Der mag auch schon auf die Musiker eingewirkt haben, die den Neujahrsempfang mit geradezu himmlischen Tönen verwöhnten. Principal Christian Schmitt brachte die restaurierte Orgel des Konzertsaales zum fulminanten Brausen, ein Bläserquintett der Bamberger Symphoniker löste Beifallsstürme aus.
Diese galten auch dem Chefdirigenten des weltbekannten Orchesters, Jakub Hruša. Im Interview mit dem Kulturjournalisten Alexander Moore erzählte der gebürtige Tscheche in fließendem Deutsch, wie sehr er sich in der "Bamberger Familie" wohl fühlt. Wie er die Arbeit mit den Symphonikern als Geschenk empfindet. Wie er schon als Siebenjähriger den "Bolero" von Ravel vor dem Grammophon mit einem Küchenutensil dirigiert hat. Und worin das Geheimnis des "böhmischen Klanges" der Bamberger Symphoniker liegt: "Weiche Facetten, flexibler Geschmack in Phrasen und voller deutscher Klang sind das tiefere Geheimnis, das eigentlich nicht erklärbar ist", sagte Jakub Hruša, der völlig uneitel erahnen ließ, worin seine exzellente Gabe erkennen ließ, Partituren klassischer wie zeitgenössischer Komponisten in unvergleichliche Tonfarben umzusetzen.
Zur Freude der Gäste im Saal verkündete OB Starke denn auch, dass der Vertrag mit dem Chefdirigenten bis 2026 verlängert worden ist. "Ich spüre keine Routine in Bamberg, das schätze ich sehr", versicherte Hruša.
OB blickt ins Jahr 2019
Bamberg - Nachdem ein kurzer Film Ausschnitte über städtische Projekte im Jahr 2018 gezeigt hatte, blickte OB Andreas Starke in seiner Neujahrsansprache auf 2019. Auch wenn "wir weder Geld noch Milch und Honig haben", sollen laufende und weitere Vorhaben abgeschlossen werden. Dazu gehöre "mehr bezahlbarer Wohnraum, um den ohnehin belasteten Wohnungsmarkt zu verbessern" bei gleichzeitiger Balance bezüglich attraktiver Wohnmöglichkeiten in guter Lage, "weil die Nachfrage vorhanden ist".
Der OB berichtete über die ehemalige Offizierssiedlung an der Buchenstraße in Bamberg-Ost, die die Stadt Bamberg vor einigen Wochen von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben gekauft habe. Die Stadtbau GmbH werde die Sanierung der 32 Doppelhaushälften sowie eines Einzelhauses vornehmen: "Die Vermietung kann zu günstigen Konditionen erfolgen, nämlich zu einem voraussichtlichen Kalt-Mietzins von etwa 7,50 Euro pro Quadratmeter", erklärte Starke.
Er ging auf die Konversion auf der ehemaligen Lagarde-Kaserne ein. Im südlichen Teil des Geländes würden etwa 400 neue Wohneinheiten entstehen, von dem achtzigprozentigen Mietwohnungsanteil sollten rund 55 Prozent preisgedämpfter Wohnraum sein.
Andreas Starke führte die weiteren neu entstehenden Wohnbauten in der Gereuth und im Ulanenpark an. Generell lasse sich feststellen, dass die Stadt "so viele Baugenehmigungen wie noch nie zuvor erteilt", um auch private Investoren bei der Schaffung von zusätzlichem Wohnraum zu unterstützen. Es sei auch Aufgabe der Kommunalpolitik, berufstätigen Müttern und Vätern ausreichend Kita-Plätze anzubieten. So seien für die bereits 2016 vom Stadtrat beschlossene "Bamberger Kita-Offensive" im Haushalt 2019 rund 13,5 Millionen Euro bereit gestellt: "So viel wie noch nie!"
Nach derzeitigem Stand sollten bis zum Jahreswechsel 2019/2020 mehr als 400 zusätzliche Angebote in der Kinderbetreuung realisiert werden: "Keine einfache Sache, zumal Fachkräfte fehlen", räumte der OB ein.
Er richtete einen Fokus auf die anstehende Generalsanierung der Dreifachturnhalle der Blauen Schule und die Sanierung weiterer Schulgebäude in der Stadt. Zumal der wichtigste Beitrag, den die Städte beim Kampf gegen den Klimawandel leisten könnten, in der energetischen Sanierung der eigenen kommunalen Gebäude liege.
Die Stadt würde aber nicht nur "in Steine, sondern vor allem in Menschen investieren". Starke nannte als Beispiel "seniorenpolitische Gesamtkonzepte" für die älteren Mitbürger, deren Anteil in den nächsten Jahren im Vergleich zu jüngeren Altersgruppen deutlich ansteigen werde. Stichworte wie "Sicherstellung der Barrierefreiheit in den öffentlichen und kommunalen Einrichtungen" oder "neues Bürgerrathaus an der Promenade mit Aufzug" fielen.
OB Starke ging auf das "schwierige Vorhaben Quartier an den Stadtmauern" ein, dessen "Konzept nun aufgeht", auf die inhabergeführten Geschäfte in der Innenstadt als "wichtiger Wirtschaftsfaktor", auf die "Dynamik des Gesundheitsstandortes", der sichtbar sei durch den vierten Bettenturm am Klinikum Bruderwald, auf das bald zu eröffnende "innovative Welterbezentrum in den Unteren Mühlen" sowie die Investition von 70 Millionen Euro der Brose-Unternehmensgruppe in der Breitenau in einen zweiten Bauabschnitt.
Nur kurz erwähnte der OB die "Muna": "Ich sehe es als meine Pflicht an, das Beste aus dem Ergebnis des Bürgerentscheids zu machen." Er habe sich mit der Initiative getroffen, um die weitere Vorgehensweise zu diskutieren. Ebenso habe er mit der BIMA als Eigentümerin verhandelt, damit die Stadt Bamberg trotzdem Eigentümerin der Fläche werden könne. "Wir halten Sie natürlich auf dem Laufenden", versprach Starke.
nun es mag ja sein, dass nicht alles was er gemacht hat, das wohlgefallen aller findet, im übrigen ein ganz schwieriges unterfangen, aber zumindestens hat er in seiner amtszeit mehr angestossen und verwirklicht als seine 3 vorgänger zusammen und das ist ja auch schon etwas
ich finde auch dass in Bamberg manches ganz gut ist...

... man muss es sich nur leisten können
Für die immer mehr werdenden Schlechtverdiener wird meiner Meinung nach aber viel zu wenig getan, d.h. günstiger Wohnraum, Unterstützung bei der Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen, gerechte Entlohnung usw., Fehlanzeige.
Und die Bonzen feiern sich selbst für das was sie erreicht haben.
Manches mag "ziemlich gut" sein. Vieles, sogar sehr vieles, ist aber ziemlich schlecht! Und das wird einfach ignoriert oder ausgeblendet.
Herr Starke, die Erwartungen der Bevölkerung haben Sie in keinster Weise erfüllt. Lassen Sie es 2020 lieber bleiben, die Wahl würde für Sie im Desaster enden.
Solange besser möglich ist, ist gut nicht gut genug.