Brandserie in Memmelsdorf: 77-jährige Tatverdächtige kommt in psychiatrische Klinik
Autor: Sebastian Martin, Redaktion
Lichteneiche, Donnerstag, 21. Februar 2019
Nach der Brandserie in Memmelsdorf hat die Kriminalpolizei eine ältere Frau festgenommen, die für die Brände im Ortsteil Lichteneiche verantwortlich sein soll.
Update 21.2.2019: Verdächtige Frau muss sich verantworten und wird in Psychiatrie gebracht
Im Fall der Brände in der Schlesienstraße in Lichteneiche/Memmelsdorf im Landkreis Bamberg muss sich die tatverdächtige 77-jährige Frau nun wegen Sachbeschädigung verantworten. Das teilt die Polizei am Donnerstag mit. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erging Untersuchungsbefehl gegen die Frau.
Die psychisch auffällige Frau, die selbst Bewohnerin des Mehrfamilienhauses war, in dem es am 18. Februar gebrannt hatte, wurde inzwischen dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Neben dem Untersuchungsbefehl wurde die Frau außerdem wegen "Fremdgefährlichkeit" in eine psychiatrische Klinik gebracht.
Gegen die Frau besteht der dringende Tatverdacht der Sachbeschädigung durch Brandlegung in insgesamt sechs Fällen.
Erst Montagnacht hatte es zuletzt in einem Keller eines Hochhauses in der Schlesienstraße in Lichteneiche gebrannt. Die Feuerwehr konnte aber Schlimmeres verhindern, so dass das Haus bewohnbar blieb.
Bewohner des Brandes sind noch immer obdachlos
Anders bei einem Brand in einem sechsstöckigen Wohnhaus in der selben Straße vor fast einer Woche. Dort wurde durch brennenden Unrat im Keller das gesamte Treppenhaus verraucht. Alle 78 Bewohner mussten über Drehleitern der Feuerwehren gerettet werden. Sechs Personen wurden verletzt - das Haus ist weiterhin unbewohnbar. Bewohner kamen zunächst bei Bekannten und Verwandten unter. Die Gemeinde Memmelsdorf sucht aktuell aber immer noch händeringend nach Mietwohnungen für die Betroffenen.
Ermittlungskommission eingerichtet
Zwischenzeitlich arbeiteten die Beamten des Fachkommissariats der Kripo Bamberg zusammen mit der Staatsanwaltschaft Bamberg mit Hochdruck an der Aufklärung der Brände. Bei ihren umfangreichen Ermittlungen bekamen die Brandfahnder aus Bamberg auch Unterstützung von einem Sachverständigen des Bayerischen Landeskriminalamtes. Zudem sicherten Spezialisten zahlreiche Spuren an den Brandorten.
Am 15. Februar 2019 richtete die Kripo eine Ermittlungskommission mit mehreren Kriminalbeamten ein. Weiterhin waren verstärkt Polizeibeamte in Uniform sowie zivil in Lichteneiche, insbesondere im Bereich der Brandorte, im Einsatz. Auch die Bevölkerung, vor allem die Hausbewohner in der Schlesienstraße, wurden um Mithilfe bei den Ermittlungen gebeten.