Über 300 Ostereier aus rund 25 Ländern präsentiert die diesjährige Osterausstellung in Hirschaid, dazu kommen Passions- und Fastenkrippen.
Die Osterausstellung ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil im kulturellen Jahresablauf von Hirschaid geworden. Zur 11. Ausstellungseröffnung über Passionskrippen, Ostereier und Osterbräuche im Hirschaider Krippen-Museum konnten Mathilde und Walter Bergmann wieder zahlreiche Gäste begrüßen, so unter anderem eine Delegation slowenischer Landfrauen aus der Hirschaider Partnergemeinde Ivancna Gorica.
Anwesend waren auch der evangelische Pfarrer Eckhard Mattke und sein katholischer Amtsbruder Pfarrer Francis Plakkil. Dieser sprach in seinem Grußwort davon, wie wichtig diese Ausstellung sei, damit "das Wissen um das österliche Brauchtum nicht verloren geht". Hirschaids Bürgermeister Klaus Homann (CSU) dankte dem Ehepaar Bergmann ihr ehrenamtliches Engagement und freute sich insbesondere über die Ausstellung der Ostereier aus dem sorbischen Kulturkreis Bautzen.
In der Ausstellung sind in diesem Jahr die schönsten Exponate aus dem Jahreswettbewerb 2018 aus Bautzen zu sehen. Bei den Sorben in der Oberlausitz gehört das Schmücken und Verzieren von Eiern zu den ältesten Zeugnissen ihrer Brauchtumspflege. Es werden traditionell Hühnereier verwendet und mit den vier überlieferten Techniken, der Wachsbatik- oder Wachsreserve-Technik, dem Wachsbossieren, der Kratztechnik und der Ätztechnik, bearbeitet. Ausführliche Informationen zu diesen Handwerkstechniken und den benötigten Werkzeugen sind in der Ausstellung zu finden.
Ganz gleich, ob man nun die kostbar verzierten Eier nach Faberge, von Swarowski, oder von Villeroy & Boch bestaunt, oder die Exponate aus den Hirschaider Partnergemeinden Leschnitz und Ivancna Gorica betrachtet, der Phantasie scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein. Unterschiedliche Arbeitstechniken auf Hühner-, Gänse-, Vogel- oder Straußeneiern zeigen die besondere Vielfalt der künstlerischen Darstellungsweisen. Sehenswert sicherlich auch die vom Hirschaider Gemeinderat (2008-2014) gestalteten Ostereier.
Alte Tradition
Das Schmücken von Eiern in der Osterzeit ist wohl eines der ältesten Zeugnisse in der Tradition vieler Völker. Um 1610 gibt es die ersten Nachrichten, dass Ostereier vor dem Verschenken verziert wurden.
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung sind die "Passions- oder Fastenkrippen". Insbesondere die Exponate aus der Schule des Hirschaider Krippenbaumeisters Horst Wende beeindrucken durch ihre ausdrucksvollen Darstellungen. Dazu kommen Exponate zur Leidensgeschichte Jesu, vom Einzug in Jerusalem, über den Ölberg, dem letzten Abendmahl, die Verurteilung, die Geißelung, die Dornenkrönung, den Kreuzweg, das Grab bis hin zur Auferstehung. Mittelpunkt ist wieder das lebensgroße Heilige Grab aus der Hirschaider Pfarrkirche St. Vitus, vermutlich aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellungsgegenstände sollen den Betrachter anregen, sich einmal Zeit zu nehmen und die Möglichkeit nutzen sich in das Geschehen um die Fasten- und Passionszeit einzulassen.
Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgte ein Violinen-Ensemble der Chorjugend Hirschaid unter der Leitung von Rudolf Kuhnlein.