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Rauswurf vom Bamberger Weihnachtsmarkt: "finanzielle Katastrophe" für Händler


Autor: Michael Wehner

Bamberg, Samstag, 17. November 2018

Die Handwerker bauen derzeit die Buden des Bamberger Weihnachtsmarktes auf. Hinter den Kulissen herrscht nicht nur eitel Kerzenschein.
Zurzeit befindet sich der Bamberger Weihnachtsmarkt mitten im Aufbau. Sieben bisherige Marktbeschicker sind nicht mehr dabei.


Die Eröffnung des Bamberger Weihnachtsmarktes auf dem Maxplatz Ende November läutet für viele Menschen in der Region die Weihnachtszeit ein. Heuer aber wird der traditionell vom Bamberger Christkindla eröffnete Markt von Begleittönen überschattet, die gar nicht weihnachtlich klingen.

Es ist Sabine Diroll, die für die Missklänge sorgt. Die 57-jährige Einzelhändlerin aus Frensdorf ist heuer erstmals seit 35 Jahren nicht mehr auf dem Bamberger Weihnachtsmarkt dabei - wie sechs weitere Händler, die von der Stadt aussortiert wurden. Grund: Das Ordnungsamt der Stadt hat ihr eine Absage erteilt, weil ihr Stand nicht mehr dem Wunsch nach einem akzentuiertem Einzelsortiment entspricht.

Händlerin kann Rauswurf vom Weihnachtsmarkt nicht fassen

Diroll ist von der Absage im August nach eigener Aussage kalt erwischt worden. Die Ware für den gewohnt umsatzträchtigen Markt hatte sie zu diesem Zeitpunkt bereits gestellt - für sie eine "finanzielle Katastrophe".

Die Verkäuferin, die an ihrem Stand weihnachtliche Produkte und Accessoires von der Kerze bis zum Engel, vom Schal bis zum Räuchermännchen verkaufte, wirft der Stadt vor, ohne Vorwarnung agiert zu haben, obwohl sie dem Weihnachtsmarkt und ihren treuen Kunden seit Jahrzehnten sehr verbunden sei.

Stadt Bamberg: "Keine geschlossene Wagenburg"

Doch die Vorwürfe prallen an Ralf Haupt, dem Ordnungsreferent der Stadt, ab. "Ein Weihnachtsmarkt ist kein Erbhof und auch keine geschlossene Wagenburg", begründet Haupt das Vorgehen der Stadt.

Tatsächlich steckt hinter der Ausmusterung von sieben Händlern mehr, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Der Markt auf dem Maxplatz soll vorsichtig verjüngt, das Sortiment durch die Hereinnahme von neuen Anbietern erneuert werden.

Es gibt sogar rechtliche Argumente, auf die die Stadt in Sachen Weihnachtsmarktsortiment verweist. Welche das sind, wie es nächstes Jahr mit welchem Konzept weitergeht und welche Anbieter heuer neu auf dem Markt sein werden, das erfahren Sie hierim Premiumbereich von infranken.de

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