Zwei Bambergerinnen organisieren "Samen-Punk", das 1. Bamberger Saatgut-Festival. Es findet am 19. März statt.
Alle, die ein Zeichen "säen" und etwas für eine gesunde Umwelt und gen-freie Nahrungsmittel tun wollen, sind am Samstag, 19. März, in die Bamberger Nordflur eingeladen: Petra Dotterweich und Andrea Fiedler organisieren im und rund um das Aufseßhöflein in der Nordflur das 1. Bamberger Saatgut-Festival.
Ihr Anliegen sei es, das Bewusstsein für den Wert alter Saat-Kulturen zu wecken und einen Beitrag dazu zu leisten, dass die Sortenvielfalt nicht noch weiter abnimmt, erklären die beiden befreundeten Frauen.
Initiative zweier Frauen
Weder die Bambergerin Andrea Fiedler noch die Litzendorferin Petra Dotterweich sind Profis. Beide sind Gärtnerinnen aus Leidenschaft und beschäftigen sich nach eigenen Angaben schon länger mit der Frage, wie der biologische Reichtum erhalten werden kann.
Nach dem Besuch von Saatgut-Festivals in Nürnberg und Iphofen sei bei ihnen die Idee gereift, eine ähnliche Veranstaltung in der Gärtnerstadt Bamberg zu organisieren.
Gedacht, getan: Rund 20 Organisationen, Vereine und Firmen beteiligen sich am 19. März. So groß sei die Premieren-Veranstaltung gar nicht geplant gewesen, sagt Dotterweich. Das habe sich so ergeben, weil sich immer mehr an der Teilnahme Interessierte gemeldet hätten.
Vorträge im "Gartensaal"
Von 11 bis 17 Uhr sind stündlich Vorträge im so genannten Gartensaal des Aufseßhöfleins vorgesehen. Auch praktisch sollen Gartenfreunde an diesem Tag nicht weniger als "alles" rund um ein naturnahes Gärtnern erfahren. Das jedenfalls versprechen die beiden Gastgeberinnen.
Das Spektrum der Themen reicht von A wie Anbauen bis W wie Werkzeug und Widerstand gegen genmodifiziertes Saatgut.
Wer selbst aktiv werden will, kann zum Beispiel Saatgut und Pflanzen tauschen und in Workshops Saatgut-"Bomben" oder Kompost herstellen.
Die Besucher erwartet zudem vegetarisch-vegane Stärkung und eine Punk-Band. Davon leitet sich auch der "SamenPunk" ab, jener Name, unter dem die beiden Macherinnen das Festival auf die Beine stellen. Als Motto des Tages haben sie gewählt: "Nur wer Gutes sät, kann Gutes ernten."
Eröffnung mit Bürgermeister
Unterstützt wird die Veranstaltung auch durch Vertreter der Stadt: Zur Eröffnung um 11 Uhr wird neben Bürgermeister Wolfgang Metzner auch die Leiterin des Zentrums Welterbe Bamberg (ZWB), Patricia Alberth, erwartet.
"Das Aufseßhöflein selbst liegt zwar außerhalb des Welterbes, ist aber zweifelsohne ein Paradebeispiel gelungener Denkmalpflege", wie Alberth findet.
Das ZWB ist nach ihren Worten gärtnerischen Themen ohnehin sehr verbunden, weil "die Fortführung der Gärtnertradition in Bamberg hilft, das Welterbe ,Altstadt von Bamberg' zu erhalten".
Dass das 1. Bamberger Saatgut-Festival ausgerechnet im Aufseßhöflein stattfindet, hat einen guten Grund: Andrea Fiedler und ihr Ehemann Stephan sind die Eigentümer, Retter und Bewohner des barocken Einzeldenkmals.
Dass sie einen "Gartensaal" ihr Eigen nennen und das Schlösschen mitten im Gärtnerland der Nordflur liegt, sind für Andrea Fiedler zwei Gründe mehr, sich für ein "kleines Umdenken oder Zurück zu den Wurzeln" zu engagieren.
Alle Informationen im Überblick:
Festival Das 1. Saatgut-Festival findet am Samstag, 19.
März, von 11 bis 17 Uhr statt.
Veranstaltungsort Das Aufseßhöflein liegt im Gleisdreieck in Bamberg Nord, erreichbar über die Coburger Straße.
Zufahrt Am Aufseßhöflein gibt es kaum Parkmöglichkeiten. Motorisierte Besucher werden gebeten, ihre Autos an der Coburger Straße abzustellen und die restlichen knapp 500 Meter zu Fuß zu gehen beziehungsweise mit dem Fahrrad zu kommen.
Eintritt Er kostet 4 Euro und wird dem neuen Verein "Kulturerbe Bayern" gespendet.