert ist das am Freitagnachmittag auf der Kreuzung Luisenstraße/Franz-Ludwig-Straße in Bamberg.

Die Rettungskräfte vor Ort teilten zunächst mit, dass mehrere Menschen verletzt worden seien. Jens Eske von den Stadtwerken spricht anfangs von drei bis vier Verletzten. Die Polizei wird das später am Nachmittag auf acht korrigieren.

Im Bus der Linie 905, der in der Franz-Ludwig-Straße in Richtung Bamberg-Süd unterwegs war und in dem mehrere Kinderwagen standen, befanden sich zur Zeit des Unfalls etwa 40 Fahrgäste. Der Bus war mit dem schwarzen Seat einer Frau kollidiert, die ein Kind dabei hatte.
Die Lage war zunächst verhältnismäßig diffus, zumal etliche Fahrgäste ausländischer Herkunft waren und es gewisse Verständigungsprobleme gab. "Ich habe allen gesagt, sie sollen hier bleiben", berichtete der Busfahrer. Aber nicht alle hielten sich daran: "Festbinden kann ich sie ja nicht."

Als Erste waren die Einsatzkräfte der Ständigen Wache vor Ort, die gerade von einem anderen Einsatz kamen. Sie leisteten erste Hilfe und befragten die Personen, berichtete Wendelin Metzner.


Kreuzung war dicht

Kurze Zeit später bestimmten Einsatzfahrzeuge aller Art die Szene: Sanitätsfahrzeuge, Polizei und Feuerwehr - während die Unfall-Fahrzeuge die Kreuzung weitgehend verstopften. Der Kleinwagen konnte wohl nicht mehr aus eigener Kraft vom Fleck kommen: Die Scheibe der Beifahrertür war pulverisiert, das Glas auf Sitzen und Fußmatten verstreut. Die Fahrerin und ihr Kind erhielten Beistand von Helfern.

Stadtwerke-Mann Eske will gehört haben, dass die Fahrerin möglicherweise durch ihr Kind abgelenkt war und den Bus übersehen hat. Aber das wird noch geklärt werden müssen.

Schnell mischten sich Schaulustige unter die Helfer. Währenddessen blieb eine ältere Dame - stoisch, oder gelassen? - auf ihrem Platz im Bus sitzen. Scherben im hinteren Bereich zeugten davon, dass es jemandem wohl nicht mehr gelungen war, sich festzuhalten.

Die Linie 905 brachte an diesem Freitag niemanden mehr an sein ursprüngliches Ziel. Wie die Passagiere weitergekommen sind? Wer weiß. Nach und nach verschwanden immer mehr Fahrgäste. Es wird schwer für die Einsatzkräfte, die erforderlichen Aussagen zu notieren und Beweise zu dokumentieren. Fahrdienstleiter Eske vermutet, dass viele vom nahe gelegenen Zentralen Busbahnhof aus den Folgebus genommen habe. "Alle 15 Minuten fährt die Linie 905."


Aus eigener Kraft in die Werkstatt

Alle Hände voll zu tun hatte Norbert Auracher, der den Rettungseinsatz leitete. Zwei Rettungswagen, ein Krankenwagen, ein Einsatzfahrzeug und natürlich auch der Notarzt waren zur Stelle. Etliche Verletzte mussten ins Klinikum und benachbarte Krankenhäuser gebracht werden. Die genaue Zahl konnte Auracher zu diesem Zeitpunkt noch nicht nennen.

Der Busfahrer blieb bei seinem Bus, der an der Seite merkwürdig verkeilt war. Da bewegte sich nichts mehr. Ein Mechaniker der Stadtwerke-Werkstatt meinte aber, die "905" könne später aus eigener Kraft in die Werkstatt fahren. Der Schaden wurde auf rund 2000 Euro geschätzt. Das Mitgefühl der Stadtwerke-Bediensteten gilt den Verletzten und den Geschockten.

Auch Eske von der Fahrdienstleitung ist mitgenommen. Zwei bis drei Mal im Jahr gebe es Unfälle mit Bussen. Meistens bleibe es beim Blechschaden, "zum Glück". Irgendjemand vermutet, dass es möglicherweise noch weitere Menschen gibt, die sich verletzt haben könnten. Ob sie sich melden?



Nach einer guten Stunde ist die Unfallstelle geräumt. Der Busfahrer ist für die nächsten Tage freigestellt, "falls er Hilfe braucht, wird er die bekommen, so Eske". Allen Verletzten wünschen die Stadtwerke, so deren Pressesprecher Jan Giersberg "gute und baldige Genesung". Mögliche weitere Geschädigte werden gebeten, sich bei der Polizei melden, lässt die Polizeiinspektion Bamberg-Stadt wissen: Telefon 0951/9129210.