Das Hochwasser ist im Landkreis weitgehend glimpflich verlaufen. Schäden haben örtlich begrenzt vor allem die Unwetter an diesem Wochenende und an Pfingsten verursacht. Schadensmeldungen werden im Landratsamt gesammelt.
Seit dem vergangenen Freitagabend sind die Pegel der Flüsse im Landkreis Bamberg alle wieder im grünen Bereich, das heißt unterhalb der ersten Hochwassermeldestufe. Daran haben auch die Gewitter und zum Teil heftigen Regenfälle am Wochenende nichts geändert.
So machte sich das Unwetter in Coburg, das dort am Samstagnachmittag die Itz binnen weniger Minuten um 80 Zentimeter ansteigen ließ, im Main bei Kemmern am Sonntag mit etwa zwei bis drei Zentimeter bemerkbar.
Ähnlich im Steigerwald. In zwei Wellen stieg am Samstag die Rauhe Ebrach bei Schönbrunn wieder um rund 50 Zentimeter an. In Vorra kam davon nur noch eine 15-Zentimeter-Welle an.
In Peulendorf trat am Samstag der Pünzenbach über die Ufer, stand die Straße kurzzeitig 40 Zentimeter unter Wasser, berichtet Kreisbrandrat Bernhard Ziegmann. Gleich mehrfach von starken Regengüssen heimgesucht wurde Unterleiterbach.
Am Freitag, Samstag und Sonntag setzten herab strömende Wassermassen, die Schlamm und Geröll mit sich führten Ortsstraßen unter Wasser. Zwischen Zapfendorf und Ebensfeld (Landkreis Lichtenfels) musste kurzzeitig die A 73 gesperrt werden. Auch hier trafen die Unwetter einige hart, doch blieb es lokal beschränkt.
So wurde die offizielle Hochwasserwarnung für den Landkreis Bamberg vom Wasserwirtschaftsamt Kronach am Montagfrüh um 6.14 Uhr aufgehoben. Die Schifffahrt auf dem Main ab Bamberg wurde bereits am Sonntag um 14.30 Uhr wieder freigegeben. Zeit, eine Bilanz zu ziehen.
"Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen." Eine Aussage, die unisono Kreisbrandrat Ziegmann und Hallstadts Bürgermeister Markus Zirkel (SPD) treffen. Das heißt bleibende Schäden hat das Hochwasser kaum hinterlassen.
Von den von Bund und Land angekündigten je 100 Millionen Euro Hochwasserentschädigung wird wohl nur ein Bruchteil in Franken und im Landkreis Bamberg benötigt werden. Zahlreiche Keller und einige abgesoffene Autos sind vor allem Fälle für private Versicherungen.
Dennoch nehmen die Gemeindeverwaltungen Schadensmeldungen von Bürgern auf und geben sie ans Landratsamt weiter, wo sie gesammelt und nach München weitergeleitet werden. Zum Schadensersatz für Hochwassergeschädigte gingen dem Landratsamt zufolge dort bereits einige Anfragen, jedoch wurden bis gestern noch keine konkreten Anträge eingereicht. Die Höhe der Schäden im Landkreis Bamberg könne also noch nicht beziffert werden, da bisher erst wenige Landkreisbewohner ihre Schadenshöhen gemeldet hätten.
Fast 3000 Einsatzstunden Die Meldungen werden vor allem aus den Orten
erwartet, die Ziegmann als Einsatzschwerpunkte der Feuerwehren benennt Giech, Litzendorf, Memmelsdorf, Hallstadt, Ebrach und Burgebrach sowie den Bereich zwischen Buttenheim und Hirschaid. Allein am Freitag, 31. Mai, und Samstag, 1. Juni, hat der Kreisbrandrat die Einsatz von 65 Fahrzeugen verzeichnet, 494 Feuerwehrleute kamen dabei auf 2768 Einsatzstunden. Bewährt habe sich die Sandsack-Abfüllanlage in Hallstadt, wo innerhalb kürzester Zeit 11.300 Sandsäcke abgefüllt und anschließend an die Brennpunkte verteilt worden waren.
