Ab 23. April sind Bürger eingeladen, immer sonntags für ein weiterhin vereintes Europa auf die Straße zu gehen.
Es geht um nichts Geringeres als eine Zukunft in Frieden: In
Bamberg ist die Idee der überparteilichen Bürgerbewegung "Pulse of Europe" für den Zusammenhalt und den Fortbestand eines vereinten Europas angekommen: Ab 23. April finden jeden Sonntag um 14 Uhr Kundgebungen am Grünen Markt statt.
Wenigstens bis zur Bundestagswahl im September sollen die Zusammenkünfte fortgesetzt werden. Die Veranstaltungen dauern etwa eine Stunde. Geplant ist jeweils eine Ansprache, danach ein "offenes Mikrofon", in das jeder sprechen darf, und zum Schluss das gemeinsame Singen der Europahymne. Eine Ausnahme gibt es nur am 30. April, wenn der Welterbelauf in Bamberg stattfindet.
Frieden und Freundschaft
Die Initiatoren der Kundgebungen in Bamberg sind eine Gruppe überzeugter Europäer um den Historiker und Anglizisten Matthias Schönhofer. Zusammen mit Moritz Schulz und Jonas Glüsenkamp bringt er gerade die Europa-Aktion in Bamberg zum Laufen. Gleichzeitig hofft er auf weitere Mitstreiter, denn die Organisation des wöchentlich wechselnden Programms und die vielen Anfragen kosten schon viel Zeit und Engagement.
Schönhofer ist wie jeder andere "normale" Bürger durch die Berichterstattung über "Pulse of Europe" auf die Bewegung aufmerksam geworden. Er hat sich ganz privat dafür entschieden, dass es auch in Bamberg die Möglichkeit geben sollte, öffentlich Ja zu Europa zu sagen. Auch als Vater zweier Töchter ist es ihm wichtig, dass der Frieden und die freundschaftlichen Beziehungen der europäischen Länder in Zukunft erhalten bleiben.
Auftakt zur Frankreich-Wahl
Der Startschuss für Bamberg wurde bewusst auf den Tag der Frankreich-Wahl, 23. April, gelegt. So wird es zu Füßen des Gabelmanns ein "Frankreich-Spezial" geben, an dem unter anderem der Deutsch-französische Club, der Migrationsbeirat und Vertreter des Instituts für Romanistik der Uni Bamberg teilnehmen werden. Migranten werden aus ihrem Leben erzählen.
Die Bewegung "Pulse of Europe" breitet sich unaufhörlich aus. Nach den europäischen Metropolen Paris, Madrid, Brüssel, Stockholm, Kopenhagen, Wien und München ist sie jetzt in mittleren und kleineren Kommunen angekommen. Rund 90 Städte sind schon dabei - sogar einige im Brexit-Land Großbritannien.
Begründer der Initiative sind die Rechtsanwälte Daniel und Sabine Röder aus Frankfurt. Der Brexit und die Wahl von Donald Trump waren für sie die entscheidenden Auslöser, den nationalistischen und populistischen Bewegungen entgegenzutreten und ihre Stimme für ein geeintes Europa zu erheben. Das Statement der Röders: "Wir haben ein großes Ziel: So viele Menschen wie möglich in Europa zu versammeln, die für Europa einstehen und so dazu beitragen, dass nach den Wahlen pro-europäische Kräfte mehrheitsfähig regieren können. So können wir über viele Orte eine Menschenkette durch Europa bilden, die die Länder miteinander verbindet."
Sie wollen die vermutete schweigende Mehrheit der Europa-Befürworter wachrütteln, um die mögliche Zerstörung der Europäischen Union zu verhindern. Dabei werde die EU vor allem als Garant des Friedens zwischen den Mitgliedsländern gesehen, was ihren Erhalt in den Augen der Initiatoren trotz aller berechtigter Kritik unverzichtbar macht. Auch Matthias Schönhofer ist der Meinung, dass Europa nach Brexitvotum und Trump-Wahl nicht in Schockstarre verharren dürfe, besonders nicht im Wahljahr 2017, und er unterstützt, was "Pulse of Europe" so formuliert: "Wir sind nicht gegen etwas, sondern für etwas. Es ist nicht die Zeit der Proteste. Es ist Zeit, für die Grundlagen unserer Wertegemeinschaft im positiven Sinne einzustehen."
Schönhofer, Schulz und Gluesenkamp hoffen für die Auftaktveranstaltung auf viele Teilnehmer und wären auch für aktive Unterstützung bei der Organisation dankbar. Interessenten können direkt mit ihm in Kontakt treten unter der Adresse bamberg@pulseofeurope.eu. Willkommen sind Ideen für Beiträge aller Art sowie Reden am offenen Mikrofon.