Bamberger Schlachthof geschlossen - so geht es mit der Belegschaft weiter
Autor: Clara Maria Wimmer
Bamberg, Mittwoch, 17. Juli 2024
Eine Woche nach der Schließung des Bamberger Schlachthofs spricht die Stadt von einem "großen Erfolg". Die Neuigkeit betrifft die Zukunft der 145 ehemaligen Mitarbeiter.
Der Schlachthof in Bamberg wurde nach intensiven Debatten zum 30. Juni 2024 endgültig geschlossen. Ein Großteil der Mitarbeiter habe bereits eine neue Arbeit gefunden, heißt es nun vonseiten der Stadt Bamberg. Von 17 der ehemals 145 Beschäftigten seien gleichwohl die beruflichen Perspektiven gegenwärtig noch nicht geklärt. Bereits im Juni hatte Bambergs OB einen Ausblick zur zukünftigen Nutzung des Schlachthof-Areals gegeben.
"Dass in den drei Monaten seit dem am 20. März 2024 beschlossenen Aus die Zukunft von fast 90 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geklärt werden konnte, bezeichneten Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) und Jonas Glüsenkamp (Bündnis 90/Die Grünen) als großen Erfolg", heißt es in der aktuellen Mitteilung der Stadt im Wortlaut. Demnach sei dies vor allem den gemeinsamen Anstrengungen des städtischen Personal- und Organisationsamts, dem Wirtschaftsreferat sowie der Schlachthof Bamberg GmbH zu verdanken.
"Problematischer für drei Tierärzte": Welche Lösungen sich für Schlachthof-Mitarbeiter gefunden haben - und welche nicht
Die Stadt teilt zudem mit, wo die einzelnen Beschäftigten untergekommen seien. Insgesamt 84 Mitarbeiter aus der Produktion und Schlachtung seien inzwischen anderswo in der Fleisch-Branche tätig. "Zwölf Mitarbeiter der Schlachthof GmbH wechselten zur Stadt Bamberg. Sie sind im Bereich von Bamberg Service, des Ordnungsamts, des Straßenverkehrsamts, im Kulturreferat, Personal- und Organisationsamt sowie Immobilienmanagement beschäftigt", heißt es ferner. Vier der Beschäftigten seien in die Rente eingetreten, 16 Mitarbeiter hätten demnach erklärt, "dass sie keine Anschlussbeschäftigung suchen beziehungsweise keine Unterstützung dafür benötigen".
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Von zwölf Mitarbeitern, die 2019 bei der Gründung der Schlachthof Bamberg GmbH "im Zuge einer Personalgestellung von der Stadt sozusagen 'ausgeliehen' wurden, haben elf im Bereich der Stadtverwaltung neue Aufgaben übernommen", geht aus der Mitteilung hervor. Ein Mitarbeiter sei zum Zweckverband Müllheizkraftwerk gewechselt. Auch diejenigen städtischen Beschäftigten des Sachgebiets Veterinärwesen, die im Bereich der Fleisch- und Hygienekontrolle im Schlachthof Bamberg eingesetzt waren, hätten andere Tätigkeiten in der Stadtverwaltung übernommen. "So sind zum Beispiel vier bisherige amtliche Fachassistenten jetzt für den Parküberwachungsdienst im Einsatz."
Problematischer stelle sich die Situation für drei Tierärzte dar. "Durch die Schließung des Schlachthofs ist ihre Arbeit weggefallen. Aufgrund ihrer speziellen Tätigkeit besteht keine Möglichkeit, sie in vergleichbarer Position anderswo im Bereich der Stadtverwaltung oder bei einer der städtischen Töchter einzusetzen", erklärt die Stadt Bamberg. Eine Betroffene habe jedoch eine "Anschlussverwendung im Veterinärbereich außerhalb Bambergs gefunden". Zuletzt sei die berufliche Perspektive bei insgesamt 17 Mitarbeitern noch ungeklärt. Weitere Nachrichten aus Bamberg und der Region liest du in unserem Lokalressort.