MS Wissenschaft in Bamberg: Wie klug ist die Stadt?

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Spielerisch wird die Stadt der Zukunft auf der MS Wissenschaft greifbar gemacht: Simone Plötzer an einem Exponat, das die intelligente Stadt zeigt. Der Verkehr wird gemessen, freie Parkplätze angezeigt, Temperatur und Lärm-Belastung festgehalten. Foto: Sebastian Martin
Spielerisch wird die Stadt der Zukunft auf der MS Wissenschaft greifbar gemacht: Simone Plötzer an einem Exponat, das die intelligente Stadt zeigt. Der Verkehr wird gemessen, freie Parkplätze angezeigt, Temperatur und Lärm-Belastung festgehalten.  Foto: Sebastian Martin
Die MS Wissenschaft machte drei Tage an der Schleuse in Bamberg Halt. Foto: Sebastian Martin
Die MS Wissenschaft machte drei Tage an der Schleuse in Bamberg Halt. Foto: Sebastian Martin
 
"Urban Gardening" ist in Bamberg nichts Neues. Foto: Sebastian Martin
"Urban Gardening" ist in Bamberg nichts Neues. Foto: Sebastian Martin
 
Zirka 350 Besucher zählten die Verantwortlichen pro Tag - weniger als in anderen Städten. Foto: Sebastian Martin
Zirka 350 Besucher zählten die Verantwortlichen pro Tag - weniger als in anderen Städten. Foto: Sebastian Martin
 
Foto: Sebastian Martin
Foto: Sebastian Martin
 

Wie sieht unser Lebensraum der Zukunft aus? Auf dem Forschungsschiff gibt es Antworten. Es wird deutlich: Bamberg ist historisch, dadurch aber beliebt und modern.

Ein Schiff sagt voraus, wie Städte einmal funktionieren könnten: In den vergangenen drei Tagen lag die MS Wissenschaft in Bamberg vor Anker. Es war ein Blick in die nicht allzuferne Zukunft des Lebens in den Metropolen, den die einzelnen Hochschulen und Forschungseinrichtungen der Öffentlichkeit ermöglichten.

Stippvisite des Fränkischen Tags: Begrüßt werden Besucher beim Betreten des Forschungsschiffs von Kameras und Sensoren, die die Uni Bamberg installiert hat. Es ist ein sogenanntes "Living Lab", das hier anonymisiert die Bewegungen der Besucher festhält.

Das System erkennt, wie viele Personen gerade weiter hinten im Schiff vor einem der Exponate stehen - oder wo sich gerade einer der Schiffs-"Lotsen" befindet.
Ähnliche Besucherstrommessungen gab es bereits bei "Bamberg zaubert" und der Sandkerwa.

Mit den Erfahrungen dieser ersten Tests will die Bamberger Informatikprofessorin Daniela Nicklas die Stadt zukünftig zum "Living Lab" machen. Die Sensoren sollen später einmal dauerhaft in Bamberg installiert werden. Die anonymisierten Daten würden helfen, den Lebensraum für alle lebenswert zu halten. "Was es für den Verkehr längst gibt, könnte man auf Radfahrer und Fußgänger ausweiten - damit beispielsweise benötigte Radwege nachgewiesen und gebaut werden", sagt Nicklas.

Welche Möglichkeiten es gibt, die Stadt intelligenter zu machen, gleichzeitig aber auch auf den Datenschutz zu achten, darüber wurde auf der MS Wissenschaft diskutiert. Deutlich wurde dabei, dass dies nur Kommunen gemeinsam mit Bürgern machen können.


Modernes Bamberg

Die Sensormessung in der gesamten Stadt ist noch Zukunftsmusik - bei anderen Entwicklungen liegt Bamberg bereits voll im Trend: Die Forschergruppe "Architektur im demographischen Wandel" der Technischen Universität Dresden untersucht, wie künftige städtische Lebensräume aussehen sollen. Darunter fällt auch, den Lebensmittelanbau aus ökologischen Gründen ins Stadtgebiet zu integrieren. In der historischen Gärtnerstadt Bamberg gehört das längst zum Stadtbild.

Und noch ein bemerkenswerte Tatsache spricht für Bamberg als beliebte Stadt: An einem Fotoautomat auf der MS Wissenschaft können sich Besucher vor einem Hintergrund ihrer Wahl fotografieren lassen - vor einer modernen Skyline oder einer Altstadtkulisse. Die meisten haben übrigens den historischen Hintergrund gewählt - und das nicht nur, als die MS Wissenschaft in Bamberg Station machte. Ab Freitag, 11. September, um 14 Uhr, liegt das Schiff für drei Tag in Nürnberg vor Anker.