Druckartikel: Nach Morddrohungen gegen Erzbischof Schick: Diözesanrat kritisiert AfD

Nach Morddrohungen gegen Erzbischof Schick: Diözesanrat kritisiert AfD


Autor: Redaktion

Bamberg, Dienstag, 08. November 2016

In einer Pressemitteilung hat der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Bamberg deutliche Stellung zu Morddrohungen gegen Erzbischof Schick bezogen.
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick Archivfoto: David Ebener/dpa


In der Pressemitteilung vom Dienstag bezeichnet der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Bamberg die Morddrohungen völlig unannehmbar und empörend. Wegen seiner Äußerungen bei einem Gesprächsforum im Nürnberg hatte Erzbischof Dr. Ludwig Schick Morddrohungen erhalten. Der Erzbischof hat dort erklärt, dass auch ein von der Bundesversammlung gewählter Muslim als Bundespräsident vorstellbar sei. Er hat nichts anderes getan, als das Grundgesetz und insbesondere die unverzichtbaren Grundrechte bestätigt, heißt es in der Pressemitteilung.

Nach Artikel 54 kann demnach jeder, der die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt und mindestens 40 Jahre ist, in das Amt gewählt werden. Artikel 3 sichert die prinzipielle Gleichheit vor dem Gesetz zu, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Rasse und Glauben, heißt es in der Mitteilung weiter.


"Eine solche Partei muss sich fragen lassen, wie sie zur Verfassung steht"

"Unser Oberhirte steht auf der Basis des Grundgesetztes und der Verfassung des Freistaates Bayern. Genau darauf hat er bei seiner Ernennung den Treueeid geleistet. Wer also solche Morddrohungen ausspricht, handelt nicht nur kriminell, sondern auch grundgesetzwidrig. Eine Partei, die solche Drohungen auf ihrer Facebook-Seite zulässt, muss sich fragen lassen, wie sie zur Verfassung steht", schreibt der Diözesanrat.. "Alle, die auf dem Boden des Grundgesetzes stehen, müssen sich gegen solche Machenschaften empören. In unserer Gesellschaft, die auf den Werten des christlichen Abendlandes aufbaut, haben solche Haltungen nichts zu suchen. Dazu und zu unserem Erzbischof stehen wir als Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Bamberg", heißt es abschließend in der Pressemitteilung.