Die Stadt Bamberg hat ihr "Baustellenmanagement" überarbeitet. Kernstück ist nun eine interaktive Karte im Internet.
Es ist einer der ersten Sätze von Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD): "Wir haben aus den Erfahrungen der Vergangenheit gelernt, Beispiel Obere Brücke." Bambergs Wahrzeichen musste im Sommer 2016 dringend saniert werden. Davon erfuhren die Gewerbetreibenden vor Ort allerdings so kurzfristig, dass sie um massive Umsatzeinbußen, gar ihre Existenz fürchteten.
Im April muss der fehlerhaft eingebaute Barrierefrei-Streifen im Belag erneut aufgebrochen werden. Die Kommunikation soll dieses Mal besser laufen - und zwar in Bezug auf sämtliche Baumaßnahmen, "die in das Straßensystem eingreifen", wie Claus Reinhardt aus dem Baureferat sagt. Zwei Dutzend Baustellen umfasst die Projektliste der Stadtverwaltung für dieses Jahr. Los geht es ab sofort - März und April sind jene Monate, in denen die Witterung Baumaßnahmen wieder zulässt.
Dabei kümmern sich die Stadtwerke
Bamberg (STWB) sowie der Entsorgungs- und Baubetrieb (EBB) zum Beispiel um Straßenbau und -unterhalt, Brückensanierungen, den barrierefreien Umbau von Bushaltestellen, die Umrüstung von Ampelanlagen, Kanalbau, die Umgestaltung im Zuge der Städtebauförderung bis hin zu Arbeiten am Gas-, Wasser-, Strom- und Fernwärmenetz sowie an der Breitbandversorgung. Hinzu kommen nicht-städtische Bauvorhaben, etwa das Großprojekt der Sparkasse "Quartier an den Stadtmauern".
Wie soll man da den Überblick behalten? "Herzstück wird eine interaktive Baustellenkarte im Internet sein", kündigt Claus Reinhardt an. Unter www.stadt.bamberg.de/baustellen-info gibt es ab sofort einen Überblick über alle verkehrsrelevanten Bauvorhaben. Dort kann man sich entweder Kurz-Informationen holen oder beim Klick auf "Visitenkarte" auch tiefergehendere. "Unser Anspruch ist es, vier Wochen vor dem Start alle Infos eingepflegt zu haben", sagt Reinhardt.
Baustelle mit großen Auswirkungen: die Nordtangente
Beispiel Nordtangente an der Siechenkreuzung: Ein Kurzklick in die interaktive Karte klärt auf: "Maßnahme: Kreuzungsumbau, Bushaltestellen, Deckenbau, Markierung, Verkehrsführung: teilweise Vollsperrung und Umleitung; verantwortlich: EBB." Ein Klick auf "Visitenkarte" nennt den Zeitraum Anfang Mai bis zirka Ende Oktober, dazu gibt es Karten mit der Verkehrsführung und Umleitungsstrecken.
Auf ähnlichem Wege kann man sich beim "Quartier an den Stadtmauern", dem Ulanenpark oder der Brückensanierung am Berliner Ring/Gundelsheimer Straße und Kronacher Straße durchklicken. Die Informationen im Internet sollen stets aktuell sein, zudem will die Stadt Pressemitteilungen, Anwohner-Flyer, Veranstaltungen oder Online-Präsentationen veröffentlichen. Einzige Einschränkung: Geschieht ein kurzfristiges Ereignis wie ein Wasserrohrbruch oder Ampelausfall, kann das natürlich vorher nicht angekündigt werden.
Alle zu planenden Maßnahmen sollen spätestens zwei Monate vor Baubeginn angemeldet sein, damit die Betroffenen vier Wochen vor Start informiert werden.
Eine Anmerkung kann sich Baureferent Thomas Beese denn nicht verkneifen: "Die einzigen, die ohne Anmeldung bauen, sind die Biber." Jüngst hatte die Stadt am Hollergraben einschreiten müssen, um einen Durchbruch der Nager zur Regnitz zu verhindern.
Zurück zu den offiziellen Baustellen: Welche Wege gibt es noch, um beispielsweise pendelnde Arbeitnehmer heranzukommen? Hier steht die Wirtschaftsförderung in Kontakt mit den Arbeitgebern. Viele Unternehmen würden die Informationen zu Einschränkungen durch Baumaßnahmen an ihre Mitarbeiter kommunizieren, sagt Ruth Vollmar, Leiterin der Wirtschaftsförderung.
Auf Anregung von Oberbürgermeister Starke will die Stadt zudem die Bürgermeister im Landkreis anschreiben und auf die neue Informationskampagne aufmerksam machen. Auf diese möge zusätzlich in den Amtsblättern hingewiesen werden. Außerdem soll in der Arbeitsgemeinschaft der städtischen Bürgervereine ein Vortrag zum neuen Baustellenmanagement gehalten werden.
Allerdings, und das weiß Ruth Vollmar aus Erfahrung: "Bei Baustellen kann man nie exakte Daten auf den Tag genau festlegen."
Wenn es funktioniert, ist es einge gute Sache. Leider traue ich der ganzen Sache nicht. Denn schon jetzt werden ja Baustelleninfos auf der Seite der Stadt eingepflegt und aufgelistet, da stehen sie teilweise zu Baustellenbeginn noch nicht einmal drin oder werden am Tag des Beginns veröffentlicht.
Wie z. B. die Baustelle in der Ludwigstr., schon jetzt kommt es dort zu Behinderungen, weil jetzt schon und nciht erst ab April die Entwässerungsrinne erneuert wird., das wurde aber erst am 7.03. veröffentlicht, obwohl die Arbeiten am Montag begonnen haben. Für die weiteren Maßnahmen im April mag das rechtzeitig sein, aber für jetzt, war es zu spät.
Wichtig ist auch, gerade Straßensperrungen rechtzeitig anzukündigen, damit sich als Autofahrer darauf einstellen kann, auch das gab es in der Vergangenheit eher selten, auch hier wurden teilweise zu wenige Schilder aufgestellt usw.
Aber ich hoffe und wünsche das Beste für dieses Vorhaben.
Warum soll man nicht auch einmal loben dürfen?
Eine wirklich sehr gute Maßnahme, die wunderbar funktioniert und schnell eine gute Übersicht verschafft! (bereits auf der Internetseite ausprobiert...)
Hiervon könnte sich manch eine andere Stadt eine Scheibe abschneiden!