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Ortsumgehung für Scheßlitz: SPD-Abgeordnete wollen helfen


Autor: Sebastian Martin

Scheßlitz, Freitag, 17. Juni 2016

Die Diskussion um die Sicherheit an der "Elisabethenkreuzung" in Scheßlitz führt wieder zu Überlegungen einer Ortsumgehung.
An der Kreuzung vor der Elisabethenkirche in Scheßlitz herrscht zu Stoßzeiten ein enormes Verkehrsaufkommen. Foto: Barbara Herbst


Der Zeitpunkt war nicht zufällig gewählt. Um 16 Uhr an der Kreuzung vor der Elisabethenkirche in Scheßlitz ist das Verkehrsaufkommen besonders hoch. Davon konnten sich am Donnerstag auch Landtagsabgeordnete Susann Biedefeld und Bundestagsabgeordneter Andreas Schwarz (beide SPD) überzeugen. Die Politiker waren auf Bitten der Bürgerinitiative "Leben trotz(t) Verkehr" gekommen.

Die Bürgerinitiative erhofft sich durch den Besuch, mehr Gehör bei der Stadtverwaltung zu finden, die an dem Nachmittag nicht vertreten war. Dafür waren Stadträte aller Parteien anwesend. Zahlreiche Bürger verfolgten die Diskussion, die sich im vollen Nebenraum des Gasthofs "Goldener Anker" entspann.

Das Interesse am Verkehr, der mitten durch die Altstadt von Scheßlitz rauscht, ist groß.

Der Tenor der Veranstaltung: Nur eine Ortsumgehung kann eine echte Entlastung bringen. Dafür will sich die Initiative nun verstärkt einsetzen. Allein an der "Elisabethenkreuzung" sind am Tag insgesamt gut 28 000 Fahrzeuge unterwegs. "Das ist enorm", befand Landtagsabgeordnete Biedefeld. Zum Vergleich: Auf der A 70 sind es rund 20 000 Fahrzeuge.
Eine Ampel soll die Kreuzung (wohl ab 2018) sicherer machen, das ist der Wunsch vieler Bürger und Beschluss des Stadtrats. Doch befürchten vor allem Anwohner und die Bürgerinitiative dadurch eine höhere Lärm- und Abgasbelastung. Das Beispiel Burgebrach, wo eine installierte Ampel Rückstaus erzeugt, fiel bei der Diskussion am Donnerstag immer wieder. "Ich sehe momentan keinen Handlungsbedarf für eine Ampel", betonte auch Hauptkommissar Peter Krauß von der Polizeiinspektion Bamberg-Land. Die Unfallkommission hatte an der Kreuzung keinen Unfallschwerpunkt ausgemacht. Eine Ampel sei reine Abwägungssache.


Verkehrsgutachten für Umfahrung

Uwe Zeuschel, stellvertretender Leiter des Staatlichen Bauamts, machte deutlich: "Die Ampel kann nur eine temporäre Lösung sein, denn den Verkehr können wir nicht wegzaubern!" Vielmehr ermutigte er die Anwesenden, den Stadtrat dazu zu bewegen, ein Verkehrsgutachten erstellen zu lassen. Das koste zwar Geld, doch dann wisse man, welcher Verkehr überhaupt aus der Stadt zu bringen sei. Dafür müsse aber mit Kosten von mindestens 20 000 Euro gerechnet werden.
Rainer Kretschmer, SPD-Stadtrat, brachte erneut einen seit Jahren kursierenden Vorschlag einer zweiten Autobahnanbindung westlich von Scheßlitz ins Gespräch. Die A 70 als Umgehung zu nutzen, sei die nachhaltigste Lösung.