Frauen haben einen Quilt bei der Firma Holzschuh genäht und versteigern diesen am Samstag.
"Quilten ist wie Urlaub für mich!", erzählt Helmi Rümmer begeistert, und lachend stimmen ihr die anderen Damen zu: "Das entspannt total!"
Einmal im Monat trifft sich die Quilt-Gruppe beim Bamberger Textil- und Kurzwarenhandel "Holzschuh" in der Brennerstraße zum gemeinschaftlichen Handarbeiten. Das Ergebnis sind nicht nur Steppdecken, Tischläufer oder Wandteppiche für den privaten Gebrauch.
Gerade haben die enthusiastischen Näherinnen ein besonderes Projekt vollendet. Die blaue Steppdecke mit roten Einfassungen und Blattmotiven ist in Teamarbeit entstanden und soll am Samstag für einen guten Zweck verlost werden. Am 28. Juni wird der glückliche Besitzer beim Sommerfest der Firma "Holzschuh" ermittelt, die fünf Euro für jedes verkaufte Los kommen dem Mädchenwohnheim "Step" zu Gute.
"Wir haben uns dafür entschieden, eine Einrichtung zu unterstützen, die sonst sehr wenig
Aufmerksamkeit bekommt", so erzählt Alexander Holzschuh, der die Aktion mitentwickelt hat.
Farbenfrohe Resteverwertung Traditionell werden beim Quilten oder "Steppen" übrig gebliebene Stoffreste verwendet. Charakteristisch sind deshalb die bunten Patchwork-Muster. "Heute kaufen wir zwar meist die Textilien, man kann aber zum Beispiel auch gut Stoffe mit besonderen Erinnerungswert nutzen, die man noch zu Hause hat, etwa Kinderkleidung", schwärmt Dorle Frank. Die Bambergerin ist das Urgestein der Quilt-Runde, vor fast 30 Jahren hat sie das "Steppfieber" gepackt.
Die erste Herausforderung besteht also darin, passende Stoffe zu finden. "Die sollen schließlich dann auch zusammenpassen", so Hilde Schmittwolf. Die ehemalige Handarbeitslehrerin ist seit drei Jahren dabei. Im nächsten Schritt, berichten die Damen, werden dann die einzelnen Teile in Quadrate und Streifen zurechtgeschnitten.
Anschließend legt man die Flecken aneinander und fügt sie zusammen. Hier heißt es kreativ sein, beim "Patchworken" ist alles erlaubt. "Ich habe es gerne besonders farbenfroh!", lacht Helmi Rümmer und zeigt stolz ihr aktuelles Privatprojekt: eine Babydecke aus unzähligen Flicken im "Hello Kitty"-Motiv.
Arbeit mit Überraschungseffekt Nachdem die Anordnung der Einzelteile vollendet ist, wird dann die passende Mittelschicht aus Vlies oder Baumwolle befestigt, auf der Rückseite bildet eine weitere Stoffbahn die dritte Lage.
Erst dann kann endlich das Quilten beginnen. "Der eigentlich schönste Teil", da sind sich die Damen einig. Gefragt ist jedoch auch hier Geduld und Konzentration. Mit der Nähmaschinen werden die Schichten und Teile zusammengenäht, auch Verzierungen und Muster können nach Belieben noch eingearbeitet werden.
Akkurates Arbeiten ist wichtig, damit die einzelnen Flecken sich schön aneinander fügen.
"Die Arbeit ist nicht leicht und sie ist langwierig. Sie macht aber einfach süchtig", finden auch Annelise Kraus und Rosi Blenk. "Es ist einfach schön, mit so einer Farben- und Formenvielfalt arbeiten zu können. Und man weiß eben nie so ganz, wie es am Ende aussieht, das ist jedes Mal wieder ein schöner Überraschungseffekt."