Neue OP-Säle für die Juraklinik

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Foto: Ronald Rinklef
Foto: Ronald Rinklef

Die Krankenhaus-Gesellschaft des Landkreises Bamberg investiert rund 20 Millionen Euro in Scheßlitz. Schon 2014 eröffnet eine chirurgische Praxis und die Abläufe werden optimiert. Dazu entsteht ein neues Schwesternheim.

Nach der Sanierung und baulichen Erweiterung der Burgebracher Steigerwaldklinik und ihrer Ausstattung mit modernsten technischen Geräten sowie namhaften personellen Verstärkungen ist jetzt die Scheßlitzer Juraklinik an der Reihe. Für rund 20 Millionen Euro sind in den kommenden Jahren drei wesentliche Vorhaben geplant. Das wichtigste: Wo jetzt der Wirtschaftshof des Krankenhauses ist, werden im Erdgeschoss drei neue Operationssäle entstehen.

"Die jetzigen sind seit 1991 in Betrieb", begründet der Geschäftsführer der Krankenhaus-Gesellschaft des Landkreises Bamberg (GKG), Manfred Fischer, das Vorhaben. Damit sei die Einrichtung zwar nicht veraltet, die bauliche Erweiterung biete aber die Chance, durch modernste Technik zukunftsweisende Strukturen im medizinischen Bereich zu schaffen.

Die Erweiterung des Krankenhauses in den jetzigen Wirtschaftshof nutzt die GKG zu einer funktionalen Neuordnung.
Wo jetzt die Operationssäle sind (siehe Grafik), kann mit dem Umbau eine neue und größere Intensivstation entstehen. Gleichzeitig wird die Liegend kranken-Einfahrt von der Ost- an die Westseite (also beim alten Krankenhaus) der Klinik verlegt. Was zur Folge hat, dass Patienten mit schweren Verletzungen bei der Anfahrt direkt ins diagnostische Zentrum gebracht werden können, mit Röntgengeräten, Computer-Tomographie und Intensivmedizin. "Damit verkürzen wir nicht nur die Wege, auch die personellen Ressourcen für die Intensiv-Aufnahme werden deutlich verbessert", sagt Manfred Fischer. "Verstärkungen" mussten bisher per Anruf aus einer anderen Etage geholt werden.

Vor allem wegen dieser Optimierung der Abläufe will die GKG das Vorhaben so schnell wie möglich ausführen. Laut MdL Heinrich Rudrof (CSU) wurde das Vorhaben Juraklinik Scheßlitz in das Jahreskrankenhausbauprogramm 2016 mit einem Volumen von 10,76 Millionen Euro aufgenommen. Damit unterstreiche der Freistaat Bayern seine Zuverlässigkeit bei der Modernisierung von Kliniken auch auf dem Land. "Wir können das Vorhaben aber auch früher anpacken, wenn wir den Zuschuss selber zwischenfinanzieren", hat sich GKG-Geschäftsführer Fischer inzwischen versichert. Die Erlaubnis dazu liegt vor. "Ob man jetzt dafür Zinsen zahlt oder später höhere Baukosten, wird sich nicht viel nehmen". Von der Optimierung der Betriebsabläufe verspricht sich Fischer ebenfalls Amortisierungseffekte.

Doch mit der Umstrukturierung ist es nicht getan. "Um die ambulante chirurgische Versorgung in Scheßlitz sicherzustellen, bauen wir an die Juraklinik eine chirurgische Praxis an, die vom 1. Januar 2014 an durch zwei Chirurgen geführt wird", so Fischer. Die beiden bisher in Bamberg praktizierenden Ärzte sollen die Lücke schließen, die mit der Aufgabe einer privaten Praxis in Scheßlitz entstanden ist. "Die Praxisräume werden nahe an der Radiologie liegen, damit können die beiden Chirurgen die diagnostischen Möglichkeiten der Juraklinik voll und ganz nutzen", so Fischer. Die enge Verzahnung mit dem Krankenhaus bringe gewiss Vorteile für die Patienten.
Über der neuen Praxis, in der ersten und zweiten Etage, wird das Betten-Angebot des Krankenhauses mit jeweils neun Einbett-Zimmern verbessert. Dieses Vorhaben finanziert die GKG selbst, die Kosten werden etwa drei Millionen Euro betragen. Die neuen Ärzte sollen 2014 ihre Arbeit aufnehmen.

Zur Erweiterung des Leistungsspektrums im Bereich Innere Medizin wird die kardiologische Abteilung unter Leitung von Chefarzt Hendrik Bachmann eine Filiale in Scheßlitz führen. "Dafür werden wir noch einen Kardiologen und eine Intensivmedizinerin einstellen", erklärt Manfred Fischer.

Für ein weiteres Vorhaben gibt es zwar noch keine Planung, das Konzept aber steht schon fest. Das bei einem Brand vor einigen Wochen arg in Mitleidenschaft gezogene Schwesternwohnheim wird abgerissen und macht einem Neubau Platz. Für eigene Mitarbeiter/innen sollen dabei rund 15 Wohnungen entstehen, dazu ein neuer Funktionsbereich für Rotes Kreuz und Notarzt einschließlich einer Notarztwohnung. Diese Funktionen will man an der Juraklinik halten. Der zugeordnete Fahrer, den es ab 2014 geben wird, soll in den Räumlichkeiten des Roten Kreuzes integriert werden.