Einer davon war Hallstadt selbst. Als am 31. Mai der Gründleinsbach mächtig anschwoll, wurde auch der Sportplatz des SV Hallstadt vollständig überschwemmt. Hier herrscht laut Bürgermeister Zirkel noch Unsicherheit, ob dadurch ein bleibender Schaden entstanden ist. "Man muss jetzt erst mal eine Trockenperiode abwarten und schauen, ob dann der Boden aufbricht", sagt Zirkel. Er sei optimistisch.
Aber wenn doch noch größere Schäden aufträten, würde der Verein sicher die Stadt um Unterstützung bitten. Er habe bereits signalisiert, dass es diese dann auch geben würde.
Stärker als vom Hochwasser waren die Hallstadter dem Bürgermeister zufolge von dem Starkregen am Pfingstsonntag, 19. Mai, betroffen. Rund 60 Feuerwehreinsätze - zumeist wegen überschwemmter Keller - seien nötig gewesen. Diese Meldungen werden nun in der Stadtverwaltung gesammelt und in die Anträge auf staatliche Hochwasserentschädigung einbezogen.
Schäden verzeichnet auch die Landwirtschaft. Vor allem Spargel- und Erdbeerbauern sind in der Region betroffen.
Auch kann das Gras auf den während des Hochwassers überschwemmten Wiesen nicht verwendet werden, weil es zu stark verschmutzt wurde.
Fische aus Flutmulden geholt Eine bislang unbeachtete Hochwasserfolge beklagen die Bischberger Fischer. Sie sei, so meint die Fischereigenossenschaft mit ihrem Ersten Vorstand Roland Kröner, sogar eine Folge des Hochwasserschutzes: In die 2009 als sogenannte Retentionsräume geschaffenen Flutmulden unterhalb der Autobahnbrücke bei Dörfleins sei durch das Hochwasser eine Vielzahl von Fischen gelangt. Da bei zurückgehendem Wasser keine Anbindung an den Main und auch kein Abfluss bestehe, hätten diese Fische in den Mulden keine Überlebenschance.
In der vergangenen Woche habe die Fischerzunft nun freiwillig und auf eigene Faust mehrere Zentner Fische aus diesem Bereich herausgeholt und umgesetzt. Die Fischer befürchten nun, dass die Anlage weitere Altwässer und Mulden ohne Anbindung an den Main bei zukünftigen Hochwassern die Situation noch verschärfen könnte.
Ich hatte mir ein Bild von den Flutmulden gemacht, und ich muss sagen hier wurde ohne Kopf gearbeitet. Fische suchen nun mal Schutz vor Strömung bei Hochwasser und ziehen sich in "Ruhige Gebiete", nur so schnell wie der Fluß gefallen ist, hatte kein Fisch eine Chance wieder in den Fluß zurück zu kehren. Einige Fische ERSTICKTEN Qualvoll auf der Wiese, und hier spricht man von Naturschutz usw.... Wie es sich herum gesprochen hat sollen die Flutmulden ausgebaut werden, nun der Witz der Sache!! Weder einen Zulauf oder Ablauf des Wassers in den Main zu planen!!! Nächstes Hochwasser kommt mit Sicherheit, und wer holt die Fische aus der Wiese oder besser gesagt Acker?! Die wo es gebaut haben, bzw planen?!
Man sollte mal bedenken, auch Angler sind Wähler!!
Petri Heil
In einem Flußparadies sollte das nicht passieren
das ist keine gute Werbung
und mit dem Geldern des Life-Projektes Oberes Maintal könnte man hier viel sinnvolles zum Überleben der Fische tun.
Fische sind auch Lebewesen und Geschöpfe Gottes ,den Vogel sieht und hört man ,
der Fisch kann leider nicht schreien .
Vielleicht gibt es auch Planer, die wissen wie das Wasser abfliest und die Fische auf natürlicher Weise in den
Main zurückkehren können