Fahrradverbot und einheitlicher Ausschankstopp: Die neue Kerwa-Verordnung wurde im Stadtrat abgesegnet. Was wird aus der Engstelle am Schlenkerla? Ein Kritiker aus dem Umfeld der Sandkerwa meldet sich zu Wort. Matthias Trum vom Schlenkerla hält Regulierungsversuche aber nicht für sinnvoll.
Es gibt sie tatsächlich. Christine Feldbauer vom Ordnungsamt der Stadt hat es im vergangenen Jahr erst wieder erlebt: Radfahrer, die glauben, sich im schlimmsten Gemöhr der Sandkirchweih mit ihrem Drahtesel durch die Massen kämpfen zu müssen. Das ist nicht nur lästig und hinderlich.
Die Polizei, die sich im Zuge der Sicherheitsdiskussion auch mit dem Thema Radverkehr auf dem Festgelände beschäftigt hat, kommt zu einem eindeutigen Ergebnis: Sie spricht von einem "unkalkulierbaren Risiko". Fahrräder seien im Falle eines unvorhergesehenen Ereignisses Stolperfallen und behinderten das Abfließen der Fußgängerströme auf den Rettungswegen.
Diese und andere Erkenntnisse hat der Stadtrat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause gewissermaßen gesetzlich festgeschrieben. Einstimmig wurde die neue Sandkirchweihverordnung beschlossen, die ab 15. August in Kraft tritt. Sie macht die Durchführung der nunmehr 65. Festveranstaltung überhaupt erst möglich.
Die "Beschränkung des Mitführens von Fahrrädern im Festgebiet" ist dabei nur ein Punkt. Um die Anwohner nicht über Gebühr zu belasten, wurde das Drahteselverbot auf die Hauptbesuchszeit von 20 bis 2 Uhr beschränkt, und es soll, so verspricht Christine Feldbauer, mit Augenmaß vollzogen werden.
Eine andere Neuerung ist der einheitliche Stopp der Ausgabe von Getränken und Speisen um 0.30 Uhr. Erstmals gilt das Ausschankende auch für die Bestandsgastronomen im Festgebiet, von denen 2014 einige versucht hatten, auch noch nach 0.30 Uhr Umsatz zu machen.
Die Sandkerwa 2015 beginnt am 20. August mit dem traditionellen Anstich im Festzelt. Schon heute steht fest: Bambergs größtes Volksfest wird unter Beobachtung stehen wie nie zuvor. Um die gewachsenen Sicherheitsanforderungen zu erfüllen, sind mehr Sicherheits- und Rettungskräfte als je zuvor im Einsatz. Auch schmerzhafte Opfer haben Veranstalter und Anwohner gebracht: Stand und Bühne am Grünhundsbrunnen wird man ebenso vergeblich suchen wie den beliebten 3,80-Stand am Leinritt - sie mussten einen neuen Fluchtwegekonzept weichen.
Aus Sicht der Veranstalter wird alles Mögliche getan, um den Besuchern ein schönes Fest und die nötige Sicherheit zu garantieren. Dennoch erreicht uns aus dem Umfeld der Sandkerwa ein Hinweis, dass ein neuralgischer Punkt bisher ausgeklammert worden sei - die Engstelle vor dem Schlenkerla. "Dort kommt es zur Kerwa schon am Nachmittag immer wieder zu Staus, weil viele Leute mit dem Bierglas draußen stehen, obwohl es keine Freischankflächen gibt." Der Mann, der nicht genannt werden will, sagt, dass man auch hier die Situation entspannen könnte.
Verbote nicht durchsetzbar? Ist das wirklich so? Matthias Trum vom Schlenkerla kennt die Vorwürfe. Auch manchen Nachbarn sind die Pulks von Biertrinkern vor dem Haus ein Dorn im Auge. Er hält die Kritik aber für unbegründet und Verbote für nicht durchsetzbar. Schon vor 15 Jahren habe man zur Sandkerwa versucht, den Knotenpunkt mit Sicherheitskräften zu entzerren. Mit bescheidenem Erfolg: "Außerhalb gibt es für uns kein Hausrecht mehr. Und wenn wir kein Bier mehr verkaufen, dann holen die Leute es sich eben von anderswo her."
Zudem weist Trum darauf hin, dass es längst nicht mehr so dicht vor dem Schlenkerla zugeht wie in früheren Jahren: Der Durchweg über den hauseigenen Biergarten in die Kasernstraße habe ebenso zur Entlastung beigetragen wie die Ringleinsgasse. Sie ist seit einigen Jahren nur noch in eine Richtung begehbar - nach draußen: Laut Ulrike Heucken von der Kerwa GmbH verärgert diese Maßnahme manche Besucher. Als Entlastung für die Sandstraße habe sie sich aber bewährt. Handlungsbedarf sieht man bei der Sandkerwa GmbH derzeit jedenfalls ebensowenig wie beim Ordnungsamt
Das Fahrräder verboten sind, ist richtig!
Ich kann nur hoffen, daß dieses fränkische Fest stattfinden wird. Zu organisieren ist das ja. Klar, daß sich diese Oberbayern wieder reinmischen müssen! Alles Fränkische zerstören!! Das haben sie schon 200 Jahre gemacht und machen sie jetzt auch noch weiter!!!
Mir ist klar, daß diese Engstelle in Notfällen zu einer Gefahr werden kann. Aber man kann das schon regeln.