Pettstadt will sich vergrößern

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Foto: Werner Baier
Foto: Werner Baier

Obwohl mit dem Abzug der amerikanischen Streitkräfte aus Bamberg in der Region viel Wohnraum frei werden wird und trotz der annähernd 100 unbebauten Parzellen in Pettstadt strebt der Gemeinderat die Ausweisung eines Neubaugebietes an.

26 Baurechte sollen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen am Westrand des Ortes geschaffen werden. Damit soll hauptsächlich jungen Dorfbewohnern die Chance eröffnet werden, an ihrem Heimatort ein Eigenheim zu errichten. Ziel ist es, Abwanderungsverluste zu vermeiden. Nach Auskunft von Verwaltungschef Roland Hack haben seit dem Bekanntwerden des Projekts auch schon einige junge Pettstadter Interesse an dem Bauland bekundet.

Der Gemeinderat billigte in seiner jüngsten Sitzung das Konzept für die Erschließungsträgerschaft. Denn anders als bisher will sich die Gemeindeverwaltung aus dem Grunderwerb, der Erschließung und den Verkauf der Parzellen heraushalten. Durch Einschaltung eines Erschließungsträgers können in der Regel die Kosten für den Tief- und Straßenbau gesenkt werden, weil ein kommerzielles Unternehmen nicht an die gesetzlichen Ausschreibungsmodalitäten gebunden ist.

So hofft die Gemeinde, die Grundstückskosten in dem Neubaugebiet niedrig zu halten. Zumal von vornherein festgelegt worden ist, dass das Neubaugebiet erst dann überplant wird, wenn alle betroffenen Ackerland-Besitzer bereit sind, sich zum Quadratmeterpreis von 32 Euro von ihrer Immobilie zu trennen.

Rund eine Million Euro

Da sind nicht alle Hoffnungen erfüllt worden, heißt es, aber man will jetzt nicht Fehler der Vergangenheit wiederholen. So wird auch definiert, dass von den 26 Bauplätzen nur acht im Eigentum der Vorbesitzer bleiben dürfen, 18 müssen kurzfristig zum Kauf angeboten werden. Bis zum Abschluss der Verträge über den Grunderwerb behält sich der Gemeinderat den Aufstellungsbeschluss über den Bebauungsplan vor.

Die Erschließungskosten werden mit rund einer Million Euro veranschlagt. Die Mittel dafür werden außerhalb des Gemeindehaushaltes zu derzeit äußerst günstigen Konditionen auf dem Kapitalmarkt besorgt. Die Erschließungskosten werden für zehn Jahre vorfinanziert und vollständig flächenanteilig auf die späteren Bauplätze umgelegt. Dabei werden die sonst häufig umstrittenen Eckgrundstücks-Regelungen umgangen.

Den Städtebaulichen Vertrag geht die Gemeinde mit der Firma "Kommunale-Fach-Beratung" ein. Pettstadt verspricht sich davon ein striktes Kostenmanagement, eine operative Entlastung der Gemeindeverwaltung, Gleichbehandlung bei den Erschließungskosten und wirtschaftliche Lösungen.