Regierung verbietet 13 oberfränkischen Kliniken aufschiebbare Behandlungen - Lage "deutlich verschärft"
Autor: Ralf Welz
Bamberg, Donnerstag, 31. März 2022
Gleich 13 oberfränkische Kliniken müssen ab Freitag (1. April) aufschiebbare Behandlungen aussetzen. Die Regierung von Oberfranken reagiert mit dem Erlass unter anderem auf die "erheblichen Personalausfälle" infolge der immensen Corona-Zahlen.
- Oberfränkische Kliniken müssen enorme Patientenzahlen bewältigen - Regierung erlässt kurzerhand Verbot
- "Covid-19-Schwerpunkt-Krankenhäuser": Aufschiebbare stationäre Behandlungen in 13 Kliniken untersagt
- Verpflichtung tritt bereits am Freitag (1. April 2022) in Kraft - Anordnung gilt zunächst bis Monatsende
- "Erhebliche Personalausfälle": Kliniken arbeiten "seit rund zwei Jahren an der Belastungsgrenze"
Die Regierung von Oberfranken hat angesichts der immensen Corona-Infektionszahlen kurzerhand die Reißleine gezogen: Von Freitag (1. April 2022) an dürfen in 13 oberfränkischen Krankenhäusern bis auf Weiteres keine "aufschiebbaren stationären Behandlungen" mehr durchgeführt werden. Betroffen sind die sogenannten Covid-19-Schwerpunkt-Krankenhäuser des Regierungsbezirks. Die Kapazitäten sollen laut Regierungsangaben für Corona-Patienten, Notfallpatienten sowie Patienten, deren Behandlung aus medizinischen Gründen nicht verschoben werden kann, reserviert werden.
Corona-Lage in Oberfranken seit Wochen angespannt: Kreis Bamberg mit dritthöchstem Inzidenzwert Deutschlands
Die Corona-Lage in Oberfranken ist seit vielen Wochen äußerst angespannt. In etlichen oberfränkischen Regionen hat die jeweilige 7-Tage-Inzidenz astronomische Höhen erreicht. So weist der Landkreis Bamberg etwa am Donnerstag (31. März 2022) laut Robert-Koch-Institut einen Inzidenzwert von 3322,1 auf - der dritthöchste Wert in ganz Deutschland (Stand: 31.03.2022; Quelle: RKI). Im Landkreis Kulmbach liegt die Inzidenz bei 3011,4 (Platz 7 in Deutschland). Auf Rang 8 folgt der Landkreis Lichtenfels mit einem Corona-Wert von 2978,0. Die Stadt Coburg weist am Donnerstag eine 7-Tage-Inzidenz von 2935,7 auf (Platz 9 in Deutschland).
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Um die Patientenversorgung in den Kliniken weiter sicherzustellen, hat die Regierung von Oberfranken die Covid-19-Schwerpunkt-Krankenhäuser aller oberfränkischen Rettungszweckverbände verpflichtet, ab 1. April 2022 sämtliche "unter medizinischen Aspekten aufschiebbaren stationären Behandlungen" zu unterlassen. Die Anordnung gelte zunächst bis 30. April 2022 und werde Mitte des Monats überprüft, wie die Regierung von Oberfranken mitteilt.
Von der Regierungsanordnung betroffen sind folgende 13 oberfränkische Krankenhäuser:
Zweckverband Bamberg-Forchheim
- Klinikum Bamberg (Sozialstiftung Bamberg)
- Klinikum Forchheim - Fränkische Schweiz (mit der Betriebsstätte Forchheim)
- Juraklinik Scheßlitz
- Steigerwaldklinik Burgebrach
Zweckverband Bayreuth-Kulmbach
- Klinikum Bayreuth (mit dem Klinikum Bayreuth und der Klinik Hohe Warte Bayreuth)
- Klinikum Kulmbach
- Sana Klinik Pegnitz