Vor dem Bamberger Landgericht muss sich derzeit ein mutmaßlicher Schmuckdieb verantworten, der auch in den Landkreisen Bamberg und Haßberge vornehmlich in Eigenheime eingebrochen sein soll. Sein Komplize wurde bereits verurteilt.
Eigentlich hatte der Manager dafür gesorgt, dass sein Anwesen geschützt ist. "Das war schon Sicherheitsglas", sagte der Hauseigentümer als Zeuge vor der Zweiten Strafkammer des Bamberger Landgerichts aus. "Aber die haben es geschafft, mit dem Bohrer durch die Scheibe der Terrassentür zu kommen und den Hebel zu öffnen."
"Die", das sind nach Ansicht der Staatsanwaltschaft Arian C. und Tarik K. (Namen geändert). Sie sollen gemeinsam im Zeitraum von 23. Dezember 2013 bis 5. Februar 2014 insbesondere in Einfamilienhäuser eingebrochen sein. Laut Anklage waren die beiden Männer gezielt auf der Suche nach Schmuck, Uhren und Bargeld.
Tatorte in ganz Franken Auf ihren Diebestouren sollen sie in den Landkreisen Bamberg, Schweinfurt und Haßberge in Häuser eingestiegen sein. Aber auch in Bad Kissingen sowie im Main-Tauber-Kreis lagen wohl Tatorte.
Der 34-jährige Arian C. wurde in einem abgetrennten Verfahren bereits verurteilt. Er bekam ein Jahr und drei Monate auf Bewährung, in einem Fall wegen vollendetem "Wohnungseinbruchsdiebstahls", im anderen wegen versuchtem. Die Liste seines mutmaßlichen Komplizen Tarik K. (32) ist da schon länger. Er soll 18 Mal das Eigentum anderer Menschen gestohlen haben, in vier Fällen blieb es wohl beim Versuch.
Nicht so beim Haus der Eheleute, die am Montag vor Gericht geladen waren. Hier gab es einiges zu holen. Der Manager schätzt den angerichteten Sachschaden an seinem Haus auf 30.000 Euro, den Wert der Beute auf 150.000 Euro: Bargeld, Uhren, Schmuck, Goldbarren, Brillanten. "Wir nutzen Schmuck auch als Wertanlage", erläuterte der Manager. Untergebracht waren die Wertgegenstände in zwei Tresoren, die in Schränke integriert waren.
"Die haben sie herausgerissen, den größeren über den Parkettboden gezogen und diesen dadurch beschädigt", sagte die Frau des Managers aus. Um an die Tresore zu kommen, hätten die Einbrecher Fenster und Rollläden demoliert, Inventar beschädigt und im Garten Zaun und Hecke in Mitleidenschaft gezogen. Der Ehemann führte aus, dass der Sachschaden zwar über die Hausratversicherung abgedeckt werde. Der Schmuck sei jedoch nicht zu 100 Prozent versichert gewesen.
Hausbesitzer waren im Urlaub Der Einbruch passierte, als die Eheleute im Urlaub waren. Nach dem Vorfall haben sie für 10.000 Euro Sicherheitstechnik nachgerüstet. "Was genau, will ich natürlich nicht erzählen."
Zum Erzählen wollte Vorsitzender Richter Manfred Schmidt aber den Angeklagten motivieren. "Sie sollten sich überlegen, ob Sie Pluspunkte sammeln wollen", sagte er . Dieser hatte in sieben Fällen bereits Teilgeständnisse abgelegt - allerdings erst, nachdem man seine DNA nachgewiesen hatte. Das Urteil wird für den 10. Dezember erwartet.