Neues von den roten Hasen

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Hasenparade mit (von rechts) Susanne und Ulf Schmitt und den Künstlerinnen Petra Ringelmann und Barbara Bollerhoff Foto: Matthias Hoch
Hasenparade mit (von rechts) Susanne und Ulf Schmitt und den Künstlerinnen Petra Ringelmann und Barbara Bollerhoff Foto: Matthias Hoch
 
 
 
 
 
 
 

Die acht Langohren, die um die Osterzeit in Bamberg für Furore gesorgt haben, sind von Susanne und Ulf Schmitt gekauft worden.

Die aufregenden Zeiten auf dem Schönleinsplatz sind für die acht roten Hasen des Bamberger Künstlerinnenduos Ringelhoff & Bollermann (Barbara Bollerhoff und Petra Ringelmann) erst einmal vorbei: Sie haben am Dienstag ihr neues, festes Domizil bezogen, den Garten der Steuerkanzlei von Ulf Schmitt in der E.T.A.-Hoffmann-Straße 3.


Bamberger entzückt

Zur Erinnerung: Eines Nachts vor Ostern waren die Hasen überraschend auf dem Schönleinsplatz aufgetaucht, gut zu erkennen als erklärtes Pendant zu den acht roten Männern des chinesischen Künstlers Wang Shugang. Die Aktion mit dem Titel "Vielfalt 17" hat die Bamberger in den Wochen darauf in Entzücken versetzt. Sie fotografierten die Hasen, stellten sie um, brachten sie zu den roten Männern auf den Platz gegenüber. Fast täglich sorgten die roten Langohren für Schlagzeilen, wurden sogar Opfer von Entführern: Einer der Hasen mit Namen Fritzi verschwand spurlos. Den Künstlerinnen ging schon am nächsten Tag ein Bekennerschreiben zu. Doch der Hase wurde bis heute nicht zurückgegeben...

Zur Hasen-Aktion mit dem Titel "Vielfalt 17" gehörte auch eine Ausstellung im "Atelierhaus 3A" in der Suidgerstraße, wo Barbara Bollerhoff ihre dazugehörigen Hasenbilder ausgestellt hat. Susanne und Ulf Schmitt, die als Gäste zur Vernissage gekommen waren, fanden die Idee nicht nur originell, sie verliebten sich geradezu in die Hasengruppe und in den Gedanken, sie zu kaufen.


Ein schönes Rasenstück

Ein Platz dafür schwebte dem Ehepaar schon vor: Im Garten der Steuerkanzlei von Ulf Schmitt gibt es eine große Rasenfläche, auf der sich die Hasen wohlfühlen könnten - ganz wie auf dem Schönleinsplatz. Einsam sollten sie dabei auch nicht werden, denn außer den Mandanten, die vom Besprechungsraum die Hasengruppe im Blick haben, wollten sie alle anderen Interessierten einladen, die Hasen zu besuchen: nach kurzer Anmeldung im Sekretariat der Kanzlei zu den Öffnungszeiten an Werktagen.

Ringelhoff & Bollermann verkauften die Hasen an die Schmitts, kamen allerdings zwei Tage später in eine Zwickmühle, denn auch Oberbürgermeister Andreas Starke wollte die Hasen haben, nachdem sich die Bamberger so sehr in sie vernarrt hatten. Die Sparkasse Bamberg sagte zu, die Gruppe zu erwerben, jeweils zu Ostern auf den Schönleinsplatz zu stellen und den Langohren für die übrige Zeit im Jahr ein trockenes Plätzchen zur Verfügung zu stellen. Man fand eine salomonische Lösung: Die Schmitts, die als Erste Interesse angemeldet hatten, bekamen das Original (mit Ausnahme von Fritzi, die noch verschwunden ist und ersetzt wurde). Für die Sparkasse gibt es demnächst eine Replik.

Darüber hinaus existiert noch ein dritter "Satz" von acht Hasen, wovon fünf einzeln verkauft werden sollen und die beiden Künstlerinnen drei behalten - einer davon ist golden. Mehr Hasengruppen wird es definitiv nicht geben, versichern die Künstlerinnen. Das liefe dem Grundgedanken der Aktion "Vielfalt 17" zuwider und "würde sich komisch anfühlen": Obwohl sich die Hasen gleichen, habe doch jeder einen Namen und mancher schon eine eigene, aufregende Geschichte. "Benno" zum Beispiel: Er hat bereits eine Reise nach Peking unternommen und dort Wang Shugang, den Schöpfer der acht roten Männer, besucht!